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Bürgerkrieg in Syrien

Laut Aktivisten: Syrische Regierung verliert Kontrolle über umkämpftes Aleppo an Rebellen

  • Aktualisiert: 01.12.2024
  • 13:10 Uhr
  • dpa
Seit Jahren herrscht in Syrien Bürgerkrieg.
Seit Jahren herrscht in Syrien Bürgerkrieg.© Ghaith Alsayed/AP/dpa

Die syrische Regierung hat nach Angaben von Aktivisten die Kontrolle über die Millionenstadt Aleppo an Rebellen verloren. Das sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel-Rahman, der Deutschen Presse-Agentur.

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Die Stadt im Norden des Landes stehe mit Ausnahme von vier von kurdischen Milizen kontrollierten Stadtteilen vollständig unter der Kontrolle eines von der Islamistenorganisation Haiat Tahrir al-Scham (HTS) geführten Bündnisses, fügte er hinzu. Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen von einem Netz aus Informanten vor Ort.

Damit ist die zweitgrößte Stadt Syriens zum ersten Mal seit Jahren nicht mehr unter Kontrolle der Regierung von Präsident Baschar al-Assad. Einige Stadtteile werden allerdings bereits seit mehreren Jahren von kurdischen Kräften kontrolliert.

Im Video: Bürgerkrieg in Syrien - Heftige Kämpfe in Aleppo

Große Erfolge für Rebellen in kurzer Zeit

Bereits in der Nacht zum Samstag (30. November) war bekanntgeworden, dass eine Allianz von Aufständischen unter der Führung der HTS große Teile der Millionenmetropole unter ihre Kontrolle gebracht hat. Mitte der Woche hatte die Offensive im Nordwesten Syriens begonnen. Dorthin, in die Provinz Idlib, hatten sich die meisten Rebellengruppen zurückgezogen, nachdem die syrische Armee Aleppo im Dezember 2016 wieder erobert hatte. Jetzt konnten die Aufständischen innerhalb weniger Tage große Gebietsgewinne in der Umgebung von Idlib und Aleppo feiern.

Nach Angaben der syrischen Staatsagentur "Sana" unter Berufung auf die Armee bereitet das Militär einen Gegenschlag vor. Erstmals seit 2016 flog auch wieder die russische Luftwaffe als Verbündeter von Syriens Machthaber Assad Luftangriffe auf Aleppo. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden die Luftangriffe auch am Sonntag fortgesetzt. Sie hätten auch Orte in der Region Idlib getroffen. Aktivisten des syrischen Zivilschutzes, auch als Weißhelme bekannt, berichteten von mindestens vier Toten und 54 verletzten Zivilisten bei den Luftangriffen.

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Krieg in Syrien

Putin unterstützt Machthaber Assad: Flugangriffe auf Rebellen-Stellungen

In der Nacht zum Sonntag fanden erneut Luftangriffe auf die Rebellen im Nordwesten Syriens statt. Dabei hat die russische Luftwaffe die syrische Regierung unterstützt.

  • 01.12.2024
  • 12:57 Uhr

Neue Eskalation nach mehreren Jahren Stillstand 

Die Übernahme von Aleppo stellt eine heftige Eskalation in dem seit 14 Jahren andauernden Bürgerkrieg Syriens dar. In Aleppo lieferten sich bereits in den ersten Jahren des Bürgerkriegs Rebellengruppen und Truppen der Regierung sowie deren Verbündete schwere Gefechte. 2016 wurden die Rebellen im Kampf aus östlichen Stadtteilen Aleppos vertrieben. Russland und der Iran halfen den Regierungstruppen damals, ganz Aleppo wieder unter ihre Kontrolle zu bringen.

Zwischen 2012 und 2016 wurde die Stadt fast komplett zerstört. Der damalige Kampf um Aleppo gehörte - insbesondere in der Endphase - zu den brutalsten im syrischen Bürgerkrieg. Teile der verwüsteten Stadt konnten später wieder aufgebaut werden. Heute leben in Aleppo etwa 2,5 Millionen Einwohner:innen. Die Offensive der Rebellenallianz ist der erste Angriff der Assad-Gegner auf die Stadt seit 2016.

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Für Syriens Machthaber Baschar al-Assad kam diese Offensive offenbar überraschend. Beobachter gehen davon aus, dass die Rebellen eine aktuelle Schwäche der mit Assad verbündeten proiranischen Milizen und des Irans selbst ausgenutzt haben.

Bereits seit 2011 herrscht in Syrien ein verheerender Bürgerkrieg, der das Land völlig gespalten hat. Machthaber Assad kontrollierte zuletzt mithilfe seiner Verbündeten Russland und Iran etwa zwei Drittel des Landes. Der Nordwesten ist teilweise unter Kontrolle von Oppositionskräften. Eine politische Lösung für den Konflikt ist nicht in Sicht.

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:newstime vom 2. Dezember 2024 |  08:25
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:newstime vom 2. Dezember 2024 | 08:25

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