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Rekrutierung für die Front

Mehr Geld, mehr Krieg: So will Putin neue Soldaten in die Ukraine locken

  • Aktualisiert: 01.08.2024
  • 12:08 Uhr
  • dpa
Mit einem neuen Dekret will Russlands Präsident Putin noch mehr Soldaten für den Ukraine-Krieg gewinnen.
Mit einem neuen Dekret will Russlands Präsident Putin noch mehr Soldaten für den Ukraine-Krieg gewinnen.© Vyacheslav Prokofyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Seit über zwei Jahren läuft der Ukraine-Krieg. Beide Kriegsparteien sind inzwischen deutlich angeschlagen. Russland braucht unbedingt mehr Soldaten - und die will Wladimir Putin mit Geld anlocken.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Putin setzt weiterhin auf hohe Geldprämien, um noch mehr Soldaten im Ukraine-Krieg einsetzen zu können.

  • Jetzt verdoppelte er den Betrag, den russische Freiwillige für den Einsatz in der Ukraine bekommen sollen.

  • Auch die Regionen in Russland folgen Putins Strategie.

Mit noch mehr Geld will die russische Führung mehr Freiwillige für ihren Angriffskrieg gegen die Ukraine gewinnen. 400.000 Rubel Einmalzahlung (rund 4.200 Euro) erhält demnach jeder, der für einen Einsatz an der Front zwischen dem 1. August und dem 31. Dezember einen Vertrag unterschreibt, hieß es in einem von Kremlchef Wladimir Putin unterzeichneten Dekret.

Das ist mehr als das Doppelte der bisher gezahlten 195.000 Rubel. Hinzu kommt ein monatlicher Sold, der deutlich über dem russischen Durchschnittseinkommen liegt.

Russland setzt seit einer Zwangsrekrutierung von Reservisten im Zuge einer umstrittenen Mobilmachung im Herbst 2022 vor allem auf finanzielle Anreize, um Soldaten für den Krieg zu gewinnen. Viele Regionen zahlen Geldprämien für die Unterzeichnung eines Vertrags.

Hohe Einmalprämien von Regionen

So hatte etwa die Stadt Moskau in diesem Monat 1,9 Millionen Rubel (etwa 20.300 Euro) als Einmalprämie für Verträge mit einer Dauer von einem Jahr oder länger festgesetzt. Mehrere Regionen hatten ihre Sonderzahlungen in den vergangenen Wochen erhöht, um im nationalen Vergleich beim Anwerben neuer Kämpfer möglichst gut dazustehen. 

Im Video: So viel kostet jeder Kriegstag die Ukraine

In St. Petersburg etwa liegt der Einmalbetrag bei 1,8 Millionen Rubel, in der Region Rostow bei 1,2 Millionen Rubel und im Gebiet Swerdlowsk am Ural bei den vom Kreml als Mindestsumme empfohlenen 400.000 Rubel.

In Moskau und anderen russischen Städten werben Plakate für den Einsatz an der Front. Oft sind auch die für viele Russen attraktiven Summen darauf zu sehen. Weil vor allem in der Provinz viele Menschen wenig verdienen, gilt ein Kriegseinsatz als vergleichsweise einfache Möglichkeit, schnell an - für russische Verhältnisse - viel Geld zu kommen.

Das Verteidigungsministerium teilte in diesem Monat mit, dass seit Jahresbeginn 190.000 Russen Verträge für den Kriegseinsatz geschlossen hätten. Im Herbst 2022 hatte eine von Putin verfügte Zwangsrekrutierung von Reservisten Proteste und eine Fluchtwelle ins Ausland ausgelöst. Der Machtapparat versucht daher, das personelle Problem des Nachschubs für die Front mit Geld zu lösen.

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