Wohl kein Sexualdelikt
Vermisste Valeriia (9) aus Döbeln ist tot: Sie wurde Opfer eines Verbrechens
- Aktualisiert: 13.06.2024
- 09:15 Uhr
- Lisa Apfel
Ein vermisstes Mädchen wird in Sachsen seit Tagen mit Hochdruck gesucht. Nun hat die Polizei einen leblosen Körper gefunden. Inzwischen steht fest: Es handelt sich um die vermisste Valeriia.
Das Wichtigste in Kürze
Die neunjährige Valeriia aus dem sächsischen Döbeln galt seit dem 3. Juni als vermisst.
Nun ist die Polizei in einem Wald auf eine Leiche gestoßen.
Bei der Leiche handelt es sich um Valeriia, sie ist Opfer eines Tötungsdelikts geworden.
Die seit vergangener Woche vermisste Valeriia aus dem sächsischen Döbeln ist tot. Das bestätigte die Polizei am Mittwoch (12. Juni). Am Dienstag war in einem Waldstück nach tagelanger Suche die Leiche der Neunjährigen gefunden worden. Das Mädchen ist Opfer eines Verbrechens geworden. "Es ist traurige Gewissheit. Bei der Toten handelt es sich um die vermisste neunjährige Valeriia. Ihrer Familie gilt unser tiefstes Mitgefühl", sagte Polizeipräsident Carsten Kaempf in der Pressekonferenz. "Valeriia ist einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Wir ermitteln in einem Tötungsdelikt."
Die Leiche ist nach Angaben der Polizei etwa vier Kilometer fußläufig entfernt von ihrem Wohnort gefunden worden. "Abseits jeglicher Waldwege, tief im Unterholz", sagte die Leiterin der Kriminalpolizeiinspektion Chemnitz, Mandy Kürschner. Es handele sich um ein Waldgebiet zwischen Hermsdorf und Mahlitzsch. "Ohne die Suchmaßnahmen hätten wir Valeriia bis heute nicht gefunden", so Kürschner. Die Leiche der Neunjährigen war am Dienstag entdeckt worden. Das aus der Ukraine stammende Mädchen wurde den Angaben zufolge getötet. Laut Staatsanwaltschaft war der Fundort auch der Tatort.
Ermittlungen im "sozialen Nahbereich"
Derzeit gäbe es noch keine Tatverdächtigen, sagte Ingrid Burghart, Sprecherin der Staatsanwaltschaft. "Unsere Ermittlungen konzentrieren sich momentan auf den sozialen Nahbereich der Familie." Laut Staatsanwaltschaft war der Fundort auch der Tatort. Es gebe bisher keine Hinweise auf ein Sexualdelikt.
Nach dem Fund der Leiche wird die Mutter des Mädchens nun psychologisch betreut. "Wir sind auch heute bei ihr", sagte der Chemnitzer Polizeipräsident Carsten Kaempf. Auch zu dem in der Ukraine lebenden Vater der Neunjährigen habe man bereits am Dienstagabend nach dem Fund der Leiche Kontakt gehabt.
Valeriia verschwand auf ihrem Schulweg
Insgesamt seien am Dienstag mehr als 400 Einsatzkräfte der Polizei aus Sachsen und Sachsen-Anhalt im Einsatz gewesen, um nach Valeriia zu suchen. In den vergangenen Tagen waren die Beamten immer wieder zu Einsätzen ausgerückt, unter anderem wurde der Fluss Mulde durchkämmt sowie Anwohner:innen befragt. Zudem hatten sich in der rund 24.000 Einwohner zählenden Stadt private Suchtrupps gebildet. Bislang fehlte jedoch von dem Mädchen jede Spur.
Das aus der Ukraine stammende Mädchen lebt mit seiner Mutter seit 2022 in Deutschland. Der Vater ist den Angaben zufolge nach wie vor in der Ukraine. Das Mädchen war am 3. Juni zuletzt gesehen worden, als es sich auf den Weg zur Schule machte. Doch dort war es nie angekommen.
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- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa