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Neue Kommandoebene

Ukraine-Krieg: Kiew baut Führungsstruktur in Armee radikal um

  • Veröffentlicht: 06.02.2025
  • 17:33 Uhr
  • Momir Takac
Ukrainische Soldaten der 148. Artilleriebrigade feuern mit einer Haubitze M777 auf russische Stellungen an der Frontlinie nahe Welyka Nowosilka.
Ukrainische Soldaten der 148. Artilleriebrigade feuern mit einer Haubitze M777 auf russische Stellungen an der Frontlinie nahe Welyka Nowosilka.© picture alliance/dpa/AP

Im Ukraine-Krieg hat die ukrainische Armee mit Problemen in der Kommandostruktur zu kämpfen. Neue Korps sollen Abhilfe schaffen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Innerhalb der ukrainischen Armee gibt es Kritik an der Führungsstruktur.

  • Präsident Selenskyj kündigte eine neue Kommandoebene an.

  • Armeekorps sollen die Probleme lösen.

Der russische Vormarsch im Ukraine-Krieg hat sich zuletzt verlangsamt. Doch das kann nicht über die Probleme in der ukrainischen Armee hinwegtäuschen. Die Führung in Kiew reagiert nun: Die Schwächen bei den Streitkräften beheben soll eine neue Führungs- und Kommandostruktur.

Armeekorps als neue Führungsstruktur im Ukraine-Krieg

Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte am 3. Februar, kurz nachdem er zum dritten Mal innerhalb eines Jahres den Befehlshaber der Ostfront ausgetauscht hatte, in seiner abendlichen Videoansprache umfassende Veränderungen sowie eine "Modernisierung" an. Konkret geht es um die Schaffung von Armeekorps als neue, höhere Führungsebene. Bislang ist die Brigade die größte Einheit der ukrainischen Streitkräfte. Dort dienen rund 5.000 Soldaten.

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Ein Armeekorps soll künftig maximal etwa 50.000 Soldaten umfassen. Wie es in einer Analyse auf "zdf.de" heißt, soll die neue Einheit aus bis zu sechs mechanisierten Brigaden sowie Panzer-, Flugabwehr-, Artillerie-, Drohnen-, Nachrichtendienst-, Logistik-, Ingenieur- und anderen Unterstützungskomponenten bestehen.

Koordination vieler Brigaden für Führungsstäbe schwierig

Mit den Korps soll die Koordination verbessert werden. Laut den Sicherheits- und Verteidigungsexperten András Rácz und Christian Mölling bestand bislang das Problem, dass Kommandos über den Brigaden teilweise für mehr als 15 Brigaden zuständig und damit überfordert waren.

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Zudem sollen Korps den Mangel an Spezialausrüstung, der bei den Brigaden herrschte, beheben. Laut den Experten konnten die Führungsstäbe nicht immer die Bedürfnisse aller Brigaden stillen. Das soll sich mit den üppig ausgestatteten Armeekorps ändern.

Einheiten sollen künftig nicht mehr zersplittert werden

Beendet werden soll auch die bisherige Praxis einer Zersplitterung der Brigaden. Bislang war es normal, dass Bataillone von Brigaden an verschiedene Frontabschnitte geschickt wurden. Mölling und Rácz zufolge verringere dies sowohl die Kampfkraft als auch die Überlebensfähigkeiten der Einheiten.

Kiew scheint gewillt, den Turnaround im Ukraine-Krieg zu schaffen. Nach der Ankündigung der neuen Führungsstruktur trafen in der Ukraine die ersten Mirage-Kampfjets aus Frankreich ein. Zuletzt gab es Berichte über eine neue Offensive im russischen Gebiet Kursk, wo ukrainische Truppen seit einem halben Jahr ihren Brückenkopf verteidigen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Artikel auf "zdf.de"
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