Bis zu 30 Zentimeter lang
Italien: Giftiger Feuerwurm breitet sich an Stränden aus
- Aktualisiert: 17.06.2024
- 12:08 Uhr
- dpa
An Italiens Küsten breiten sich Feuerwürmer aus. Der Kontakt mit ihren giftigen Stacheln kann schmerzhaft sein. Experten rufen zu Vorsicht auf.
Auf den ersten Blick sehen sie wie farbenfrohe und harmlose Tausendfüßler aus, doch der Kontakt mit ihren hauchdünnen Borsten kann mitunter sehr schmerzhaft sein: Feuerwürmer (Hermodice carunculata) breiten sich derzeit an Italiens Küsten aus.
Der Feuerwurm erobern das südliche Italien
Badegäste an Italiens Stränden sollten diesen Sommer besonders aufpassen: Die Hitzewellen in den vergangenen drei Jahren sollen dazu geführt haben, dass sich Feuerwürmer im Mittelmeer vor Italien immer wohler fühlen und sich rasant verbreiten. Eine Berührung mit dem Tier bleibt nicht ohne Folgen - es kann äußerst schmerzhaft werden.
Besonders betroffen sind die Küsten im Süden: Sizilien, Kampanien, Apulien und Kalabrien. Kürzlich warnte das Nationale Institut für Ozeanographie und Geophysik (OGS) in Triest Einheimische und Tourist:innen vor den bis zu 30 Zentimeter langen Vielborstern. Badegäste sollen den Feuerwurm im Falle einer Sichtung etwa auf keinen Fall berühren und beim Betreten des Wassers vorsichtiger sein, sagte Michela D'Alessandro vom OGS.
Berührung kann bei Allergien lebensgefährlich sein
Eine akute Gefahr besteht laut D'Alessandro für Badegäste allerdings nicht. Der Kontakt mit den Borsten des Feuerwurms kann laut OGS-Mitteilung nur bei Allergien lebensgefährlich sein - ist aber immer schmerzhaft. Bei Kontakt dringen die Borsten in die Haut ein und brechen meist ab, sodass sie nur schwer zu entfernen sind. Die Borsten enthalten ein neurotoxisches Sekret und verursachen Brennen, Juckreiz und Taubheit. In seltenen Fällen wurde auch über Schwindel und Übelkeit berichtet.
Die schwimmenden Tausendfüßler werden von Jahr zu Jahr mehr
Die Experten um D'Alessandro führen die aktuelle starke Ausbreitung des Wurms auf die steigenden Temperaturen in den vergangenen Jahren im Mittelmeerraum zurück. Die Art sei dort zwar schon seit einigen Jahrhunderten präsent, aber seit 2018 werden sie von Jahr zu Jahr häufiger gesichtet. Besonders stark zugenommen hat ihre Verbreitung in den vergangenen zwei bis drei Jahren nach starken Hitzewellen. Auch andere Faktoren begünstigen ihre Ausbreitung im Sommer, etwa das Fehlen von Fressfeinden.
Die Feuerwürmer sind nicht nur am Ufer auf Hartböden, Seegraswiesen oder ab und zu im Sand zu finden, sondern vor allem im Meer. Sie bereiten insbesondere Fischern Schwierigkeiten: Immer wieder finden diese große Massen an Würmern in ihren Netzen und Fanggeräten. Um ihre Ausbreitung zu kontrollieren und einzudämmen, wurde das Projekt "Worms Out" ins Leben gerufen, an dem sich mehrere italienische Universitäten beteiligen.