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Urlaubsinsel schockiert Besucher

Mord-Aufruf gegen Touristen: Graffiti auf Teneriffa sorgt für Aufsehen

  • Veröffentlicht: 22.01.2025
  • 13:28 Uhr
  • Stefan Kendzia
Einheimische wie hier auf Mallorca gehen immer wieder auf die Straßen und protestieren gegen zu viele Tourist:innen in ihrer Heimat.
Einheimische wie hier auf Mallorca gehen immer wieder auf die Straßen und protestieren gegen zu viele Tourist:innen in ihrer Heimat.© Clara Margais/dpa

Teneriffa - eine der Inseln der Kanaren und ein bei vielen Tourist:innen sehr beliebtes Reiseziel macht derzeit Schlagzeilen, die alles andere als sonnig und freundlich sind: Hass und Proteste auf Besucher:innen der Trauminsel nehmen spürbar zu.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In Spanien gibt es schon längere Zeit Proteste gegen Massentourismus und Immobilienaufkäufe von Ausländer:innen.

  • Sowohl der Massentourismus als auch die Investition in Immobilien werden für steigende Mieten und sogar Obdachlosigkeit verantwortlich gemacht.

  • Jetzt ist auf Teneriffa ein Graffiti aufgetaucht, das offenbar zum Mord an Tourist:innen aufruft.

Freie Meinungsäußerungen und Proteste gehören zur Demokratie. Aufrufe zu Mord hingegen nicht. Auf Teneriffa prangt aktuell auf einer Wand eines Hauses mitten in der Landschaft ein Graffiti. Mit übergroßen, feuerroten Lettern ist zu lesen: "Kill a Tourist" - "Töte einen Touristen". Die Bewegungen gegen den Massentourismus auf Teneriffa und in anderen spanischen Urlaubszielen zeigen sich in immer aggressiverer Form.

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Proteste gegen Tourismus werden aggressiver

In Spanien gehen Bürger:innen auf die Straße gegen den immer stärker werdenden Massentourismus. Oft mit Protesten und Parolen, die Tourist:innen alles andere als herzlich willkommen heißen. Doch inzwischen nehmen die Aktionen kriminelle Ausmaße an. Denn auf Teneriffa ruft ein Graffiti zu Gewalt auf. Schlimmer noch: Es wird unmissverständlich der Mord an Tourist:innen befohlen.

Derartige Parolen sind auch schon auf Mallorca aufgetaucht. Sprüche, die nur schwer zu verdauen sind. "Kill A Tourist" lautet es ebenfalls in Manacor, ein anderer Spruch an mehreren Orten in Palma auf Deutsch "Tourismus macht frei", offenbar eine Anspielung auf den zynischen Spruch der Nazis "Arbeit macht frei" über Eingangstoren von Konzentrationslagern, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Tourismusverbände von Mallorca wiegeln ab. "Es ist eine winzige Minderheit, die sehr laut schreit", zitierte die Zeitung eine Sprecherin der Hoteliersvereinigung FEHM.

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Spanien will mit drastischer Steuererhöhung reagieren

Auch wenn viele Einwohner:innen die Bewegung generell befürworten - einigen geht die Aktion nun doch zu weit. "Die Lage auf den Inseln verschlechtert sich aufgrund der großen Zahl an Touristen und neuen Einwohnern, die uns obdachlos machen und unsere natürliche Umwelt stark beeinträchtigen", zitiert "Leding Britain's Conversation" einen Betroffenen. Weiter heißt es: "Die Menschen wollen unbedingt Veränderungen und wollen, dass wir respektiert werden, aber vielleicht rechtfertigt das nicht diese Maßnahmen, die immer mehr zu eskalieren scheinen. Das ist beängstigend."

Ausgelöst hat die Proteste die problematische Lage der Einwohner:innen. Steigende Mieten treiben die Lebenshaltungskosten in die Höhe. Nicht selten endet das sogar in der Obdachlosigkeit. Besonders Pauschal- und All-Inclusive-Tourist:innen, die das Hotel nie verlassen würden und somit kein Geld vor Ort ausgeben, seien unerwünscht. Ebenso wolle man in den Touristenzielen keine Ausländer:innen, die sich Immobilien kaufen und damit Wohnraum wegnehmen. Spanien plane nun eine 100-prozentige Steuer auf den Eigenheimkauf von Nicht-EU-Bürger:innen im Land. Somit wolle man Einheimischen in Sachen Verfügbarkeit von Wohnraum Priorität einräumen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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