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Preisexplosion

Orangensaft wird immer teurer: Warum das beliebte Getränk bis zu vier Euro kosten könnte

  • Veröffentlicht: 16.01.2025
  • 14:42 Uhr
  • Clarissa Yigit

Dürre und Hitzewellen sorgen für enorm hohe Preise bei Orangensaft. Die Saftproduzenten reagieren daher mit kleinen Tricks.

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Inhalt

  • Darum steigt der Preis für Orangensaft
  • Gründe für die schlechte Ernte
  • So werden Kund:innen getäuscht

Orangensaft gehört zu den beliebtesten Fruchtsäften der Deutschen. Doch der Preis steigt unermüdlich. "Der Preis pro Liter könnte auf über zwei Euro steigen", schrieb die "Tagesschau" im Mai 2024. Mittlerweile rechnen Expert:innen bereits mit bis zu vier Euro pro Liter.

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Darum steigt der Preis für Orangensaft

Laut dem "Spiegel" rechnet der Gesamtverband der brasilianischen Zitruswirtschaft in den Hauptanbaugebieten für dieses Jahr mit einer Orangensaftproduktion von lediglich 4,69 Milliarden Litern - dies ist auf einen Ernterückgang von knapp 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen.

Auch sind die Lagerbestände des Orangensaftkonzentrats stetig gesunken und haben somit die Rohstoffknappheit verstärkt.

Brasilien hat auf dem Weltmarkt mit rund 80 Prozent den größten Anteil an der Orangensaftproduktion und zählt somit zum weltweit größten Hersteller dieses Getränks. Außerdem ist es der wichtigste EU-Lieferant. Daher bleibt die Versorgung der Supermärkte mit dem exotischen Saft auch weiterhin kritisch, was wiederum die Preise in die Höhe treibt.

Demnach kostet aktuell eine Flasche "Hohes C Milde Orange" bei Edeka 3,99 Euro/Liter - das sind 1,60 Euro mehr als noch vor knapp einem Jahr und entspricht einer Preissteigerung von knapp 67 Prozent.

Ebenso schnellte der Literpreis für den "Rio d'Oro"-Orangensaft des Discounters Aldi im Dezember 2024 von 2,29 Euro auf 2,99 Euro, berichtet die Verbraucherorganisation Foodwatch.

Der "ja! Orangensaft" von Rewe hat sogar innerhalb eines Jahres gleich zwei Preissprünge gemacht. So kostete dieser im Mai 2024 noch 1,79 Euro pro Liter, im Juli waren es schon 1,99 Euro und im Januar 2025 kletterte der Preis auf 2,39 Euro.

Klaus Heitlinger, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Fruchtsaftindustrie, meint gegenüber dem "Spiegel": "Unter drei Euro pro Liter kann der Orangensaft im Handel gar nicht kostendeckend angeboten werden."

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Gründe für die schlechte Ernte

Insbesondere Hitzewellen und Dürren, die immer öfter in der Blütezeit der Bäume auftreten, sorgen dafür, dass die Pflanzen weniger Früchte tragen, so der "Spiegel". So leiden die Pflanzen entweder unter Wassermangel oder extremer Hitze.

Zudem machen die extremen Wetterlagen den Pflanzen zu schaffen. Demnach werden diese anfälliger für Krankheiten und leiden unter "Citrus Greening", das durch das Bakterium "Candidatus Liberibacter spp." ausgelöst wird. Infolge dieser Infektion werden die Blätter fleckig, die Früchte bleiben klein und werden bitter. Innerhalb von drei bis fünf Jahren sterben dann die Bäume ab, schreibt "Transparenz Gentechnik". Der Bakterienbefall kann ganze Plantagen vernichten.

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So werden Kund:innen getäuscht

Aber nicht nur steigende Preise bekommen Verbraucher:innen zu spüren. Demnach reagieren die Hersteller von Fruchtsaft auf die schlechten Ernten auch mit veränderten Verpackungen und Rezepturen.

Sie bieten ihren Kund:innen zurzeit vermehrt Nektare an. Hier ist der Fruchtsaftanteil geringer. Als Beispiel nennt die Verbraucherzentrale Hamburg den Granini "Trinkgenuss Orange". Dieser hatte zuvor noch 100 Prozent Fruchtsaft; nun sind es nur noch 50 Prozent. Der Rest ist quasi Zucker und Wasser. Hier wird von "Skimpflation" gesprochen - also schlechtere Qualität zum gleichen Preis.

Auch werden die Verpackungsgrößen bei einem 100-prozentigen Fruchtsaft einfach verringert - der Preis bleibt aber wie zuvor ("Shrinkflation").

  • Verwendete Quellen:
  • Foodwatch: "Orangensaft"
  • Transparenz Gentechnik: "Citrus Greening: Was hilft gegen die globale Orangenkrankheit?"
  • VZ Hamburg: "Trinkgenuss: Granini dreht den Saft ab"
  • Tagesschau: "Orangensaft wird immer teurer"
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