Weltweit verbreiteter Virustyp
Vogelgrippe in China: Virus bei Toter entdeckt
- Aktualisiert: 01.03.2023
- 17:20 Uhr
- Lisa Apfel/Joachim Vonderthann
Die aktuell weltweit grassierende Vogelgrippe hat ein Todesopfer in China gefordert. Die Frau hatte Kontakt zu infiziertem Hausgeflügel.
Das Wichtigste in Kürze
Weltweit grassiert aktuell ein bestimmter Vogelgrippe-Virus.
An diesem Typus ist jetzt eine Frau in China gestorben.
Bei einem toten Mädchen aus Kambodscha wurde hingegen eine andere Virusgruppe festgestellt.
Besorgniserregende Nachrichten aus China: Bei einer dort im Oktober verstorbenen Frau ist das Vogelgrippe-Virus der Gruppe 2.3.4.4b festgestellt worden. Das teilte das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bei Greifswald am Mittwoch (1. März) mit. Diese Gruppe grassiert demnach aktuell in vielen anderen Gebieten der Welt von Europa bis Südamerika.
Chinesin stribt an Vogelgrippe
Die aus Südchina stammende Verstorbene hatte Kontakt zu infiziertem Hausgeflügel und entwickelte eine schwere Lungenentzündung. Die 38-Jährige sei im Krankenhaus behandelt worden, dann jedoch verstorben. Sie soll vorerkrankt gewesen sei, so das FLI.
Erst vergangene Woche war ein elfjähriges Mädchen in Kambodscha an der Vogelgrippe gestorben. Hierbei handelte es sich laut FLI aber um eine andere Vogelgrippe-Gruppe, nämlich 2.3.2.1c. Dieser Typus zirkuliere seit ein paar Jahren in Kambodscha. Offiziellen Angaben zufolge handelte es sich bei dem Kind um den ersten Todesfall im Zusammenhang mit der Krankheit in dem südostasiatischen Land seit 2014.
Befürchtungen über eine größere Übertragung von Mensch zu Mensch hatten sich in dem Fall zunächst nicht bestätigt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Wochenende war zwar auch der Vater des Mädchens positiv auf das Vogelgrippe-Virus H5N1 getestet worden, nicht aber elf weitere Kontaktpersonen des Mädchens, die teils Grippesymptome hatten. Der Vater zeigte demnach keine Krankheitsanzeichen. "Nach den bisherigen Erkenntnissen infiziert das Virus Menschen nicht leicht und die Übertragung von Mensch zu Mensch scheint ungewöhnlich zu sein", hieß es von der WHO.
Virus geht noch nicht von Mensch zu Mensch
Eine gute Nachricht: Sorge vor einer hohen Ansteckungsgefahr ist nicht notwendig. Die Gefahr einer größeren Übertragung von Mensch zu Mensch kann die WHO so nicht bestätigen: "Nach den bisherigen Erkenntnissen infiziert das Virus Menschen nicht leicht und die Übertragung von Mensch zu Mensch scheint ungewöhnlich zu sein."
Derzeit grassiert die größte jemals dokumentierte Vogelgrippewelle bei Vögeln, die sich über mehrere Erdteile erstreckt. Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist eine Infektionskrankheit, die vor allem bei Wasservögeln und anderen Vögeln vorkommt. Experten befürchten, dass sich das Virus immer mehr an Säugetiere anpasst und dadurch auch dem Menschen gefährlicher werden könnte. Infektionen waren in den vergangenen Monaten auch bei Säugetieren wie Seelöwen, Waschbären, Füchsen, Bären und Mardern nachgewiesen worden. Experten beunruhigt insbesondere ein Vogelgrippe-Ausbruch auf einer spanischen Nerzfarm.
Beim Ursprung des aus China stammenden Corona-Virus wird aktuell diskutiert, ob der Erreger doch nicht auf natürliche Weise - von Tier zu Mensch - übertragen wurde. In den USA häufen sich offizielle Stimmen, die von einer Laborpanne im chinesischen Wuhan ausgehen. FBI-Chef Christopher Wray sagte in einem Interview, seine Behörde gehe schon "seit geraumer davon aus, dass der Ursprung der Pandemie höchstwahrscheinlich ein möglicher Laborvorfall in Wuhan ist". Es gehe "um ein mögliches Leck in einem von der chinesischen Regierung kontrollierten Labor".
Zuvor hatte laut einem Medienbericht bereits das US-Energieministerium seine Einschätzung zum Corona-Ursprung geändert und sich der Labortheorie angeschlossen. Innerhalb der Regierung von US-Präsident Joe Biden gibt es aber noch keine einheitliche Meinung.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa