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Grausamer Fund

In Tauchausrüstung verendet: 300 Kilo schwere Schildkröte in der Toskana geborgen

  • Aktualisiert: 14.08.2024
  • 12:37 Uhr
  • Clarissa Yigit
Eine Lederschildkröte konnte nur noch tot vor der italienischen Küste geborgen werden. (Symbolbild)
Eine Lederschildkröte konnte nur noch tot vor der italienischen Küste geborgen werden. (Symbolbild)© AGAMI - stock.adobe.com

Einen vermutlich qualvollen Tod fand eine Lederschildkröte vor der italienischen Küste, nachdem sich das Tier in Taucherzubehör verfangen hatte.

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Inhalt

  • Bergung mit Krahn
  • Gefahren für Lederschildkröten
  • Die Lederschildkröte

Eine rund 300 Kilo schwere Lederschildkröte (Dermochelys coriacea) fand am Mittwoch (7. August) vor der italienischen Küstenstadt Viareggio (Toskana) ein grausames Ende. Das Tier verfing sich in Taucherzubehör und konnte nur noch tot geborgen werden. Lederschildkröten gelten als eine der größten Schildkrötenarten der Welt.

Im Video: Katastrophenschutz im Einsatz - Tote wegen Essen von Schildkrötenfleisch

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Bergung mit Krahn

Das Reptil hatte sich am Hals und einer Vorderflosse im Seil eines Unterwasser-Gegengewichts verfangen, wie "20min.ch" berichtet. Daher war es unmöglich, die Schildkröte direkt vom Boden anzuheben. Aus diesem Grund musste das Militär zu dem verendeten Tier herab tauchen und die tote Schildkröte befreien. Daraufhin wurde das Panzertier zum Hafen geschleppt und der Kadaver mithilfe eines Krans aus dem Wasser gezogen, berichtet "L'Unione sarda.it".

Um die genaue Todesursache festzustellen, wurde die tote Lederschildkröte an das Experimentelle Zooprophylaktische Institut von Pisa übergeben. Dieses soll in Zusammenarbeit mit der Regionalen Agentur für Umweltschutz der Toskana (Arpat) und der Universität Siena die Todesursache herausfinden.

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Gefahren für Lederschildkröten

Insbesondere die Netze von Fischereibetrieben stellen eine Gefahr für die Lederschildkröten dar. Rund 250.000 Tiere landen jährlich in den Netzen von Fischern, so "Bild", und ersticken aufgrund von Luftmangel unter Wasser.

Aber auch Plastikmüll gefährdet die Reptilien. So kommt es vor, dass die Tiere herumtreibende Plastiktüten für Quallen halten und verspeisen. Dies führt ebenfalls meist zum Tode. Oder aber die Tüten stopfen den Magen voll und blockieren den Verdauungsapparat. Somit verhungern die Tiere bei vollem Magen.

Hinzu kommt, dass häufig Jagd auf die Schildkröten gemacht wird. Besonders beliebt sind dabei das Fleisch, die Panzer und die Eier. Auch finden die Reptilien nur noch wenig Platz zur Eiablage aufgrund steigender Meeresspiegel und der rücksichtslosen Erschließung von Stränden.

Im Video: Forscher entdecken riesige fossile Süßwasserschildkröte

Die Lederschildkröte

Im gesamten Mittelmeerraum sind die Lederschildkröten anzutreffen. Dabei ist ihre Verbreitung je nach Art und Jahreszeit ungleichmäßig.

Ihre Panzerlänge kann bis zu zwei Meter und ihr durchschnittliches Gewicht rund 500 Kilogramm betragen. Lederschildkröten können bis zu 1.200 Meter tief tauchen und erreichen eine Geschwindigkeit von circa 35 Kilometer pro Stunde. Hauptsächlich ernährt sich diese Schildkrötenart von Quallen. Sie zählt zu den größten der Meeresschildkröten.

Laut einem Bericht der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) aus dem Jahr 2009 gilt die Lederschildkröte als eine der durch die globale Erwärmung am stärksten bedrohten Tierarten. Sie ist auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet mit rückläufiger Bestandsentwicklung gelistet.

Laut Einschätzungen sei ihre weltweite Population in den letzten drei Generationen um 40 Prozent zurückgegangen. Wegen fehlender Daten sei eine genaue Einschätzung der Populationsgröße allerdings nicht möglich, berichtet die Deutsche Stiftung Meeresschutz.

Insgesamt gibt es noch sieben Meeresschildkrötenarten, schreibt der WWF. Hierzu zählen:

  • die Lederschildkröte (Dermochelys coriacea)
  • die australische Suppenschildkröte (Natator depressus)
  • die Echte Karettschildkröte (Eretmochelys imbricata)
  • die Grüne Meeresschildkröte (Chelonia mydas)
  • Kemp's Bastardschildkröte (Lepidochelys kempii)
  • die Pazifische Bastardschildkröte (Lepidochelys olivacea)
  • die unechte Karettschildkröte (Caretta caretta)
  • Verwendete Quellen:
  • Bild: "300-Kilo-Schildkröte in der Toskana entdeckt"
  • L´Unione Sarda.it: "300 Kilo schwere Lederschildkröte tot im Meer in Viareggio gefunden"
  • Deutsche Stiftung Meeresschutz: "Lederschildkröte"
  • WWF: "Weltweit gibt es noch sieben Meeresschildkrötenarten"
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