Landtagswahl
Selbst Kanzler Scholz rührt die Werbetrommel in Niedersachsen
- Veröffentlicht: 08.10.2022
- 16:35 Uhr
Für die wichtige Landtagswahl in Niedersachsen reist sogar Bundeskanzler Scholz an, um unentschlossene Wähler zu mobilisieren.
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:
- Am Sonntag finden in Niedersachsen Landtagswahlen statt.
- Für die wichtige Wahl reist sogar Bundeskanzler Scholz an, um unentschlossene Wähler zu mobilisieren.
- Die SPD ist aktuell in Umfragen leicht vor der CDU.
Einen Tag vor der Landtagswahl in Niedersachsen unterstützt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seinen Parteikollegen Stephan Weil an diesem Samstag beim Wahlkampfabschluss. Am Nachmittag ist eine Wahlkampfveranstaltung des amtierenden Ministerpräsidenten in Hannover geplant, zu der neben Scholz auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) erwartet wird.
Weils CDU-Herausforderer Bernd Althusmann wird am Samstag in Hannover ebenfalls nochmal um Stimmen werben, bevor am Sonntag der niedersächsische Landtag neu gewählt wird.
In jüngsten Umfragen lag die SPD um ihren Spitzenkandidaten Weil mehrere Prozentpunkte vor der CDU. Beide Parteien regieren in Niedersachsen bislang zusammen. Die Wunsch-Koalition von Weil ist ein rot-grünes-Bündnis, die beiden Parteien können auf eine Mehrheit hoffen. Mit den Grünen hatte Weil bereits in seiner ersten Amtszeit zusammen regiert.
Die Energiekrise und die hohe Inflation waren die bestimmenden Themen im Wahlkampf - landespolitische Aspekte spielten nur eine untergeordnete Rolle. Dabei hätte es mit fehlenden Lehrern und Erziehern oder dem Umbau der Landwirtschaft in dem Agrarland durchaus wichtige Themen gegeben.
Am Freitag kam bereits reichlich Polit-Prominenz nach Niedersachsen, um die jeweiligen Landesparteien im Wahlkampfendspurt zu unterstützen - unter anderem CDU-Chef Friedrich Merz, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sowie Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner.
FDP kratzt an Fünf-Prozent-Hürde
Die Liberalen müssen um den Einzug in den Landtag bangen - Umfragen sehen die FDP seit einiger Zeit bei fünf Prozent. Sollte die CDU ihren Rückstand zur SPD noch aufholen, könnte es für sie die dritte gewonnene Landtagswahl in Serie werden nach Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen im Frühjahr. Das würde CDU-Chef Friedrich Merz weiteren Rückenwind geben. Sollte die FDP den Einzug in das Landesparlament verpassen, gäbe es vermutlich auch Auswirkungen auf die Ampel-Koalition im Bund.
Niedersachsen ist mit etwa acht Millionen Einwohnern das viertbevölkerungsreichste Bundesland in Deutschland. Rund 6,1 Millionen Wählerinnen und Wähler sind am Sonntag aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen.
Weil ist seit Anfang 2013 Regierungschef in Hannover. Im Falle einer Wiederwahl könnte er den Rekord von Ernst Albrecht (CDU) als Ministerpräsident mit der längsten Amtszeit in Niedersachsen brechen - dieser führte von 1976 bis 1990 die Landesregierung. Die Wahlperiode des Landtags dauert fünf Jahre.
Verwendete Quellen
Nachrichtenagentur dpa