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Wenn Trump sich zurückzieht

Bietet auch Frankreichs Atomschirm Schutz vor Putin? Ein Militärexperte ist skeptisch

  • Veröffentlicht: 25.03.2025
  • 14:00 Uhr
  • Joachim Vonderthann
CDU-Chef Friedrich Merz (r) zu Besuch im Élysée-Palast mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron.
CDU-Chef Friedrich Merz (r) zu Besuch im Élysée-Palast mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron.© Sarah Steck/Présidence de la République/dpa

Aktuell schützt uns das nukleare Waffenarsenal der USA vor möglichen Angriffen der Atommacht Russland. Doch Trump ist unberechenbar. Kann Paris diesen kritischen Part übernehmen?

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Inhalt

  • Soll Deutschland unter Frankreichs Atomschutzschirm schlüpfen?
  • Was passiert, wenn Le Pen statt Macron am Ruder ist?

Der Rückzug der USA von ihrer Rolle als Hauptakteur in Europas Verteidigungspolitik unter Donald Trump hat bei vielen europäischen Staaten Besorgnis ausgelöst. Die drängende Frage, ob der Kontinent weiterhin auf den nuklearen Schutzschirm der USA vertrauen kann, steht im Raum. Angesichts des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine auf europäischem Boden und der Befürchtung eines möglichen Angriffs auf EU-Territorium, scheint die Kooperation mit Frankreich als Atommacht eine mögliche Abschreckungsoption zu sein.

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Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

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Soll Deutschland unter Frankreichs Atomschutzschirm schlüpfen?

Präsident Emmanuel Macron hat seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit signalisiert, auch der vermutlich künftige Bundeskanzler und CDU-Chef Friedrich Merz hat diese Option ins Spiel gebracht - doch gibt es Zweifel an einer rein französischen Lösung. Jürgen Ehle, ehemaliger Konteradmiral der Bundeswehr und langjähriger NATO- sowie EU-Funktionär, warnt davor, sich ausschließlich auf Frankreich zu verlassen. Er betont im Interview mit der "Frankfurter Rundschau", dass Frankreich nicht bereit sei, Mitspracherechte zu gewähren, was bedeutet, dass es alleine entscheiden würde, wann Nuklearwaffen eingesetzt werden.

Die Frage der Verlässlichkeit steht im Raum, da Frankreich die Kosten für die Teilhabe an seinen Atomwaffen von den Partnern tragen lassen könnte. Zudem verfügt Frankreich hauptsächlich über strategische Atomwaffen, die weniger abgestuft sind als die amerikanischen Waffenarsenale, die sowohl strategische als auch taktische Sprengköpfe umfassen. Diese Einschränkung könnte die Wirksamkeit einer französischen Abschreckungskulisse beeinträchtigen.

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Emmanuel Macron
News

Ukraine-Krieg

Frankreichs Präsident Macron prüft Schutz von Verbündeten mit Atomwaffen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bringt erneut die Idee ins Spiel, verbündete Länder unter den Schutz der französischen Atomwaffen zu stellen.

  • 06.03.2025
  • 05:55 Uhr

Was passiert, wenn Le Pen statt Macron am Ruder ist?

Eine weitere Sorge betrifft die politische Entwicklung in Frankreich. Eine mögliche neue Präsidentin Marine Le Pen und ihr rechtspopulistischer Rassemblement National könnten gegen eine gemeinsame Nuklearschirmlösung sein, was die Unsicherheiten in Europa verstärken würde. Ehle schlägt vor, entweder eine gesamteuropäische Lösung unter geteilter Entscheidungsverfügung zu entwickeln oder doch einen Deal mit den USA unter Trump zu suchen, um deren Schutzschirm aufrechtzuerhalten.

Der frühere Konteradmiral sieht Europa in jedem Fall in einer sehr ernsten Lage und unter Handlungsdruck. Die transatlantische Partnerschaft solle noch nicht abgeschrieben werden, mahnte Ehle. Gleichwohl müsse Europa dringend handeln, um sich auf mögliche Bedrohungen durch Kremlmachthaber Wladimir Putin vorzubereiten.

  • Verwendete Quellen:
  • "Frankfurter Rundschau": "Atomarer Schutzschirm gegen Putin: Experte warnt vor 'französischer Lösung' – "Nicht vorteilhaft"
  • Nachrichtenagentur dpa
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:newstime vom 25. März 2025 | 19:45
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:newstime vom 25. März 2025 | 19:45

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  • Ab 12