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Zulauf beim Militär

Nordkorea: Spannungen mit Süden soll 1,4 Millionen Menschen zum Militärdienst treiben

  • Veröffentlicht: 16.10.2024
  • 17:10 Uhr
  • Stefan Kendzia
Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, inmitten einer Feier der Nationalen Verteidigungsuniversität.
Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, inmitten einer Feier der Nationalen Verteidigungsuniversität.-/kcna/dpa

Nordkorea freut sich über riesigen Zuspruch: Angeblich sollen sich 1,4 Millionen Menschen für den Militärdienst gemeldet haben - Spannungen mit Südkorea sei Dank.

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Die Spannungen mit Südkorea wachsen und sind derzeit einmal mehr auf einem sehr hohen Niveau angekommen. Da kann es dem Herrscher des unterdrückten und isolierten Landes, Kim Jong-un, nur Recht sein, dass sich möglichst viele Menschen für den Militärdienst bewerben.

Im Video: Schwester von Kim Jong-un droht Südkorea mit "Katastrophe"

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Millionen sollen bereits Petition für Eintritt unterschrieben haben

Wie Nachrichtenagentur Reuters schreibt, sollen Nordkoreanische Staatsmedien davon berichtet haben, dass das Militär einen riesigen Zulauf an Neubewerber:innen verzeichne. Rund 1,4 Millionen Menschen würden beim Militär andienen wollen. Grund sei die "angespannte Situation an den Rand eines Krieges", für die - natürlich - Südkorea verantwortlich gemacht werde.

Unter den Bewerber:innen für den Militärdienst sollen sich Studenten und Funktionäre der Jugendverbände befinden, die angeblich zuhauf die Petitionen für den Eintritt in die Armee unterschrieben haben sollen. Die jungen Menschen seien fest entschlossen, in einem "heiligen Krieg zur Vernichtung des Feindes mit den Waffen der Revolution" zu kämpfen. Ähnliche Behauptungen Nordkoreas, junge Menschen würden sich freiwillig für den Dienst an der Waffe einschreiben, gab es bereits mehrfach. Zum Beispiel sollen im vergangenen rund 800.000 Bürger:innen beigetreten sein, um gegen die USA zu kämpfen. Überprüfen lassen sich derartige Behauptungen des isolierten Staates allerdings nur schwer.

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Streitspirale dreht sich immer weiter

Nach Angaben des Internationalen Instituts für Strategische Studien (IISS) soll Nordkorea über 1,28 Millionen aktive Soldaten und etwa 600.000 Reservisten verfügen. Hinzu kämen 5,7 Millionen Reservisten sowie zahlreiche unbewaffnete Einheiten.

Die Streitspirale zwischen Nord- und Südkorea dreht sich immer weiter. Neuester Vorwurf aus dem abgeschotteten Nordkorea: Der Süden hätte per Drohnen über Pjöngjang eine "große Zahl" anti-nordkoreanischer Flugblätter verstreut. Daraufhin soll der Norden innerkoreanische Straßen und Eisenbahnlinien auf seiner Seite der Grenze gesprengt haben und warnte, dass der Süden einen "hohen Preis" zu zahlen hätte.

Spannungen künstlich erzeugt, um abzulenken?

Ein Beamter des Wiedervereinigungsministeriums in Seoul soll die aktuelle Lage nachvollziehbar interpretiert haben: Möglicherweise versuche Pjöngjang, durch das Schüren von Spannungen gegen den Süden die Einheit des nordkoreanischen Volkes zu festigen und eine Logik für eine Provokation zu schaffen. Ebenso soll der nordkoreanische Führer Kim Jong-un hinsichtlich der wirtschaftlichen Herausforderungen öffentlich unter Druck zu stehen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
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