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BSW-Chefin

Wagenknecht: Ausschluss russischer Vertreter bei Weltkriegs-Gedenken "schade Ansehen Deutschlands"

  • Veröffentlicht: 23.04.2025
  • 16:37 Uhr
  • dpa
Sahra Wagenknecht will russische Vertreter nicht von Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag des Kriegsendes ausschließen.
Sahra Wagenknecht will russische Vertreter nicht von Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag des Kriegsendes ausschließen.© Michael Kappeler/dpa

Russland hat mit anderen Sowjetvölkern im Kampf gegen den NS-Staat große Opfer gebracht. Dürfen Vertreter des Landes an Gedenkfeiern 80 Jahre nach Kriegsende teilnehmen? Der Streit nimmt kein Ende.

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BSW-Chefin Sahra Wagenknecht fordert die Zulassung von Vertretern Russlands an den Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 1945. Es sei geschichtsvergessen, russische Vertreter auszuladen, sagte Wagenknecht der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

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"Wer nicht mehr weiß oder wissen will, dass die Sowjetarmee die Hauptlast des Krieges gegen Nazi-Deutschland trug und 27 Millionen Menschen aus der damaligen Sowjetunion, die Mehrheit von ihnen Russen, dem Vernichtungsfeldzug der deutschen Wehrmacht zum Opfer gefallen waren, ist in der deutschen Politik fehl am Platz", sagte die Vorsitzende des Bündnisses Sahra Wagenknecht.

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Schaden für "das Ansehen Deutschlands"

Die Empfehlung des Auswärtigen Amts, Gedenkfeiern ohne russische Vertreter auszurichten, "schade dem internationalen Ansehen Deutschlands", meinte Wagenknecht. Das Haus der geschäftsführenden Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte in einer Handreichung davon abgeraten, Vertreter von Russland und Belarus zuzulassen. Begründet wurde das mit der Befürchtung, dass Russland die Gedenkveranstaltungen "instrumentalisieren und mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine missbräuchlich in Verbindung bringen" könnte.

Bei dieser Linie bleibt das Auswärtige Amt, wie ein Sprecher bekräftigte. Er verwies darauf, dass die russische Führung die ukrainische Regierung mit dem früheren Naziregime in Deutschland gleichgesetzt habe. Das sei absolut unakzeptabel, sagte der Ministeriumssprecher. Zugleich stellte er klar, das Auswärtige Amt habe nichts "verboten", das sei auch gar nicht möglich. "Die Einladungspraxis ist das Recht derjenigen, die die Veranstaltungen organisieren", sagte der Sprecher. Diese hätten auch das Hausrecht.

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Gedenkveranstaltung im Bundestag

Wagenknecht sprach von einem angeblichen "neuen deutschen Zeitgeist, der uns mental auf den nächsten Krieg mit Russland vorbereiten will". Vor allem Ostdeutsche könnten sich gut erinnern, dass es "ohne einen sowjetischen Präsidenten Gorbatschow die deutsche Wiedervereinigung nie gegeben hätte", meinte die BSW-Gründerin.

Auch die russische Botschaft in Deutschland pocht auf Teilnahme an den Gedenkveranstaltungen. Der Bundestag hatte hingegen angekündigt, die Botschafter von Russland und Belarus von der zentralen Gedenkveranstaltung am 8. Mai auszuschließen. Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten mit ihren Gedenkstätten Sachsenhausen und Ravensbrück will Vertreter der russischen Botschaft bei Gedenkveranstaltungen ebenfalls nicht akzeptieren.

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