Neue US-Regierung
Brisante Personalie: Trump macht noch einen Fox-Moderator zum Minister
- Aktualisiert: 19.11.2024
- 08:05 Uhr
- Joachim Vonderthann
Seit seiner ersten Amtszeit ist Donald Trump großer Fan von Fox News. Das macht sich für das Personal des rechtskonservativen TV-Senders jetzt erneut bezahlt.
Donald Trump will sich den nächsten TV-Moderator in die Regierung holen. Der ehemalige republikanische Kongressabgeordnete Sean Duffy soll das Amt des Verkehrsministers übernehmen. Er solle unter anderem "eine goldene Ära des Reisens" einläuten, hieß es in der Ankündigung des designierten US-Präsidenten vom Montag (18. November). Der 53-jährige Duffy war von 2011 bis 2019 Mitglied des US-Repräsentantenhauses und ist aktuell Co-Moderator einer Sendung beim Sender Fox Business.
Trump teilte weiter mit, Duffy werde sich beim Wiederaufbau der amerikanischen Infrastruktur auf "Exzellenz, Kompetenz, Wettbewerbsfähigkeit und Schönheit" konzentrieren und sicherstellen, dass "unsere Häfen und Dämme unserer Wirtschaft dienen, ohne unsere nationale Sicherheit zu gefährden". Das Verkehrsministerium mit einem Budget von rund 110 Milliarden Dollar steht vor großen Herausforderungen: Die hohe Zahl der Verkehrstoten, Qualitätsprobleme bei Boeing und der Druck der Autoindustrie - insbesondere von Tesla - die Regeln für autonomes Fahren zu lockern.
Im Video: Unzertrennliche Freundschaft - Donald Trump und Elon Musk in der US-Regierung
Duffys Beziehungen zu Elon Musks Unternehmen dürften daher besondere Aufmerksamkeit erhalten. Musk, der in Trumps Regierung die neu geschaffene Behörde für Effizienz leitet und ein enger Vertrauter des neuen US-Präsidenten ist, steht wegen einer Untersuchung von Teslas Autopilotsystem und einer möglichen Strafe für SpaceX wegen Verstößen gegen Weltraumlizenzen bereits unter verschärfter Beobachtung des Verkehrsministeriums.
Trump ist seit Jahren als emsiger Zuschauer der Fox-Nachrichtensender bekannt. Er suchte vergangene Woche bereits den Fox-News-Moderator und früheren Soldaten Pete Hegseth für den Posten des Verteidigungsministers aus. Die Nominierung warf Fragen auf, weil politische Beobachter in Washington die Kompetenz Hegseths für das Amt infrage stellten. Außerdem sorgten Berichte, dass Hegseth vor sieben Jahren in Ermittlungen wegen sexueller Belästigung involviert gewesen sei, für Zweifel an seiner Ernennung.
Duffy gehörte in den vergangenen Jahren zu den TV-Persönlichkeiten, die Trumps Positionen bei Fox-Nachrichtensendern vertraten. Seine Ehefrau Rachel Campos-Duffy war Co-Moderatorin Hegseths in einer Wochenend-Sendung von Fox News.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur Reuters
- Nachrichtenagentur dpa