US-Präsident mit peinlichem Versprecher
Bei NATO-Gipfel: Joe Biden nennt Wolodymyr Selenskyj "Präsident Putin"
- Aktualisiert: 12.07.2024
- 03:34 Uhr
- Franziska Hursach
US-Präsident Biden hat den ukrainischen Präsidenten Selenskyj bei einer NATO-Zeremonie versehentlich als "Präsident Putin" vorgestellt. Bundeskanzler Scholz reagiert auf den Fauxpas mit Nachsicht.
Das Wichtigste in Kürze
US-Präsident Joe Biden hat an einer wichtigen Stelle einer Rede am letzten Tag des NATO-Gipfels den Namen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit dem von Kremlchef Wladimir Putin vertauscht.
Während Biden sich sofort korrigierte, nahm Selenskyj seinen Versprecher mit Humor.
Bundeskanzler Olaf Scholz nahm den Demokraten in Schutz und beteuerte, dass "Versprecher passieren".
Am letzten Tag des NATO-Gipfels hat US-Präsident Joe Biden seinen ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj irrtümlicherweise als Russlands Präsidenten Wladimir Putin vorgestellt. Biden stand zusammen mit 32 Verbündeten und ausländischen Staatsoberhäuptern auf der Bühne, um ihre Unterstützung für die Ukraine zu bekräftigen. Dabei vertauschte er die Namen, als er in einer Rede über den russischen Angriffskrieg Selenskyj das Wort erteilen wollte.
Nun übergebe ich das Wort an den Präsidenten der Ukraine, der ebenso viel Mut wie Entschlossenheit besitzt. Meine Damen und Herren: Präsident Putin.
US-Präsident Joe Biden
Biden korrigierte sich sofort
Der 81-Jährige bemerkte seinen Fehler und berichtigte sich unmittelbar - er sei so sehr darauf konzentriert, Putin zu besiegen: "Er wird Präsident Putin schlagen. Präsident Selenskyj. Ich bin so darauf konzentriert, Präsident Putin zu schlagen." Selenskyj, der neben ihm auf der Bühne stand, konterte scherzhaft mit den Worten: "Ich bin besser."
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Nach seinem verpatzten TV-Duell gegen Donald Trump wird Bidens mentale und physische Eignung für den Wahlkampf und eine zweite Amtszeit derzeit intensiv diskutiert. Auch deshalb steht er bei dem NATO-Treffen unter ständiger Beobachtung.
Kanzler Scholz: "Versprecher passieren"
Bundeskanzler Olaf Scholz, der ebenfalls auf der Bühne stand, hatte die Szene beobachtet und kommentierte den Vorfall nüchtern: "Versprecher passieren." Wenn man genug beobachte, finde man auch genug Fehler. Der Inhalte von Bidens Rede ändere sich dadurch nicht. Er schätze Präsident Biden sehr.
Im Video: Rückhalt für US-Präsident Biden bröckelt in den eigenen Reihen
Scholz verteidigte den US-Präsidenten erneut gegen den Vorwurf, sein Amt nicht mehr führen zu können. Der amerikanische Präsident habe mit der NATO-Tagung gezeigt, dass er "sehr strategisch die richtigen Entscheidungen auf den Weg zu bringen in der Lage ist", sagte Scholz in Washington.
Ein weiterer Härtetest für den US-Präsidenten steht noch aus: In der Nacht zum Freitag (12. Juli) will er zum Ende des NATO-Gipfels eine Pressekonferenz geben.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa