Anzeige
Vögel, Säugetiere und Reptilien auf dem Speiseplan

Studie: Darum bedrohen freilaufende Katzen viele Tierarten

  • Veröffentlicht: 15.12.2023
  • 12:04 Uhr
  • Clarissa Yigit
Katzen sind recht wahllose Räuber und bedrohen andere Tierarten.
Katzen sind recht wahllose Räuber und bedrohen andere Tierarten.© REUTERS/Stefan Wermuth

Freilaufende Katzen tragen zum Aussterben gefährdeter Tierarten bei. Grund hierfür ist unter anderem ihr "sehr breites Beutespektrum".

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Hunderte Millionen Katzen leben auf der Erde.

  • Durch ihre weite Verbreitung stellen sie eine große Gefahr für andere Arten dar.

  • Katzen sind wahllose Räuber und fressen laut Expert:innen jede Art von Tier, das sie erbeuten können.

Zu einem der liebsten Haustiere des Menschen zählt die Katze. Dass ausgerechnet dieses Tier eine große Gefahr für andere Tierarten darstellt, wurde nun in einer Studie im Fachjournal "Nature Communications" belegt. 

So haben freilaufende Katzen den Fachleuten zufolge ein "sehr breites Beutespektrum". Zudem würden sie die Artenvielfalt vielerorts gefährden, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) unter Berufung auf die Studie. Hinzu kommt, dass Katzen überall auf der Welt - außer in der Antarktis - zu finden sind, was sie wiederum zu der "am weitesten verbreiteten Tierarten der Erde macht", so die "SZ".

Nach Schätzungen leben alleine in Deutschland mehr als 15 Millionen Hauskatzen - weltweit sind es nach Hochrechnungen Hunderte Millionen, ergänzt die "SZ" unter Berufung auf den Naturschutzbund (Nabu).

Im Video: "90 Prozent sterben" - Tödliches Katzen-Corona breitet sich aus

"90 Prozent sterben": Tödliches Katzen-Corona breitet sich aus

Hauskatzen sind wahllose Räuber

Wie die Analyse von Kotproben hervorgebracht habe, seien Hauskatzen wahllose Räuber. Sie würden jede Art von Tier fressen, das sie "in irgendeinem Lebensstadium erbeuten können", schreibt die "SZ" über die Studienergebnisse.

Außerdem zählen freilaufende Katzen laut der Studie zu den "weltweit verbreiteten, invasiven Fleischfressern, die die biologische Vielfalt erheblich beeinträchtigen".

Im Video: "Keine Schmusetiere" - Der Trend zu Reptilien als Haustier besorgt Tierschützer

"Keine Schmusetiere": Der Trend zu Reptilien als Haustiere besorgt Tierschützer

Anzeige
Anzeige

Beitrag zum Artensterben

Aufgrund ihrer Fressverhaltens tragen Katzen zum Aussterben vieler gefährdeter Arten bei - darunter zahlreiche Vogel-, Säugetier- und Reptilienarten.

In der Studie wurden demnach insgesamt "2.084 von Katzen gefressene Arten identifiziert, von denen 347 (16,65 Prozent) von Bedeutung für den Naturschutz sind". Diese Tiere stehen auf der "roten Liste" gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN).

:newstime

Hinzu kommen wirbellose Tiere, ebenfalls Beute von Katzen: Die können in Kotproben nur eingeschränkt nachgewiesen werden, weswegen die eigentliche Zahl der gefressenen Arten wahrscheinlich deutlich höher liege.

Ein weiterer Punkt, der zur Gefährdung anderer Arten beitrage: Katzen sind Krankheitsüberträger, beispielsweise auf Wildtiere. Und sie verdrängen und beeinflussten unzählige andere Tierarten.

Die Wissenschaftler:innen ließen mehr als 500 Studien in die Untersuchung mit einfließen, in denen über 2.000 Arten von Beutetieren weltweit erfasst wurden.

  • Verwendete Quellen:
  • SZ: "Freilaufende Katzen gefährden weltweit die Artenvielfalt"
Mehr News und Videos
Biden
News

US-Präsident Biden kritisiert Haftbefehl gegen Netanjahu scharf

  • 22.11.2024
  • 04:38 Uhr