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Bringt autonomes Fahren den Durchbruch?

Mäßige Quartalszahlen: Tesla-Chef Elon Musk ködert Aktienmarkt mit Visionen

  • Veröffentlicht: 30.01.2025
  • 12:55 Uhr
  • dpa
Die Quartalszahlen an der Börse sehen für den Elektroautomobil-Konzern Tesla zurzeit nicht ganz so rosig aus. (Symbolbild)
Die Quartalszahlen an der Börse sehen für den Elektroautomobil-Konzern Tesla zurzeit nicht ganz so rosig aus. (Symbolbild)© gguy - stock.adobe.com

Für Tesla ging es lange nur aufwärts. Doch inzwischen läuft das Geschäft des Elektroauto-Marktführers holperiger. Firmenchef Elon Musk gibt große Versprechen für die Zukunft.

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Inhalt

Selbstfahrende Taxis und Roboter: Nach mäßigen Quartalszahlen hat Tesla-Chef Elon Musk Anleger mit Zukunftsvisionen überschüttet. Unter anderem kündigte er den Start des ersten Robotaxi-Dienstes des Elektroauto-Konzerns in der US-Stadt Austin für Juni an - und bis Ende kommenden Jahres in vielen Ländern der Welt.

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Musk verspricht schon lange, dass alle Teslas autonom fahren werden. So kündigte er bereits für 2018 an, dass ein Tesla fahrerlos von einer US-Küste zur anderen fahren werde. Das ist immer noch nicht passiert. Bisher braucht auch die fortgeschrittene Version von Teslas "Autopilot"-System mit dem Beinamen "Full Self-Driving" (FSD, komplett selbstfahrend) menschliche Aufsicht. Die Google-Schwesterfirma Waymo bietet unterdessen Robotaxi-Dienste ohne Menschen am Steuer in mehreren US-Städten an.

Streit um die richtige Technik

Zudem steht weiter die Frage im Raum, wie verlässlich Teslas Technologie zum autonomen Fahren ist. Denn anders als ein Großteil der Branche beharrt Musk darauf, dass selbstfahrenden Autos Kameras ausreichen - und sie nicht die teureren Laser-Radare brauchen, auf die unter anderem Waymo setzt.

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Funktioniert das, hat Tesla einen enormen Kostenvorteil und könnte tatsächlich mehrere Millionen Fahrzeuge per Software-Update zu selbstfahrenden Autos machen. Doch Experten befürchten Abschläge bei der Sicherheit, denn die auch unter dem Namen "Lidar" bekannten Laser-Radare tasten die Umgebung der Fahrzeuge dreidimensional ab, wie es Kameras nicht vermögen.

Skepsis in der Branche

Andere Hersteller lehnen es kategorisch ab, autonome Autos nur mit Kameras auf die Straße zu schicken. So hakte BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber jüngst ab: "Für uns ist das völlig klar, dass das nicht geht." Eine Kamera würde zum Beispiel eine Palette nicht erkennen, die vor dem Auto auf der Fahrbahn liege, argumentierte er am Rande der Technik-Messe CES. Auch der Chef des Elektroautobauers Polestar, Michael Lohscheller, sagte kürzlich, man halte am "Lidar" in den Fahrzeugen fest.

Menschen fahren, ohne Laserstrahlen aus ihren Augen herauszuschießen.

Tesla-Chef Elon Musk

Musk hingegen bekräftigte am Mittwoch (29. Januar) seine Position: "Menschen fahren, ohne Laserstrahlen aus ihren Augen herauszuschießen." Laser-Radare seien nicht die richtige Technologie für den Straßenverkehr. Und Tesla hält daran fest, dass die Produktion von Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale im kommenden Jahr beginnen soll.

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Angeblich zu viele Regeln in Europa

Beim Zeitplan für Europa kritisierte Musk, dass es zu viele Regeln gäbe. Deswegen spotte man, dass Amerika Innovationen entwickele und Europa reguliere, sagte er. So werde die Zulassung von "Full Self-Driving" in Europa erst im Mai in die nächste Instanz gehen, "obwohl es wirklich gut funktioniert".

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Bei der aktuellen Version des "selbstfahrenden" Systems müssen die Fahrer:innen in den USA allerdings Berichten zufolge oft eingreifen. Waymo kündigte unterdessen wenige Stunden vor Teslas Telefonkonferenz an, Testfahrzeuge in weitere zehn US-Städte loszuschicken.

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Roboter für 20.000 Dollar

Musk schwärmte auch erneut von Teslas humanoiden Robotern mit dem Namen "Optimus". Sie hätten präzise funktionierende mechanische Hände, so dass sie Nähgarn in eine Nadel einfädeln oder Klavier spielen könnten, sagte er. Und bei einer Produktionsrate von einer Million Robotern jährlich werde man die Herstellungskosten unter 20.000 Dollar drücken.

Auf Autonomie und Roboter stützt Musk die Aussicht, dass Tesla das mit Abstand wertvollste Unternehmen der Welt sein könne. Bei Anleger:innen funktionierte das: Die Aktie legte im nachbörslichen Handel um vier Prozent zu.

Verfehlte Erwartungen

Dabei hatten die frischen Quartalszahlen den Kurs zuvor ins Minus gedrückt. Denn Tesla verfehlte mit den Ergebnissen des vergangenen Quartals die Erwartungen der Wall Street. Der Umsatz legte im Jahresvergleich zwar um zwei Prozent auf 25,7 Milliarden Dollar zu. Doch Analysten hatten im Schnitt eher mit rund 27,3 Milliarden Dollar gerechnet.

Und der Umsatz im Autogeschäft sackte um acht Prozent auf 19,8 Milliarden Dollar ab. Der deutsche Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer verwies in einer ersten Analyse auf die hohen Rabatte als einen Auslöser. Zudem prognostizierte er: "2025 werden die vielen negativen Äußerungen von Elon Musk in Deutschland und Europa die Verkäufe bremsen."

Teslas Gewinn im Weihnachtsquartal fiel um 71 Prozent auf gut 2,3 Milliarden Dollar. Auch beim bereinigten Ergebnis pro Aktie verfehlte Tesla mit 0,73 Dollar die Analystenerwartung von 0,76 Dollar.

2024: Knapp 20.000 Elektroautos weniger ausgeliefert

Tesla hatte 2024 den ersten Rückgang der Auslieferungen seiner Elektroautos seit mehr als einem Jahrzehnt erlitten. Der von Tech-Milliardär Elon Musk geführte US-Hersteller lieferte knapp 1,79 Millionen Fahrzeuge an die Kund:innen aus. Das waren 19.355 weniger als 2023. Musk hatte einen leichten Anstieg in Aussicht gestellt.

Dafür hätte Tesla aber im Schlussquartal noch 515.000 Autos zu den Kunden bringen müssen. Trotz einer Verkaufsoffensive wurden es am Ende nur 495.570 Fahrzeuge - immerhin ein Rekordwert. Diese Zahl verfehlte auch durchschnittliche Schätzungen von Analysten.

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