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Mysteriöser Fall

Mutmaßliche Bremer Millionen-Diebin offenbar seit Wochen frei

  • Veröffentlicht: 07.06.2024
  • 13:15 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Rund 8,2 Millionen Euro soll eine Angestellte aus dem Gebäude einer  Geldtransportfirma im Mai 2021 geschmuggelt haben. Im März dieses Jahres stellte sie sich plötzlich - war danach aber nur zwei Wochen in U-Haft. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Fall der mutmaßlichen Millionendiebin Yasemin G. aus Bremen erinnert an Hollywood-Filme.

  • Die Angestellte soll mehr als acht Mio. Euro ins Ausland geschmuggelt haben, getarnt in einem Container.

  • Im März dieses Jahres kehrte sie nach Deutschland zurück und stellte sich - jetzt gibt es wieder überraschende Neuigkeiten.

Der spektakuläre Kriminalfall hat eine neue Wendung: Die mutmaßliche Millionendiebin aus Bremen ist offenbar bereits seit Wochen wieder auf freiem Fuß. Das bestätigten ihr Anwalt und die Staatsanwaltschaft Bremen dem ARD-Regionalmagazin "Buten un binnen", wie "Tagesschau.de" berichtet. Die inzwischen 31-jährige Yasemin G. hatte sich im März dieses Jahres überraschend den deutschen Behörden gestellt. Verhaftet wurde die Frau, die aus der Türkei einreiste, von Polizisten am Bremer Flughafen. Danach war sie dem Bericht zufolge für rund zwei Wochen in Untersuchungshaft gekommen und anschließend wieder entlassen worden.

Nach zwei Wochen wieder auf freiem Fuß

"Die Beschuldigte G. hat sich hier zwischenzeitlich zur Sache eingelassen, allerdings dauern die weiteren Ermittlungen noch an", hieß es auf "Buten un binnen"-Nachfrage seitens der Bremer Staatsanwaltschaft.

Der spektakuläre Millionen-Raub gibt auch rund drei Jahre später immer noch viele Rätsel auf.  Am 21. Mai 2021 - an einem Freitag vor dem Pfingstwochenende - waren aus dem Gebäude einer Bremer Geldtransportfirma rund 8,2 Millionen Euro entwendet worden. Die mutmaßliche Diebin soll das Geld in einem Container versteckt haben, den sie mit Pappe als Altpapiercontainer tarnte. Die Verdächtige entkam ins Ausland, mutmaßlich in die Türkei. Erst am Dienstag nach dem Pfingstwochenende war der Millionen-Raub seinerzeit aufgefallen. Das Interesse der Öffentlichkeit an dem Kriminalfall, der an Hollywood-Filme wie die der "Ocean's"-Reihe erinnert, war danach groß.

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Yasemin G. soll bei ihrer Flucht nach ARD-Recherchen von einem kriminellen Netzwerk unterstützt worden sein. Zu den Helfern sollen demnach auch Teile des Miri-Clans gezählt haben. Dem widerspricht jedoch G.s Anwalt. "Nach meinem Kenntnisstand hatte sie bei der Flucht natürlich Hilfe. Diese kam allerdings mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht aus dem Miri-Clan", sagte er dem ARD-Regionalmagazin. Der Miri-Clan ist eine libanesisch-stämmige Großfamilie und wird mit organisierter Kriminalität wie Drogenhandel, Körperverletzung und Diebstahl in Verbindung gebracht.

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Komplizin ist inzwischen verurteilt

Während die mutmaßliche Diebin sich noch auf der Flucht befand, begann im Dezember 2021 am Landgericht Bremen die Aufarbeitung. Vor Gericht stand eine Komplizin. Die damals 24 Jahre alte Frau soll unter anderem geholfen haben, die Flucht von G. zu organisieren. Wegen Beihilfe zum Diebstahl verurteilte das Gericht die Angeklagte zu drei Jahren Gefängnis.

:newstime

Gegen das Urteil legte die Angeklagte Revision ein. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil auf - allerdings nur hinsichtlich der Strafhöhe, wie das Landgericht mitteilte. Der Fall wurde an das Landgericht zurückverwiesen. Auch hier gibt es jetzt laut "Tagesschau.de" Neuigkeiten. Das Bremer Landgericht verurteilte die Frau demnach am Mittwoch (5. Juni) wegen Beihilfe zum Diebstahl zu zwei Jahren und acht Monaten Haft. Das Gericht habe es als erwiesen angesehen, dass die Bremerin G. als Komplizin bei dem Millionendiebstahl unterstützt habe.

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Wo sind die rund 8,2 Millionen Euro?

Wann der Prozess gegen die Hauptbeschuldigte beginnt, ist dem Bericht zufolge noch unklar. Ebenso wie die größte Frage bei dem mysteriösen Fall: dem Verbleib der gestohlenen 8.196.925 Euro. Darauf gab es auch in dem Prozess gegen die Komplizin keine Antwort. 

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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