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Herausforderung für den Westen

Bedrohung durch Russland und China: Britischer Militär-Chef warnt vor "nuklearem Zeitalter"

  • Veröffentlicht: 05.12.2024
  • 15:34 Uhr
  • Claudia Scheele

Der britische Militärchef Tony Radakin geht davon, dass wir das dritte nukleare Zeitalter erreicht haben. Ein Strategiewechsel sei dringend notwendig, betont er.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In einer Rede spricht der Chef des britischen Verteidigungsstabs, Admiral Sir Tony Radakin, vom Eintritt in das "dritte nukleare Zeitalter".

  • Nukleare Bedrohungen kämen aus Russland, China, Iran und Nordkorea.

  • Es müsse viel mehr Geld in Verteidigungsmaßnahmen fließen, forderte Radakin.

Der Chef des britischen Verteidigungsstabs, Admiral Sir Tony Radakin, hat das Ende der nuklearen Stabilität, wie sie nach dem kalten Krieg bestand, verkündet. In einer Rede auf einer Konferenz des Royal United Services Institut am Mittwochabend (4. Dezember), warnte er vor Russland, China, Iran und Nordkorea. Allen voran sei aber Peking eine besondere Herausforderung für die USA, wie der "Telegraph" aus seiner Rede berichtet.

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Die Welt stehe vor einem "dritten nuklearen Zeitalter", sagte Radakin. Und in einer Macht habe man sich jahrelang verschätzt. Denn die nukleare Bedrohung durch China sei lange als nicht signifikant angesehen worden, was sich nun als Fehler herausstelle. China baue sein Arsenal schneller aus als jedes andere Land. Radakin sagte, er erwarte, dass es bis 2030 mit den USA und Russland gleichziehen werde.

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Radakin spricht von drei nuklearen Zeitaltern

Die drei nuklearen Zeitalter definierte Radakin wie folgt: Das erste Zeitalter sei die Periode, die "durch zwei gegensätzliche Blöcke definiert war, die durch das Risiko unkontrollierbarer Eskalation und die Logik der Abschreckung regiert wurden." Das zweite nukleare Zeitalter sei durch "Abrüstungsbemühungen und Gegenverbreitung" definiert gewesen. Im dritten nuklearen Zeitalter sei die Situation jedoch "insgesamt komplexer".

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Die nukleare Bedrohung, die von Russland ausgeht, nannte Radakin "wilde Drohungen mit dem Einsatz taktischer Nuklearwaffen, groß angelegte Nuklearübungen und simulierte Angriffe gegen NATO-Länder", welche alle darauf abzielen, abzuschrecken und "uns davon abzuhalten, die Maßnahmen zu ergreifen, die erforderlich sind, um Stabilität zu bewahren".

Auch die "mangelnde Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde" des Irans sei besorgniserregend, während "Nordkoreas ballistisches Raketenprogramm und unberechenbares Verhalten [...] eine regionale und zunehmend globale Bedrohung" darstellten. China habe sich in den letzten Jahren ebenfalls als nukleare Supermacht etabliert. Mit dem Bau hunderter neuer interkontinentaler ballistischer Raketensilos steige die Bedrohung und es werde erwartet, dass diese Bestände bis Ende dieses Jahrzehnts auf über 1.000 einsatzbereite nukleare Sprengköpfe anwachsen. Bis 2035 werde sogar eine Verdreifachung dessen erwartet.

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Zunehmendes Kriegs-Szenario im Cyberspace

Radakin betonte in seiner Rede, dass er als Chef des britischen Militärs die Verantwortung habe, sowohl die "Entschlossenheit der Nation zu stärken", als auch "offen über die Bedrohungen zu sprechen, denen wir gegenüberstehen". Dabei warnte er, dass Großbritannien zwar nicht in derselben Lage sei wie Israel oder die Ukraine, die Bedrohungslage sei vielmehr eine andere. "Unser nationaler Luftraum und unsere Hoheitsgewässer, unsere kritische Energie- und digitale Infrastruktur und unser öffentlicher Diskurs waren alle Gegenstand von Eingriffen. Im Cyberspace beschleunigt sich die Häufigkeit der Angriffe auf unsere Netzwerke weiter, angetrieben von Schurkenindividuen und Nationalstaaten."

Dies deckt sich mit der Analyse des Zukunftsforschers Thomas Druyen, der vor einem zunehmend digitalen Kriegsgeschehen spricht. Radakin stellte eine klare Forderung an die Politik. Er verlangte eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben und betonte, dass "Instabilität und Konflikt" die Wirtschaft mehr kosten würde als "Verteidigung und Abschreckung". Der NATO hielt er zugute, dass sie bereits mehr für Verteidigung ausgebe "als Russland und China zusammen", was dazu führe, dass sie "noch stärker" werde.

  • Verwendete Quellen:
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