Streit um Wasserstraße
Keine Gebühren mehr im Panama-Kanal? Panama weist US-Vorstoß zurück
- Veröffentlicht: 06.02.2025
- 08:45 Uhr
- Kira Born
Der Streit um den Panama-Kanal geht in die nächste Runde: Die USA kündigten ein Wegfallen der Durchfahrtsgebühren an - die Kanalbehörde in dem mittelamerikanischen Land will davon nichts wissen.
Das Wichtigste in Kürze
Donald Trump fordert ein Entfallen der Gebühren für US-Schiffe am Panama-Kanal und droht mit militärischer Intervention
Das US-Außenministerium erklärt jetzt überraschend, dass eine Einigung mit Panama erreicht wurde.
Die zuständige Kanalbehörde dementiert, dass sich auf ein Wegfallen der Durchfahrtsgebühren geeinigt worden sei.
Im Streit um die Kontrolle über den Panama-Kanal hat das US-Außenministerium einseitig angekündigt, dass die Vereinigten Staaten künftig keine Durchfahrtgebühren mehr zahlen zu müssen. Die für die Erhebung der Abgaben zuständige Behörde in Panama wies dies zurück: Sie habe "keine Anpassungen der Gebühren vorgenommen", hieß es in einer Mitteilung auf der Plattform X.
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Das US-Außenministerium hatte auf X mitgeteilt, US-Regierungsschiffe müssten künftig nicht mehr für die Durchfahrt der wichtigen Wasserstraße zahlen: "Die Regierung von Panama hat zugestimmt, keine Gebühren mehr für US-Regierungsschiffe für die Durchfahrt durch den Panama-Kanal zu erheben", erklärte das Ministerium. Die Regierung Panamas habe diese Zusage gemacht.
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Dadurch würden die USA Millionen Dollar sparen. Die für den Panama-Kanal zuständige Behörde dementierte das. Die Behörde sei aber bereit, mit den USA Gespräche über die Durchfahrt von US-Militärschiffen aufzunehmen.
Kanal-Frage: Panama unter Druck der USA
US-Präsident Donald Trump hatte wiederholt erklärt, die USA würden im Panama-Kanal nicht fair behandelt. Zudem behauptet Trump, China betreibe die wichtige Wasserstraße in Mittelamerika. Sowohl Panama als auch China haben die Vorwürfe zurückgewiesen. Panama steht jedoch unter erheblichem Druck, Zugeständnisse zu machen. Der Republikaner schloss einen Militäreinsatz am Panama-Kanal nicht aus. Die Wasserstraße wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von den USA gebaut.
Am Wochenende war US-Außenminister Marco Rubio nach Panama gereist, um Trumps Anspruch auf Kontrolle über den Kanal zu unterstreichen. Dabei hatte er auch Chinas Einfluss auf die weltweite Wasserstraße als "inakzeptabel" bezeichnet.
Panama-Kanal hat für US-Verteidigungsminister "höchste Priorität"
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth telefonierte am Mittwoch (5. Februar) mit Panamas Sicherheitsminister Frank Ábrego. Hegseth habe betont, dass die Wahrung der nationalen Sicherheitsinteressen der USA "oberste Priorität" habe, hieß es in einer Mitteilung seines Ministeriums. Dazu gehöre, den ungehinderten Zugang zum Panama-Kanal zu sichern und ihn von ausländischer Einmischung freizuhalten.
Ábrego schrieb auf X, Hegseth werde im April Panama besuchen, erwähnte als Thema des Telefongesprächs jedoch nur die gemeinsamen Interessen der beiden Länder in Sicherheits- und Migrationsfragen.
Das Hongkonger Unternehmen Hutchison Ports PPC betreibt auf beiden Seiten des Kanals seit 1997 große Container-Terminals. Die Firma gehört einer reichen Hongkonger Familie. Allerdings gibt es Befürchtungen, dass die Regierung in Peking auch über private chinesische Unternehmen ihren Einfluss auf Häfen und Schifffahrtsrouten ausbauen könnte.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Nachrichtenagentur Reuters