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Ukraine-Krieg

Ukraine-Krieg: Fahnenflucht in Kiewer Elite-Brigade - 1.700 Soldaten weg

  • Veröffentlicht: 13.01.2025
  • 14:17 Uhr
  • Damian Rausch

Nur wenige Monate nach ihrer Gründung desertieren 1.700 Soldaten aus der ukrainischen Elite-Brigade 'Anna von Kiew' – ein enormer Rückschlag für die Streitkräfte.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die ukrainische Elite-Brigade "Anna von Kiew" verzeichnet 1.700 Deserteure, darunter 50 während der Ausbildung in Frankreich.

  • Probleme wie schlechte Moral und veraltete Führungsstrukturen belasten die ukrainische Armee.

  • Die Armee verspricht Reformen, um die operative Effizienz zu verbessern.

Die Elite-Brigade "Anna von Kiew" sollte ein Vorzeigeprojekt des ukrainischen Militärs sein. Doch ein Skandal um Fahnenflucht und Ausrüstungsmängel erschüttert die Einheit nur wenige Monate nach ihrer Gründung. Wie der ukrainische Journalist Jurij Butusow berichtet, sind bereits 1.700 Soldaten aus der Brigade geflohen – viele davon noch vor ihrem ersten Fronteinsatz, heißt es in einem Bericht von "n-tv".  Besonders brisant: Schon während der Ausbildung in Frankreich seien 50 Soldaten desertiert.

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Armee räumt Probleme ein und verspricht Maßnahmen

Bei einem von der Armee organisierten Pressebesuch versuchte der Kommandeur der Einheit, Taras Maksimow, die Situation zu beschwichtigen. "Alles, was in den Medien gesagt wird, ist falsch", betonte Maksimow. Doch wenig später räumte Mychailo Drapatyj, Befehlshaber der Landstreitkräfte, gegenüber Journalist:innen ein: "Es gibt Probleme, aber sie sind nicht so schlimm wie dargestellt."

Führungskultur als tief verwurzelte Herausforderung

Neben Personalmangel sorgen auch die umstrittenen Rekrutierungsmethoden für Unmut. Heereskommandant Mychailo Drapatyj betonte, dass die Schwierigkeiten der Brigade "Anna von Kiew" keine Ausnahme seien, sondern ähnliche Probleme auch in anderen Einheiten aufträten.

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Zusätzlich wird der in der ukrainischen Armee verbreitete Führungsstil kritisiert. Viele Kommandeure stammen noch aus der Sowjetunion, wo militärische Maßnahmen "stark zentralisiert" von Befehlshabern entschieden wurden, die sich "oft weit entfernt vom Schlachtfeld befunden haben". Entscheidungen seien von Offizieren getroffen worden, die weit entfernt vom Schlachtfeld" agierten, erklärt Franz-Stefan Gady vom International Institute for Strategic Studies.

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Vom Prestige-Projekt zum Problemfall

Die Problem-Brigade trägt den Namen einer Prinzessin aus Kiew, die im Mittelalter Königin von Frankreich wurde. Von den insgesamt 4.500 Soldaten wurden 2.300 in Frankreich ausgebildet. Ihre Gründung hatte der französische Präsident Emmanuel Macron im vergangenen Jahr bei den Feierlichkeiten zum Jahrestag der alliierten Landung in der Normandie angekündigt. Für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj galt die Einheit als Vorbild für weitere Armeeverbände, die in Zusammenarbeit mit NATO-Staaten ausgebildet werden könnten.

Neben den Desertionen stehen die Einheit auch aufgrund von Ausrüstungsmängeln und organisatorischem Chaos in der Kritik. Laut dem Journalisten Butusow fehlen der Brigade Drohnen.  Außerdem habe sie einen Teil ihrer Artillerie an andere Einheiten abgeben müssen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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