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Region Donezk

Ukraine-Krieg: Selenskyj gibt schwierige Lage im Osten des Landes zu

  • Veröffentlicht: 27.07.2024
  • 10:41 Uhr
  • Christina Strobl

Die ukrainischen Streitkräfte stehen im Osten des Landes unter großem Druck. Insbesondere die Region Donezk soll stark umkämpft sein. Russland verwendet westliche Bauteile für seine Waffen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das ukrainische Militär steht laut Präsident Wolodymyr Selenskyj im Osten des Landes schwer unter Druck.

  • Vor allem die Region Donezk sei derzeit stark umkämpft.

  • Trotz der Sanktionen gegen Russland werden westliche Bestandteile in russischen Waffen verbaut.

Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge stehen die ukrainischen Streitkräfte im Osten des Landes schwer unter Druck. Das berichtete die Deutsche Presseagentur am Samstag (27. Juli) unter Berufung auf die tägliche abendliche Videoansprache des Präsidenten.

Im Video: Russland schickt Drohung - Kreml warnt Armenien vor "ukrainischem Weg"

Brenzlige Situation in der Region Donezk

Insbesondere rund um die Stadt Pokrowsk in der Region Donezk sei die Lage von der Militärführung gründlich analysiert worden, sagte Selenskyj. "Dieses Gebiet war und ist nach wie vor der Schwerpunkt der russischen Angriffe." Es müsse alles getan werden, um die ukrainischen Verteidigungspositionen in der Region zu stärken, so der Präsident.

In seinem Video lobte Selenskyj ukrainische Verbände, die russische Stützpunkte und Logistik in den besetzten Gebieten angriffen. Er sprach ihnen "besondere Anerkennung" aus und sagte "Der Besatzer muss spüren, dass dies ukrainisches Land ist." Einen konkreten Anlass für dieses Lob offenbarte er jedoch nicht.

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Ostukraine immer noch Hauptziel russischer Angriffe

Die Region Donezk, die auch als Donbas oder Donbass bezeichnet wird, gelte nach wie vor als das Hauptziel russischer Angriffe, so der ukrainische Militärgeheimdienst HUR. Andrij Jusow vom HUR sagte im ukrainischen Fernsehen: "Dort werden aktuell die heftigsten Kämpfe ausgetragen." Rund um das Kohlegebiet in der Ostukraine werde aktuell an fast allen Frontabschnitten gekämpft. Russland hatte den Donbass bereits für annektiert erklärt, kontrolliert aber nicht alle Bereiche seines neuen "Staatsgebiets". "An allen anderen Abschnitten führt der Gegner Scheinangriffe und Ablenkungsmanöver durch", so Jusow.

Jusow zufolge sind vor allem in der Region südlich der Großstadt Saporischschja zahlreiche Scheinangriffe registriert worden. In Wirklichkeit seien diese jedoch auf Umgruppierungen und Neuaufstellungen auf russischer Seite zurückzuführen, so der Vertreter. Dies bleibe jedoch nicht ungefährlich. Russland habe rund 90.000 Mann in der Region Saporischschja stationiert. Für einen Frontdurchbruch würden diese Anzahl jedoch nicht ausreichen, sagen ukrainische Militärexpert:innen. Unter Druck könne die ukrainische Armee dort dennoch gelangen.

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Waffenteile aus dem Ausland

Während Selenskyj die schwierige Lage der Ukraine zugibt, greifen die russischen Streitkräfte weiter ihre ukrainischen Ziele an. Nun auch mit Raketen und Drohnen, deren Bauteile zum Großteil aus dem Ausland stammen sollen. Natalja Nestor, Expertin des ukrainischen Justizministeriums, sagte: "Die Raketen und Drohnen, die Russland täglich für Angriffe auf friedliche Städte und Ortschaften in der Ukraine einsetzt, enthalten ausländische Komponenten, die in mehr als 20 Ländern hergestellt wurden." Dazu gehörten China, Deutschland, Japan, die Niederlande, die Schweiz, Taiwan, die USA, Kanada und der Iran, so Nestor.

Im Video: Wichtiges Telefonat - Selenskyj gratuliert Trump zur Präsidentschaftskandidatur

Trotz des Embargos: Russland verfügt über Waffen aus dem Westen

Trotz der etwaigen Sanktionen gegen Russland gelingt es Putin der Untersuchung zufolge, das Embargo über Drittländer zu umgehen. Insbesondere russische Grenzstaaten in Zentralasien sollen westliche Waffen zuliefern. Wie Nestors Team ermittelte, sollen in den ursprünglich aus dem Iran stammenden Shahed-Kamikazedrohnen etwa Prozessoren und Schalter aus den USA, elektrische Kraftstoffpumpen aus Deutschland, Dichtungen aus Taiwan sowie Module aus Südkorea verbaut sein.

Bei der Hyperschallrakete "Kinschal" wiederum seien Bauteile aus Spanien, den USA, Japan, Taiwan, der Schweiz und Deutschland verwendet worden, heißt es. "Das bedeutet, dass für alle Raketen und Drohnen ihre wichtigsten Hightech-Komponenten, ohne die sie nicht existieren könnten, nicht in Russland, sondern in anderen Ländern hergestellt werden", so Nestor. "Wir sprechen hier von Komponenten für Navigation, Steuerung, Leitsysteme, Mikrochips, verschiedene Chips, Sensoren oder Platinen."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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