Mögliche "Riviera des Nahen Ostens"
Überraschender Vorstoß aus den USA: Trump will Gazastreifen übernehmen
- Aktualisiert: 05.02.2025
- 03:57 Uhr
- Franziska Hursach
US-Präsident Donald Trump sorgt mit einem radikalen Vorschlag für Aufsehen: Die USA sollen die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und das Gebiet wirtschaftlich entwickeln.
Das Wichtigste in Kürze
US-Präsident Donald Trump will, dass die Vereinigten Staaten die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und das vom Krieg zerstörte palästinensische Küstengebiet wirtschaftlich entwickeln.
Dadurch sollen "eine unbegrenzte Anzahl von Arbeitsplätzen und Wohnraum für die Menschen in diesem Gebiet" entstehen.
Während Trumps Vorstoß als höchst umstritten gilt und für viel Kritik sorgt, stellt sich Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hinter die Pläne des Republikaners.
Nach dem Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas wird viel über die Zukunft des Gazastreifens diskutiert. US-Präsident Donald Trump hat nun verkündet, dass die Vereinigten Staaten die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und das zerstörte Küstengebiet wirtschaftlich voranbringen wollen.
Die USA werden den Gazastreifen übernehmen.
US-Präsident Donald Trump
Das kündigte der Republikaner nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Weißen Haus in Washington an. "Wir werden ihn besitzen", so Trump weiter.
Er erklärte außerdem, man werde sich darum kümmern, "alle gefährlichen, nicht explodierten Bomben und andere Waffen auf dem Gelände zu beseitigen" und es "einebnen", um anschließend mit dem Wiederaufbau zu beginnen.
Gazastreifen ein "elendes Loch", so Trump
Dadurch sollen "eine unbegrenzte Anzahl von Arbeitsplätzen und Wohnraum für die Menschen in diesem Gebiet" entstehen. Nach gut 15 Monaten Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas bezeichnete er den Gazastreifen als "elendes Loch".
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Seinem Plan zufolge sollen die rund zwei Millionen Palästinenser:innen, für die der Gazastreifen Heimat ist, künftig in anderen arabischen Staaten der Region leben.
"Das wird für die Palästinenser wunderbar sein"
Trump sieht in dem Gebiet viel Potenzial - vor allem unter der Führung der USA. Er findet, der Gazastreifen könne eine "Riviera des Nahen Ostens" werden. "Wir haben die Möglichkeit, etwas zu tun, das phänomenal sein könnte", so der Republikaner. "Das könnte etwas sein, das so großartig sein könnte." Später ergänzte er: "Das wird für die Palästinenser wunderbar sein."
Trumps Vorstoß gilt höchst umstritten. Die Palästinenser:innen lehnen eine Vertreibung ab, während Jordanien und Ägypten eine Aufnahme von Geflüchteten aus dem Gazastreifen ablehnen. Die islamistische Hamas warf Trump nach seinen Äußerungen "Rassismus" vor.
Trump selbst hatte bereits mehrfach betont, dass er eine "Umsiedlung" der Palästinenser:innen in arabische Nachbarländer für die beste Lösung halte. Die Menschen aus dem Gazastreifen hätten bisher keine andere Wahl, als in ihre zerstörte Heimat zurückzukehren, erklärte Trump. Gäbe es jedoch eine Alternative, würden sie diese annehmen, mutmaßte er. "Diese Gaza-Sache hat nie funktioniert", so Trump.
Netanjahu offen für Trumps Pläne
Netanjahu hat sich hinter die Pläne Trumps für den Gazastreifen gestellt. Nach dem Treffen betonte er: "Er sieht eine andere Zukunft für dieses Stück Land, das der Ursprung von so viel Terrorismus war." Netanjahu zeigte sich offen für Trumps Vorschlag: "Er hat eine andere Idee und ich denke, sie hat unsere Aufmerksamkeit verdient. Das ist etwas, das die Geschichte verändern könnte."
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa