Hunderte Studenten flüchten von Campus
Schüsse an US-Hochschule in Florida - mindestens zwei Tote, mehrere Verletzte
- Aktualisiert: 18.04.2025
- 03:14 Uhr
- Franziska Hursach
Wieder erschüttert eine Schießerei eine US-Hochschule. Was über den Täter, die Opfer und die Hintergründe bekannt ist – und wie Trump reagiert.
Das Wichtigste in Kürze
Bei einem Schusswaffenangriff auf dem Campus der Florida State University in Tallahassee im US-Bundesstaat Florida sind zwei Menschen getötet und weitere verletzt worden.
Der mutmaßliche Schütze ist laut ersten Erkenntnissen ein 20-jähriger Student der Hochschule, die Schusswaffe gehörte laut Behörden seiner Mutter, einer stellvertretenden Bezirkspolizeichefin.
Der republikanische US-Präsident Donald Trump nannte die Tat "eine Schande", betonte jedoch, dass seiner Auffassung nach Waffen "nicht das Problem" seien.
Ein tödlicher Schusswaffenangriff auf dem Campus der Florida State University in Tallahassee im US-Bundesstaat Florida hat erneut die Diskussion um das amerikanische Waffenrecht entfacht. Zwei Menschen kamen ums Leben, sechs weitere wurden verletzt - fünf davon so schwer, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten, wie Behörden bei einer Pressekonferenz mitteilten.
Der mutmaßliche Schütze ist laut ersten Erkenntnissen ein 20-jähriger Student der betroffenen Hochschule.
Mutmaßlicher Täter ist Student und Sohn einer Polizistin
Er wurde festgenommen und ebenfalls medizinisch behandelt. Wie die Polizei mitteilte, handelt es sich bei ihm um den Sohn einer stellvertretenden Bezirkspolizeichefin. Die beiden Todesopfer seien keine Studierenden der Universität. Weitere Informationen zu den Opfern wurden zunächst nicht veröffentlicht.
Die Schüsse fielen offenbar am Mittag Ortszeit. Augenzeugen berichteten örtlichen Medien von chaotischen Szenen auf dem Gelände der Florida State University in Tallahassee. Zahlreiche Menschen flohen demnach in Panik aus dem Studentenwerk. Die Polizei bestätigte, dass mehrere Einheiten auf dem Campus im Einsatz waren.
Waffe stammt offenbar von der Mutter
Am Tatort wurde eine Schusswaffe sichergestellt, die laut Behörden der Mutter des mutmaßlichen Täters gehört. Der junge Mann war außerdem Mitglied eines Programms, das ihm engen Kontakt zur Polizei ermöglichte. In diesem Rahmen nahm er an verschiedenen Trainings teil. Ein Behördenvertreter erklärte dazu: "Es ist für uns daher keine Überraschung, dass er Zugang zu Waffen hatte." Die Ermittlungen zu Motiv und Ablauf dauern an.
Nach dem Vorfall hat die Florida State University alle für den Tag angesetzten Vorlesungen sowie sämtliche Universitätsveranstaltungen gestrichen. Auch Sportevents seien für mehrere Tage abgesagt. Die im Jahr 1851 gegründete Hochschule gehört zu den zwölf staatlichen Universitäten Floridas. Der Hauptcampus befindet sich in der Hauptstadt Tallahassee. Zuletzt waren rund 44.300 Studierende an der FSU eingeschrieben.
Schusswaffen sind in den USA in großer Zahl im Umlauf und leicht zugänglich. Laut der US-Gesundheitsbehörde CDC sterben jährlich zehntausende Menschen an den Folgen von Schusswaffengewalt. Für Kinder und Jugendliche zählen solche Verletzungen zu den häufigsten Todesursachen - laut Daten aus dem Jahr 2023 noch vor Verkehrsunfällen. Schulen führen inzwischen regelmäßig Sicherheitstrainings durch, um Kinder auf mögliche Angriffe vorzubereiten.
Trump: Waffen sind nicht das Problem
Nach Gewalttaten - etwa an Schulen, in Supermärkten, Nachtclubs oder bei öffentlichen Veranstaltungen - kommt es immer wieder zu Debatten über strengere Waffengesetze. Greifbare Fortschritte blieben bislang jedoch aus. Eine umfassende Reform scheitert seit Jahren am Widerstand der Republikaner und der Waffenlobby.
Auch der republikanische US-Präsident Donald Trump äußerte sich am Rande eines öffentlichen Auftritts zu dem Vorfall. Er nannte die Tat "eine Schande" und bekräftigte zugleich seine Unterstützung für das in der US-Verfassung verankerte Waffenrecht. "Ich bin ein großer Verfechter des zweiten Verfassungszusatzes - das war ich von Anfang an und werde es auch bleiben", sagte Trump. Nicht die Waffen seien das Problem, sondern die Menschen, die sie benutzten. Auf die Frage, ob er sich angesichts des Angriffs in Florida für strengere Gesetze einsetzen werde, erklärte er: "Ich habe die Verpflichtung, den zweiten Verfassungszusatz zu schützen."
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa