Neue Zahlen veröffentlicht
Kiew: Russlands erlitt 2024 die höchsten Verluste seit Beginn des Ukraine-Kriegs
- Veröffentlicht: 02.01.2025
- 14:13 Uhr
- Joachim Vonderthann
430.790 russische Soldaten sollen im vergangenen Jahr im Krieg gegen die Ukraine getötet oder verwundet worden sein. Stimmen die ukrainischen Angaben, wäre das die höchste Opferzahl bislang.
Die Armee von Kremlherrscher Wladimir Putin soll 2024 die höchste Opferzahl seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine erlitten haben. Nach ukrainischen Angaben sind 430.790 russische Soldat:innen getötet oder verwundet worden, wie das US-Nachrichtenportal "Newsweek" berichtet. Dies seien signifikant mehr Verluste als im Jahr 2023, wo es geschätzt rund 250.000 Opfer auf russischer Seite gegeben haben soll.
430.790 Russen getötet oder verwundet
Die Zahlen müssen allerdings mit Vorsicht betrachtet werden, da beide Seiten über ihre eigenen Verluste wenig preisgeben und sich die Angaben auch nicht unabhängig überprüfen lassen, so "Newsweek". Zudem lägen die Zahlen aus Kiew oft höher als die anderer Quellen.
Laut dem ukrainischen Verteidigungsministerium haben Russlands Streitkräfte seit Beginn der Invasion gegen das Nachbarland im Februar 2022 insgesamt 709.800 Soldat:innen verloren. Hingegen soll die Ukraine nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj vom Dezember 43.000 tote Soldaten zu beklagen haben. Zudem seien 370.000 Soldaten verletzt worden, wobei hier auch mehrfach verletzte Soldaten mitgezählt wurden.
Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) kommt dem Bericht zufolge auf etwas niedrigere Opferzahlen bei Russlands Armee als die Ukraine. In einer Bilanz des Kriegsjahres 2024 heißt es: "Die russischen Streitkräfte gewannen 4.168 Quadratkilometer, größtenteils Felder und kleine Siedlungen in der Ukraine und der Oblast Kursk, was im Jahr 2024 Berichten zufolge über 420.000 Opfer forderte.“
Im Video: Rückblick - Ukraine-Krieg im Jahr 2024
"Kontinuierliche Fleischangriffe"
Laut "Newsweek" wird Russland seinen völkerrechtswidrigen Angriff gegen die Ukraine auch 2025 unvermindert fortsetzen - und dabei weiter hohe Verluste erleiden. So zitiert das US-Magazin den ukrainischen Oberbefehlshaber, Generaloberst Oleksandr Syrskyi mit den Worten: "Der Feind führt weiterhin kontinuierliche Fleischangriffe durch und erleidet Rekordverluste."
Dem Bericht zufolge wird Russland seine hohen Ausfälle aber vermutlich weiter ausgleichen können. Der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats, Kreml-Hardliner Dmitri Medwedew, hatte am 24. Dezember gesagt, dass im Jahr 2024 440.000 Rekruten einen Militärdienstvertrag unterzeichnet hätten. Laut ISW lässt das die Schlussfolgerung zu, dass Moskau gerade genug Militärpersonal rekrutiere, um die in letzter Zeit hohe Verlustrate eins zu eins auszugleichen.
- Verwendete Quellen:
- "Newsweek": "Russia Suffers Huge Losses in a Year"
- Nachrichtenagentur dpa