Studie von US-Denkfabrik
Ukraine: Putins Frühjahrsoffensive könnte bald zusammenstürzen
- Aktualisiert: 21.03.2023
- 14:41 Uhr
- Joachim Vonderthann
Die russische Frühjahrsoffensive im Krieg gegen die Ukraine steht womöglich kurz vorm Scheitern. Laut US-Denkfabrik ISW könnte das ukrainische Militär schon bald wieder die Initiative übernehmen.
Das Wichtigste in Kürze
Russland wollte im Krieg gegen die Ukraine mit einer Frühjahrsoffensive Erfolge feiern.
Laut der US-Denkfabrik ISW könnte der Vorstoß von Putins Truppen aber schon bald erlahmen.
Demnach hat das ukrainische Militär gute Chancen, wieder die Initiative zu übernehmen.
Im Video: Putin verrät, wieso er die Ukraine nicht schon früher angegriffen hat
Putin verrät, warum er die Ukraine nicht schon 2014 angegriffen hat
Die russische Frühjahrsoffensive im Krieg gegen die Ukraine sollte Kremlherrscher Wladimir Putin endlich wieder zählbare Erfolge bringen. Doch der Vorstoß seiner Truppen könnte schon bald in sich zusammenbrechen. Die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) geht in ihrem aktuellen Bericht vom Sonntag (19. März) davon aus, dass die Offensive ihren Höhepunkt erreicht haben könnte und bald erlahmen werde.
Putins Frühjahrsoffensive bald am Ende?
Das ISW beruft sich unter anderem auf ukrainische Angaben, wonach schwere Verluste nahe der Frontstadt Wuhledar die russischen Fähigkeiten zu Angriffen in der Oblast Donezk stark geschwächt hätten. Die laufenden Offensiven in den ersten Monaten 2023 hätten nicht mehr als einige taktische Gewinne erbracht. Russland habe mit der Teilmobilisierung im September aber 300.000 Soldaten mobilisiert.
"Wenn 300.000 russische Soldaten nicht in der Lage waren, Russland eine entscheidende offensive Überlegenheit in der Ukraine zu verschaffen, dann ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Mobilisierung zusätzlicher Kräfte in künftigen Mobilisierungswellen in diesem Jahr ein beträchtlich anderes Ergebnis liefert", so das US-Institut. "Die Ukraine ist daher in einer guten Position, wieder in die Initiative zu gehen und Gegenoffensiven an kritischen Frontabschnitten zu starten", hieß es weiter.
Ukraine könnte bald im Vorteil sein
Das ISW ging auch auf den Besuch von Putin in der eroberten Schwarzmeerstadt Mariupol ein. Er habe damit offenbar verbreiteten Befürchtungen über eine baldige ukrainische Gegenoffensive in der Südukraine entgegenwirken wollen. "Ein Militärblogger behauptete, dass Putins Besuch zeige, dass er kein feiger Führer sei, der Angst habe, die Oblast Moskau zu verlassen", schrieb das ISW.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtengentur dpa