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Verstärkter Drohnen-Einsatz

Ukraine schwächt russische Luftwaffe: Sind F-16-Kampfjets der Grund?

  • Aktualisiert: 02.08.2024
  • 09:38 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Kiew hat zuletzt erfolgreich russische Militärflughäfen und Flugabwehrsysteme attackiert. Möglicherweise auch in Vorbereitung auf die lang ersehnte Ankunft von westlichen Kampffliegern. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Kiew beschießt seit einiger Zeit erfolgreich weit in Russland liegende Flugplätze.

  • Auch Flugabwehrsystem wurden zuletzt mehrfach zerstört.

  • Der Grund könnte der baldige Einsatz einer schon seit langem ersehnten Waffengattung sein.

Mit Drohnen sind der Ukraine zuletzt einige spektakuläre und erfolgreiche Angriffe auf russische Militärflugplätze und Flugabwehrsystem gelungen. So gelang es dem militärischen Nachrichtendienst (HUR) am 25. Juli, den Luftwaffenstützpunkt Olenya in der russischen Region Murmansk mit Langstreckendrohnen zu treffen. In Olenya, das rund 200 Kilometer von der russisch-finnischen Grenze entfernt liegt, sind mehrere strategische Bomber stationiert, wie "ZDFheute" am Donnerstag (1. August) berichtet. 

Zwar konnte der Treffer einer Tupolev Tu-22M3, eines russischen Überschallbombers, anhand von Satellitenbildern nicht bestätigt werden, doch verdeutlichte der Beschuss dem Bericht zufolge die neuen Drohnen-Fähigkeiten der Ukraine: Olenya liegt mehr als 1.700 Kilometer von der Ukraine entfernt.

Ukraine setzt erfolgreich Langstrecken-Drohnen ein

Neben Olenya seien zudem weitere Militärflughäfen in der Region Ryazan und in der Region Saratov attackiert worden. Auch an den beiden Standorten starten und landen Langstreckenbomber der Luftwaffe von Kreml-Machthaber Wladimir Putin.

Neben Bombern nahm die Ukraine aber auch Kampfjets und Hubschrauber erfolgreich ins Visier. Am 30. Juli sei es erstmals mit einer Drohne gelungen, einen russischen Hubschrauber zu treffen. Der Beschuss des Mi-8 sei in der Region Donezk erfolgt und auch von russischen Quellen bestätigt worden, so "ZDFheute".

Demnach dürfte Russland durch den Beschuss der Flugplätze und des Fluggeräts dazu veranlasst werden, vor allem seine Bomber auf weiter entfernte Stützpunkte zu verlegen. Das könnte für die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russischen Aggressoren einen Vorteil mit sich bringen. Umso mehr Kilometer die Bomber fliegen müssen, um ihre tödlichen Raketen in die Ukraine abzufeuern, umso mehr Zeit bleibt den Verteidigern sich auf die Attacken vorzubereiten.

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Bomber, Jets und Helikopter attackiert

Dem Bericht nach wurden aber in jüngster Zeit nicht nur Flugzeuge und Hubschrauber angegriffen, sondern auch knapp ein Dutzend Flugabwehrsysteme zerstört. Die Schwächung der russischen Luftstreitkräfte scheint für Kiew also aktuell eine hohe Priorität zu haben. Und das könnte möglicherweise einen konkreten Grund haben: den kurz bevorstehenden Einsatz der lang ersehnten F-16-Kampfflugzeuge aus dem Westen. 

In der Ukraine wird Medienberichten zufolge aktuell darüber spekuliert, dass die ersten Kampfjets des amerikanischen Typs F-16 bereits dort eingetroffen sein könnten. Allerdings blieb eine offizielle Bestätigung aus Kiew bislang aus. Auch die Verteidigungsministerien in den Niederlanden und Dänemark, deren Regierungen sich bereit erklärt hatten, der Ukraine die Jets zur Verfügung zu stellen, wollten sich vorerst nicht offiziell äußern. Ukrainische Piloten waren in den vergangenen Monaten in beiden Ländern an den Maschinen ausgebildet worden.

Im Video: Nordkoreanischer Panzerjäger nahe der Charkiw-Front gesichtet

Vorbereitung auf den Einsatz von F-16?

Auch die US-Regierung, die selbst keine F-16 an die Ukraine liefert, wollte sich nicht äußern und verwies auf die Zuständigkeit Kiews. Beim NATO-Gipfel sei bekräftigt worden, dass der Prozess der Lieferung der F-16 voranschreite, sagte John Kirby, der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates in den USA. "Wir sagten, dass sie bis Ende des Sommers einsatzbereit sind, und wir haben keinen Grund, dies anzuzweifeln."

Neben Dänemark und den Niederlanden haben auch Belgien und Norwegen dem ukrainischen Militär Kampfflugzeuge vom Typ F-16 zugesagt. Insgesamt soll Kiew knapp 60 Maschinen erhalten.

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Die F-16-Jets könnten nach Meinung eines Experten erheblich zur Sicherung des Luftraums vor russischen Angriffen beitragen. "Schon ein Geschwader F-16 bietet viele Möglichkeiten zum grundlegenden Schutz des Luftraums", sagte der ukrainische Luftfahrt-Experte Anatolij Chraptschinski kürzlich im Fernsehen. Ein Geschwader nach NATO-Standard besteht aus 18 bis 22 Flugzeugen. Die Menge an Kampfflugzeugen könnte aktuell mehr bewirken als die gesamte Anzahl an Flugabwehr-Systemen, die die Ukraine zurzeit besitzt.

Mit dem Erscheinen der ersten F-16 dürfte nach Meinung Chraptschinskis die Zahl der Raketen-Einflüge deutlich zurückgehen, da sich russische Flieger zurückhalten dürften. Allerdings rechnete der Experte nicht mit Luftkämpfen, da es in erster Linie darum gehe, den ukrainischen Luftraum vor Raketen-Angriffen zu sichern. Schon der mögliche Einsatz von Luft-Luft-Raketen der F-16 gegen angreifende russische Kampfflieger dürfte zur Sicherung des Luftraums beitragen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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