Nach Trumps Militär-Drohung
Iran will wohl Interim-Atomabkommen mit den USA
- Veröffentlicht: 11.04.2025
- 05:01 Uhr
- Rebecca Rudolph
Laut einem Bericht zieht der Iran bei Gesprächen mit den USA ein Übergangsabkommen in Betracht - ein Versuch, Zeit zu gewinnen und eine Eskalation zu vermeiden.
Das Wichtigste in Kürze
Der Iran könnte bei bilateralen Gesprächen mit den USA am Samstag im Oman ein Interim-Abkommen vorschlagen, um Zeit für ein umfassendes Abkommen zu schaffen.
Präsident Trump hat dem Iran mit einem militärischen Angriff gedroht, falls es zu keiner Einigung über das Atomprogramm kommt.
Die iranische Führung hält eine Einigung in zwei Monaten für unrealistisch und will mit dem Vorschlag eines Übergangsabkommens eine Eskalation verhindern.
Der Iran erwägt einem Medienbericht zufolge, bei den bevorstehenden Gesprächen mit den USA über sein Atomprogramm ein Übergangsabkommen ins Spiel zu bringen. Wie die US-Nachrichtenseite Axios unter Berufung auf einen anonymen europäischen Diplomaten sowie eine weitere, mit dem Thema vertraute Quelle berichtet, könnte Teheran dieses Vorhaben bei dem bilateralen Treffen am Samstag (12. April) im Oman vorschlagen, um Verhandlungszeit für ein umfassendes Abkommen zu gewinnen.
US-Präsident Donald Trump hat seinerseits dem Iran mit einem militärischen Eingreifen gedroht, sollte sich das Land nicht auf ein neues Abkommen zur Begrenzung seines Atomprogramms einlassen. Medienberichten zufolge setzte Trump in einem Brief an Irans obersten Führer Ali Chamenei einen Zeitraum von zwei Monaten für Verhandlungen an - wobei unklar bleibt, ob dieser Zeitraum bereits läuft oder erst mit Beginn der Gespräche startet.
Bericht: Iran will Eskalation vermeiden
Der Bericht von Axios zitiert seine Quellen weiter mit der Aussage, die iranische Regierung halte eine Einigung auf ein technisch komplexes Abkommen innerhalb von zwei Monaten für unrealistisch und strebe daher mehr Verhandlungszeit an, um eine Eskalation zu vermeiden.
Für die Gespräche im Oman ist ein indirekter Austausch zwischen Irans Außenminister Abbas Araghtschi und dem US-Sondergesandten Steve Witkoff geplant. Ziel ist es, Bewegung in die seit Jahren stagnierenden Verhandlungen über das iranische Atomprogramm zu bringen. Sollte es zu keiner Einigung kommen, habe Trump laut Axios bereits eine Verstärkung der US-Streitkräfte im Nahen Osten angeordnet, um auf eine mögliche Eskalation vorbereitet zu sein.
Ein US-Beamter wird von Axios mit den Worten zitiert, Trump wolle keinen Krieg mit dem Iran, benötige aber militärische Mittel, um im Ernstfall reagieren zu können. Sollte keine Einigung erzielt werden, erwäge Trump laut Bericht entweder einen direkten Angriff auf iranische Atomanlagen oder die Unterstützung eines möglichen israelischen Militärschlags.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa