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Tipps im Winter

Scheiben eisfrei bekommen: Darum sollten Sie auf keinen Fall den Motor laufen lassen

  • Veröffentlicht: 24.01.2025
  • 12:24 Uhr
  • Clarissa Yigit
Um sich das Eiskratzen der Autoscheiben im Winter zu erleichtern, sollte auf einen laufenden Motor im Stand verzichtet werden - Umwelt und Fahrzeug werden es danken. (Symbolbild)
Um sich das Eiskratzen der Autoscheiben im Winter zu erleichtern, sollte auf einen laufenden Motor im Stand verzichtet werden - Umwelt und Fahrzeug werden es danken. (Symbolbild)© aboutmomentsimages / Adobe Stock

Ein laufender Motor im Stand kann dem Fahrzeughalter hohe Kosten verursachen.

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Inhalt

  • Darum darf der Motor nicht im Stand laufen
  • So lassen sich die Scheiben enteisen
  • Das verhindert das Wiedervereisen der Scheiben

Es ist kalt und die Scheiben des Autos sind gefroren. Am einfachsten ist dann natürlich, erst mal den Motor zu starten und laufen zu lassen sowie Heck- und Frontheizung anzumachen. Der Rest ist dann flott abgekratzt. Aber darf man das überhaupt? Die Antwort lautet: Nein!

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Darum darf der Motor nicht im Stand laufen

Autofahrer:innen, die den Motor im Stand laufen lassen, verstoßen zunächst einmal gegen die Straßenverkehrsordnung. In § 30 Abs. 1 StVO heißt es demnach:

"Bei der Benutzung von Fahrzeugen sind unnötiger Lärm und vermeidbare Abgasbelästigungen verboten. Es ist insbesondere verboten, Fahrzeugmotoren unnötig laufen zu lassen und Fahrzeugtüren übermäßig laut zu schließen. (…)"

Hohe Umweltbelastung

Mit dieser Art von Bequemlichkeit verschmutzen Autofahrer:innen zunächst unnötig die Umwelt. So erzeugt ein laufender Motor pro Minute circa 150 Gramm CO₂, was zur Feinstaub- und Stickoxidbelastung mit beiträgt.

Hoher Spritverbrauch

Außerdem erzeugt das Warmlaufenlassen des Motors eines Verbrenners einen hohen Spritverbrauch und schadet zugleich auch noch dem Verbrennungsmotor, denn dieser wird im Stand nicht besonders warm, erklärt der ADAC.

Demnach erreicht das Motoröl bei einer Außentemperatur von minus zehn Grad nach vier Minuten Betriebszeit im Stand gerade einmal eine Temperatur von minus sieben Grad. Auch im Wageninneren ist es noch eher kühl. Allerdings hat das Auto in dieser Zeit bereits 0,1 Liter Sprit verbraucht.

Leerlauf schadet Motor

Hinzu kommt, dass die Warmlaufphase dem Verbrennungsmotor (Benzin oder Diesel) zusetzt.

So ist bei vielen Kraftfahrzeughalter:innen der Irrglaube verankert, dass der Motor durch das Laufenlassen schneller warm werde und somit auch die Heizung den Innenraum des Fahrzeuges schneller erwärmt. Dies ist falsch, denn moderne Motoren sind darauf ausgelegt, sich unter Last gleichmäßig zu erwärmen. Bei einem Verbrennerfahrzeug nutzt also die Heizung die Wärme des Motorkühlwassers, das allerdings erst bei laufendem Motor erhitzt wird.

Im Leerlauf hingegen dauert es deutlich länger, bis der Motor seine Betriebstemperatur erreicht hat, schreibt "Auto Motor Sport". Dies wiederum kann zu einem technischen Defekt führen. Demnach werden im kalten Zustand die Zylinderwände nicht bestmöglich geschmiert, sodass es zu einem höheren Verschleiß kommt.

Auch kann es zu Problemen bei den Einspritzsystemen und somit auch bei den Partikelfiltern und Katalysatoren kommen. Diese können nämlich bei niedrigen Temperaturen nicht einwandfrei arbeiten und setzen sich somit schneller zu. Dann steht möglicherweise eine teure Reparatur an.

Alternative: Standheizung

Bei Elektroautos hingegen sind elektrische Heizsysteme verbaut. Diese arbeiten unabhängig vom Antrieb. Allerdings reduziert ein Betrieb im Stehen die Reichweite der Batterie, da dies enorme Energie verbraucht.

Kurzum: Nur eine echte Standheizung kann das Auto ohne laufenden Motor bei allen Fahrzeugmodellen effektiv beheizen. Laut ADAC haben mittlerweile nahezu alle Elektroautos eine Standheizung serienmäßig eingebaut. Diese lasse sich programmieren oder per App starten.

Lassen dennoch Fahrzeughalter:innen unnötig den Motor im Stand laufen, kann dies recht teuer werden. Ein solcher Verstoß kostet ein Bußgeld in Höhe von 80 Euro – in manchen Städten (insbesondere in Umweltzonen) drohen sogar strengere Strafen.

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So lassen sich die Scheiben enteisen

Um sich morgens das lästige Eiskratzen zu ersparen und dennoch nicht den Motor unnötig laufen zu lassen, gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Scheibenabdeckungen
  • Feuchtigkeitsfänger
  • Enteisungsspray
  • Hochwertige oder elektrische Eiskratzer
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Das verhindert das Wiedervereisen der Scheiben

Zu Beginn der Fahrt sollte zudem die Lüftung in den Abtaumodus (also den Luftstrom nach oben gerichtet) eingestellt werden. Auch das Gebläse und die Heizwirkung sollten voll aufgedreht sein. Verfügt das Fahrzeug über eine Automatik-Taste, regelt diese alle erforderlichen Einstellungen "automatisch".

Bei Fahrzeugen mit Klimaautomatik wird über die "Max"-Taste mit dem Symbol für das Heizen der Frontscheibe der selbstständige Defrost-Modus eingestellt.

  • Verwendete Quelle:
  • ADAC: "Motor warmlaufen lassen – schädlich und verboten"
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