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Eskalation?

USA gehen von baldigem Einsatz nordkoreanischer Soldaten im Ukraine-Krieg aus

  • Veröffentlicht: 01.11.2024
  • 12:44 Uhr
  • Christina Strobl

Steht die Eskalation kurz bevor? US-Außenminister Blinken zufolge könnten die von Kim Jong-un geschickten Truppen kurz vor ihrem ersten Ukraine-Einsatz stehen. Selenskyj hofft unterdessen auf Hilfe von Kims Erzfeind Südkorea.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der US-Regierung zufolge könnte der Einsatz der nordkoreanischen Truppen im Ukraine-Krieg kurz bevorstehen.

  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spekuliert in dem Zusammenhang auf Militärhilfen aus Südkorea.

  • Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un soll Tausende Soldaten nach Russland entsendet haben, um dort Russland im Ukraine-Krieg zu unterstützen.

Zur Unterstützung Putins im Ukraine-Krieg entsandte der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un schätzungsweise 10.000 seiner Soldaten. Laut der US-Regierung könnten die Truppen nun kurz vor ihrem Einsatz an der Front stehen.

NORTHKOREA-RUSSIA/
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Blinken: Einsatz könnte kurz bevorstehen

Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur am Freitag (1. November). Demnach sollen sich bis zu 8.000 nordkoreanische Soldaten an der ukrainisch-russischen Grenze befinden. "Wir gehen jetzt davon aus, dass sich insgesamt etwa 10.000 nordkoreanische Soldaten in Russland befinden, und den neuesten Informationen zufolge wurden bis zu 8.000 dieser nordkoreanischen Streitkräfte in der Region Kursk stationiert", äußerte sich der US-amerikanische Außenminister Antony Blinken diesbezüglich.

Aktuell hätte die US-Regierung noch keine Kampfhandlungen von Kims Truppen ausmachen können. Blinken jedoch gehe davon aus, dass dies binnen der nächsten Tage geschehen werde. Hätten die Nordkoreaner erstmal ukrainische Streitkräfte angegriffen, würde es sie zu legitimen Zielen im Krieg machen, heißt es weiter. Zudem soll es das erste Mal seit etwa 100 Jahren sein, dass Russland ausländische Truppen in sein Land eingeladen habe, so der Außenminister.

Aufgaben noch unklar

Was genau die Aufgaben der nordkoreanischen Truppen sein werden, ist noch unklar: Die Soldaten könnten zu Kampfhandlungen auf ukrainischem Staatsgebiet eingesetzt werden oder auch angewiesen werden, in von der Ukraine besetzten Gebieten in Russland zu kämpfen. Als sicher gelte jedoch, dass sie die russischen Streitkräfte unterstützen sollen, in welcher Form auch immer.

Nach Angaben von UN-Diplomat:innen ist es jedoch auch möglich, dass die Nordkoreaner hinter der Front eingesetzt werden sollen. Dort könnten sie beispielsweise logistische Aufgaben übernehmen.

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Selenskyj spekuliert auf Militärhilfen aus Seoul

Unterdessen wendet sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an Nordkoreas Erzfeind Südkorea. Er hoffe aufgrund der Ankunft nordkoreanischer Soldaten in der Region Kursk auf militärische Hilfen aus Seoul. "Wir werden über Waffen reden", kündigte Selenskyj auf seinem Telegram-Kanal an. Die Ukraine sei stark an der Hilfe interessiert, speziell an Artillerie und Flugabwehr, sagte er weiter.

Weiter behauptete Selenskyj, Moskau und Pjöngjang würden derzeit darüber verhandeln, Pioniertruppen nach Russland zu senden, sowie Zivilisten für die Arbeit in russischen Rüstungsbetrieben.

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Selenskyj: Nordkorea ist für Putin ein Ausweg

In seiner Telegram-Nachricht fasste Selenskyj sein Interview mit dem südkoreanischen TV-Sender KBS zusammen und betonte dabei die für ihn wichtigsten Punkte. Ihm zufolge nutze Putin die Soldaten aus Nordkorea, um eine unpopuläre Mobilmachung im eigenen Land zu vermeiden, die ansonsten wegen der hohen Verluste nötig wäre. "Nordkorea ist für (Kremlchef Wladimir) Putin ein Ausweg", so der ukrainische Präsident.

Weiter sagte er, Putin teste die Reaktion des Westens, der NATO und Südkoreas und werde, wenn möglich, noch mehr Soldaten aus Nordkorea für den Krieg rekrutieren. Auch auf den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un kam Selenskyj zu sprechen: Seiner Ansicht nach ziehe Kim durch die Entsendung den Vorteil, dass seine Armee kriegserprobt werde. Dies käme ihm in Anbetracht einer möglichen Auseinandersetzung mit dem Süden (Südkorea) gelegen.

Im Video: Nordkorea-Soldaten in Russland - Pentagon warnt vor Eskalation im Ukraine-Krieg

Putin bestreitet Anwesenheit der Nordkoreaner nicht

Nach übereinstimmenden Informationen aus den Hauptstädten Seoul, Washington D.C. und Kiew, sind Tausende nordkoreanischer Soldaten in den vergangenen Wochen nach Russland verlegt worden. Der südkoreanische Geheimdienst hatte etwa mitgeteilt, dass nordkoreanische Truppen in Russland russische Uniformen tragen sollen sowie Falschidentitäten erhalten haben, um ihre wahre Herkunft zu verschleiern, wie die dpa berichtete. Die NATO sieht darin eine erhebliche Eskalation des Konflikts. Putin bestreitet die Anwesenheit der Soldaten nicht und verweist darauf, dass auch die Ukraine auf Personal aus NATO-Staaten zurückgreife.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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