Anzeige
Konjunkturflaute

Grundsatzpapier von Lindner fordert Neuausrichtung der deutschen Wirtschaftspolitik

  • Aktualisiert: 01.11.2024
  • 16:39 Uhr
  • dpa
Endgültige Abschaffung des Solidaritätszuschlags auch für Vielverdiener und Stopp aller neuen Regulierungen: Finanzminister Lindner kommt mit einem neuen Forderungspapier.
Endgültige Abschaffung des Solidaritätszuschlags auch für Vielverdiener und Stopp aller neuen Regulierungen: Finanzminister Lindner kommt mit einem neuen Forderungspapier.© Kay Nietfeld/dpa

Eine "Revision politischer Leitentscheidungen" und einen Stopp aller neuen Regulierungen: Das sieht ein Grundsatzpapier von Finanzminister Lindner vor, das jetzt bekannt geworden ist. Es fordert zudem erneut das endgültige Aus für den Soli-Zuschlag, auch für Vielverdienende.

Anzeige

Mitten im Streit der Ampel-Koalition über den richtigen Kurs in der Wirtschafts- und Finanzpolitik ist ein neues Grundsatzpapier von Finanzminister und FDP-Chef Christian Lindner bekanntgeworden. Darin wird etwa als Sofortmaßnahme die endgültige Abschaffung des Solidaritätszuschlags auch für Vielverdienende gefordert sowie ein sofortiger Stopp aller neuen Regulierungen.

"Deutschland braucht eine Neuausrichtung seiner Wirtschaftspolitik", hieß es darin. Diese solle grundsätzlicher Art sei. Das Papier hat den Titel "Wirtschaftswende Deutschland – Konzept für mehr Wachstum und Generationengerechtigkeit". Es liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Zuerst hatte der "Stern" darüber berichtet.

Im Video: Habeck stürzt ab, Ampel-Koalition immer unbeliebter - Mehrheit für Neuwahlen

"Revision politischer Leitentscheidungen"

In dem Papier ohne Datum wird eine "Wirtschaftswende" gefordert, mit einer "teilweise grundlegenden Revision politischer Leitentscheidungen", um Schaden vom Standort Deutschland abzuwenden. Die deutsche Wirtschaft ist in einer Wachstumskrise. Eine Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik könne das Vertrauen von Unternehmen und privaten Haushalten stärken.

Konkret ist von einem sofortigen Moratorium zum Stopp aller neuen Regulierungen die Rede. Weiter heißt es, als Sofortmaßnahme sollte der Solidaritätszuschlag entfallen, der noch überwiegend von Unternehmen, Selbstständigen, Freiberufler:innen sowie Hochqualifizierten gezahlt werde. Der Soli wurde für 90 Prozent der Steuerzahler:innen bereits abgeschafft. Weiter heißt es im Papier, nationale müssten durch europäische Klimaziele ersetzt werden.

Anzeige
Anzeige
Donald Trump vs. Kamala Harris

US-Wahl - Kampf ums Weiße Haus

KOSTENLOS bei JOYN: Amerika wählt - News, Hintergründe und mehr jetzt streamen!

US-Wahl 03
News

Kampf ums Weiße Haus

Trump oder Harris? :newstime Spezial zur US-Wahl im Free-TV und kostenlosen Livestream

Alle Augen sind auf die USA gerichtet: Am 5. November entscheidet sich, ob Donald Trump oder Kamala Harris ins Weiße Haus einzieht. :newstime liefert alle Analysen und Hintergründe zu den US-Präsidentschaftswahlen live - bei ProSieben und in SAT.1 sowie im kostenlosen Stream auf Joyn.

  • 29.10.2024
  • 17:09 Uhr

Im Video: "Unter aller Kanone" - Weil kritisiert Lindner wegen Gegengipfels

Herbst der Entscheidungen

Die FDP fordert seit Längerem eine "Wirtschaftswende" und hat einen "Herbst der Entscheidungen" ausgerufen. Auch Forderungen wie eine vollständige Soli-Abschaffung sind grundsätzlich bekannt.

Der Zeitpunkt des neuen Papiers ist aber brisant: Erst vor anderthalb Wochen hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in einem Papier erneut einen milliardenschweren, schuldenfinanzierten Staatsfonds vorgeschlagen, um Investitionen von Firmen zu fördern. Die FDP lehnt dies unter Verweis auf die Schuldenbremse ab.

Anzeige
Anzeige

Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte zu einem Industriegipfel eingeladen, zu dem aber weder Habeck noch Lindner eingeladen wurden. Die FDP-Fraktion hatte eine Art Gegengipfel mit Verbänden veranstaltet.

Angesichts der Querelen in der Koalition wird in Berlin über einen Bruch des Bündnisses spekuliert. Regierungssprecher Steffen Hebestreit hat dies aber zurückgewiesen.

Mehr News und Videos

Wissing: FDP sollte in Ampel-Regierung bleiben

  • Video
  • 01:04 Min
  • Ab 12