Droht Versorgungsnotstand?
Fachkräftemangel: Ärztepräsident warnt vor "massiver Ruhestandswelle"
- Veröffentlicht: 05.05.2024
- 08:42 Uhr
- Lisa Apfel
Gehen Deutschland die Ärzte aus? Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnte nun vor einem drohenden Versorgungsnotstand. Schon jetzt sei der Ärztemangel Realität, zudem rolle eine Ruhestandswelle auf Deutschland zu.
Das Wichtigste in Kürze
Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat im angesichts des Fachkräftemangels vor wachsenden Problemen für die Gesundheitsversorgung gewarnt.
Der Ärztemangel sei in vielen Regionen Deutschlands schon lägst Realität, so Reinhardt.
Zudem stünde die Branche vor einer "massiven Ruhestandswelle".
Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat vor wachsenden Problemen für die Gesundheitsversorgung wegen knapper Fachkräfte gewarnt.
Ärztepräsident: 4.800 Hausarztsitze schon jetzt unbesetzt
"Der Ärztemangel ist keine Prognose mehr, sondern in vielen Regionen Deutschlands längst Realität", sagte der Chef der Bundesärztekammer der Deutschen Presse-Agentur vor dem Deutschen Ärztetag in Mainz. Rund 4.800 Hausarztsitze seien unbesetzt, in den Krankenhäusern sehe es beim Personalmangel ähnlich aus. Hinzu komme, dass heute fast jeder vierte berufstätige Arzt 60 Jahre oder älter sei. "Wir stehen also vor einer massiven Ruhestandswelle, die das Problem weiter verschärfen wird."
Behandlungsbedarf steigt, Zahl der Fachkräfte sinkt
Reinhardt sagte: "Auf der anderen Seite steigt wegen der Alterung der Gesellschaft der Behandlungsbedarf. Wenn die Politik diese Entwicklungen nicht ernst nimmt, steuern wir auf einen realen Versorgungsnotstand hin, mit gravierenden Auswirkungen auf fast alle Gesellschaftsbereiche."
Ein Schwerpunktthema des Ärztetags soll eine bessere Steuerung von Patientinnen und Patienten bei Behandlungen in Praxen und Kliniken sein. Zur Eröffnung an diesem Dienstag wird Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwartet.
Im Video: Massiver Ärztemangel auf dem Land: "Weil die berufliche Belastung sehr groß ist"
Massiver Ärztemangel auf dem Land: "Weil die berufliche Belastung sehr groß ist"
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa