Ungarischer Ministerpräsident
Orbán: Trump-Sieg bei US-Wahl 2024 könnte Ukraine-Politik Europas beeinflussen
- Aktualisiert: 05.11.2024
- 08:43 Uhr
- Michael Reimers
Im Fall eines Wahlsiegs von Donald Trump ist Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán der Ansicht, die EU müsse sich der Ukraine-Politik des künftigen US-Präsidenten anpassen. Europa könne den Krieg dann nicht länger befürworten und die Lasten allein tragen.
Das Wichtigste in Kürze
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hat erneut seine Ablehnung der Militärhilfe für die Ukraine bekräftigt.
Er gehe im Fall eines Wahlsiegs von Donald Trump davon aus, dass der neue Präsident den US-Kurs in Richtung eines Friedensabkommens zwischen Russland und der Ukraine lenken werde.
Europa könne dann nicht kriegsbefürwortend bleiben und die Lasten des Krieges allein tragen, sondern müsse sich anpassen.
Europa muss nach Ansicht des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán im Falle eines Siegs von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl am Dienstag (5. November) seine Unterstützung für die Ukraine überdenken. Er gehe davon aus, dass Trump als Präsident den US-Kurs in Richtung eines Friedensabkommens zwischen Russland und der Ukraine lenken werde, sagte Orbán am Sonntag (3. November). Europa könne dann nicht kriegsbefürwortend bleiben und die Lasten des Krieges allein tragen, sondern müsse sich dann anpassen. Darüber müsse man dann auch beim Gipfeltreffen der Europäischen Union (EU) Ende nächster Woche sprechen.
Im Video: Orbán sicher - im Falle eines Wahlsiegs wird Trump sofort mit Putin verhandeln
Orbán: Nähe zu Trump, Putin und Xi
Orbán, dessen Land derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat, steht in der EU wegen Missachtung gemeinsamer Prinzipien sowie seiner Russland-Nähe in der Kritik und gilt als Trump-Freund. Er hatte mit seinen unabgestimmten Besuchen beim russischen Präsidenten Wladimir Putin und beim chinesischen Präsidenten Xi Jinping kurz nach Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft am 1. Juli in Europa für Empörung gesorgt. Orbán lehnt Militärhilfe für die Ukraine ab und ist der Ansicht, dass Trump dies auch tut und einen Friedensvertrag für die Ukraine aushandeln würde. Im US-Wahlkampf unterstützt er den republikanischen Ex-Präsidenten gegen die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur Reuters