Gefahr lauert im Meer und am Strand
Rasante Ausbreitung des Feuerwurms in Italien: Wichtige Hinweise für Urlauber
- Aktualisiert: 08.07.2024
- 09:46 Uhr
- Kira Born
Der Feuerwurm breitet sich an der italienischen Mittelmeerküste aus und kann laut Expert:innen schmerzhafte Begegnungen nach sich ziehen.
Das Wichtigste in Kürze
Der Feuerwurm breitete sich seit mehreren Jahren immer stärker im Meerwasser italienischer Badeorte aus.
Der Hautkontakt mit dem Tier kann bei Menschen zu starken Hautirritation führen.
Grund für die starke Ausbreitung des Feuerwurms sind unter anderem die Hitzewellen der letzten Jahre.
Sie können Tourist:innen in Italien den Badeurlaub gehörig vermiesen: die Feuerwürmer. Dieser breitet sich seit geraumer Zeit rasant an im Wasser der beliebten italienischen Urlaubsstrände aus. Sie haben auf den ersten Blick Ähnlichkeit mit den harmlosen Tausendfüßlern. Doch ist der Kontakt mit dem sogenannten Bart-Feuerborstenwurm und seinen hauchdünnen Borsten sehr schmerzhaft für den Menschen.
Expert:innen raten daher zur Vorsicht beim Baden an der Mittelmeerküste Italiens. Wer mit den Tieren in Kontakt gekommen ist, kann Symptome wie Hautreizungen bis hin zu Schwindel und Übelkeit erleiden. Doch was sollte für den entspannten Tag am Strand beachtet werden?
Das ist schmerzhaft, ungefähr so schmerzhaft wie ein Bienenstich.
Christin Wild, Leiter der Abteilung "Marine Ökologie" in Bremen
Besteht akute Gefahr vor dem Feuerwurm für Badegäste?
Eine gute Nachricht: der Bart-Feuerborstenwurm ist für die meisten Menschen nicht gefährlich. Doch der Kontakt mit dem Meerestier ist sehr unangenehm.
Die Berührung mit den Borsten des Feuerwurms kann, laut einer Mitteilung des Nationalen Institut für Ozeanografie und Geophysik (OGS) in Triest, nur bei Allergien lebensgefährlich sein. Schmerzhaft sei die Berührung der Borsten jedoch immer. Bei Kontakt mit ihnen dringen die Borsten in die Haut ein und brechen meist ab, sodass sie nur schwer zu entfernen sind. Diese enthalten ein neurotoxisches Sekret und verursachen Brennen, Juckreiz und Taubheit. "Das ist schmerzhaft, ungefähr so schmerzhaft wie ein Bienenstich", gab der Leiter der Abteilung "Marine Ökologie" in Bremen, Christin Wild, gegenüber "Tageschau.de" an.
In seltenen Fällen wurde auch über Schwindel und Übelkeit berichtet. Diese Symptome können auch auf eine Allergie hindeuten. Diese starken Reaktionen kommen, nach Experte Wild, aber nur sehr selten vor.
Im Video: Gift-Fisch-Alarm im Mittelmeer - Rotfeuerfisch breitet sich aus
Was tun bei Kontakt mit dem Tier?
Wer mit den Borsten des Tieres im Kontakt kommt, sollte diese nicht von der Haut reiben. So dringen diese laut Expert:innen nur tiefer ein. "Ein Problem ist: Diese Borsten sind wirklich sehr fein und die haben Widerhaken", sagte Peter Schupp, Meeresbiologe an der Universität Oldenburg "Taggeschau.de".
Eine Methode die Stacheln aus der Haut zu entfernen ist Klebeband. Den Klebstreifen auf die überstehenden Borstenstücke legen und abziehen. So können Teile der Borste aus der Hautoberfläche gezogen werden. Im Anschluss sollte die Stelle desinfiziert werden. Bei einer allergischen Reaktion, in Form von Schwindel oder Übelkeit, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.
Warum hat sich der Feuerwurm stark ausgebreitet?
Eine hohe Population des Feuerborstenwurmes hat sich an den Küsten im Süden Italien ausgebreitet. Stark betroffen sind dabei: Sizilien, Kampanien, Apulien und Kalabrien.
Kürzlich warnte das OGS in Triest Anwohner:innen und Touristen vor den bis zu 30 Zentimeter langen Vielborstern. Wer dort badet, wo die Tiere leben, sollte bei einer Begegnung mit den Feuerwürmern sie keines Falls berühren. Ebenso solle man beim Betreten des Wassers vorsichtiger sein und auf die Bewegungen im Wasser achten, sagte Michela D'Alessandro vom OGS der Deutschen Presse-Agentur.
Das Expert:innen-Team um D'Alessandro schätzt, dass die starke Ausbreitung des Tiers auf die steigenden Temperaturen in den vergangenen Jahren im Mittelmeerraum zurückzuführen ist. Die Tierart sei dort zwar schon seit einigen Jahrhunderten präsent, doch sei seit 2018 eine rasante Vermehrung der Tiere im Zusammenhang mit den steigenden Temperaturen zu beobachten. Dieser Trend zeichnete sich besonders stark in den vergangenen zwei bis drei Jahren im Zuge besonders starker Hitzewellen ab. Auch begünstigt ihre Ausbreitung das Fehlen von Fressfeinden.
Auch Fischern macht der bunte Wurm zu schaffen
Die Feuerwürmer sind nicht nur am Ufer, auf Hartböden, Seegraswiesen oder ab und zu im Sand zu finden, sondern vor allem im Meer. Sie bereiten insbesondere auch Fischern Schwierigkeiten: Immer wieder finden sie große Massen an Würmern in ihren Netzen und Fanggeräten.
Um ihre Ausbreitung zu kontrollieren und einzudämmen, wurde das Projekt "Worms Out" ins Leben gerufen, an dem sich mehrere italienische Universitäten beteiligen.
- Verwendete Quellen:
- t-online: "Feuerwurm breitet sich an Italiens Küsten aus"
- Nachrichtenagentur dpa