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Gefahr durch Islamisten?

Warum der Umbruch in Syrien nicht nur Grund zur Freude ist

  • Veröffentlicht: 15.12.2024
  • 15:55 Uhr
  • Claudia Scheele

In Syrien hat eine Zeit des Umbruchs begonnen, die von der ganzen Welt mit Optimismus aber auch mit Vorsicht beobachtet wird. Vor allem die Wurzeln der neuen Regierung bereiten dabei Sorgen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Sturz von Baschar al-Assad vergangene Woche befindet sich Syrien in einer Zeit des Umbruchs.

  • Die neuen syrischen Machthaber haben ihre Wurzeln im islamischen Fundamentalismus, weshalb einige Länder die Lage besorgt beobachten.

  • Westliche und arabische Diplomat:innen haben bei einem Gipfeltreffen dem neuen Syrien ihre Unterstützung zugesprochen.

Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad befindet sich Syrien in einer Phase des Umbruchs. Während die Wurzeln im islamischen Fundamentalismus der neuen Regierung den Optimismus etwas dämpft, wird dennoch auf die Vernunft gehofft. Doch das Machtvakuum in Syrien könnte für Mächte wie Israel und die Türkei auch eine Möglichkeit sein, dieses für sich zu beanspruchen.

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Westliche und arabische Politiker:innen setzen sich indes für einen friedlichen Übergang zu einer neuen politischen Führung in dem Bürgerkriegsland ein. Die neue Führung in Damaskus will sich indes nach eigenem Bekunden dem Wiederaufbau widmen. Am Sonntag vor einer Woche (8. Dezember) hatte eine Rebellenallianz, angeführt von Islamisten, die Macht übernommen.

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Gedämpfter Optimismus zu Syriens neuer Regierung

Beobachter:innen in der arabischen Welt betrachten die syrische Rebellenallianz mit gemischten Gefühlen. "Wir hören von ihnen vernünftige und rationale Erklärungen über Einheit und darüber, nicht allen Syrern ein System überzustülpen", sagte Anwar Gargasch, der diplomatische Berater des Präsidenten der VAE, Scheich Mohammed bin Sajid Al Nahjan, auf einer Sicherheitskonferenz in Abu Dhabi.

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"Aber andererseits sind die Natur dieser neuen Kräfte, ihre Verbindungen zur (islamistischen) Muslimbruderschaft und zu Al-Kaida sehr besorgniserregende Indikatoren", zitierte ihn die in London ansässige Internet-Zeitung "thelevantnews.com". Man müsse daher sowohl optimistisch als auch mit Vorsicht an das neue Syrien herangehen.

Gargasch kritisierte Israel für seine Kampagne der Zerstörung der syrischen Militärkapazitäten. "Aus israelischer Sicht mag das richtig sein, aber ich denke, es ist eine dumme Politik." Vielmehr sollte man "in der Vergangenheit gemachte Fehler" vermeiden. Der Berater spielte auf den Einmarsch der Amerikaner im Irak 2003 an. Das US-Militär hatte den Zerfall der irakischen Armee nach dem Sturz des Diktators Saddam Hussein gefördert, worauf das Land in ein jahrelanges Bürgerkriegschaos versank.

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Arabische und internationale Diplomaten sprechen Unterstützung aus

Bei einem Gipfeltreffen im jordanischen Rotmeer-Bad Akaba hatten arabische und internationale Diplomat:innen dem neuen Syrien ihre Unterstützung ausgesprochen. "Wir alle stehen Syrien in der Wiederaufbauphase nach Jahren des Tötens zur Seite", sagte der jordanische Außenminister Aiman al-Safadi. Er sprach von einem historischen Moment.

US-Außenminister Antony Blinken sagte vor Journalist:innen: "Wir waren uns einig, dass der Übergangsprozess unter syrischer Führung und in syrischer Verantwortung erfolgen muss und eine inklusive und repräsentative Regierung hervorbringen sollte." Der türkische Außenminister Hakan Fidan sagte: "Die nächsten Tage werden nicht einfach sein, aber die Türkei wird weiterhin Seite an Seite des syrischen Volks stehen." Die Türkei, die die siegreichen Rebellen unterstützt, wird nach dem Machtwechsel als einflussreichster ausländischer Akteur gehandelt.

Anwesend bei dem Treffen waren auch die Außenminister:innen aus Saudi-Arabien, dem Irak, dem Libanon, Ägypten, den Vereinigen Arabischen Emiraten (VAE), Bahrain und Katar. Auch der UN-Sondergesandte für Syrien, Geir Pedersen, nahm an dem Sondergipfel teil. Syrische Vertreter:innen waren nicht anwesend.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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