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Merz schießt zurück

Kanzler Scholz attackiert CDU-Chef: "Fritze Merz erzählt gern Tünkram"

  • Aktualisiert: 17.12.2024
  • 04:40 Uhr
  • Rebecca Rudolph

Nach der Vertrauensfrage ist mitten im Wahlkampf: Scholz teilt gegen Merz aus – doch der CDU-Chef schießt zurück.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Scholz wirft Merz vor, Unwahrheiten zu verbreiten und bezeichnet dessen Kritik an seinem Verhalten in der EU als "Tünkram".

  • Merz reagiert empört auf Scholz' Aussagen und wirft dem Kanzler mangelnden Respekt im Umgang mit politischen Gegnern vor, während er selbst Respekt für die Demokratie einfordert.

  • Kritik an Scholz kommt auch aus der CDU, unter anderem von Armin Laschet und Jens Spahn, die seine Äußerungen als respektlos und stillos kritisieren.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat CDU-Chef Friedrich Merz vorgeworfen, Unwahrheiten über ihn zu erzählen. "Fritze Merz erzählt gern Tünkram", sagte Scholz am Montagabend im ZDF-"heute journal". Tünkram ist Plattdeutsch und heißt so viel wie dummes Zeug oder Unsinn. Damit bezog sich Scholz auf Kritik von Merz, dass der Kanzler auf EU-Gipfeln öfter schweigend dabei sitze, ohne sich politisch einzuschalten. Zuvor hatte Merz im Bundestag gesagt, es sei "zum Fremdschämen", wie der Kanzler sich in der EU bewege.

Weiter sagte Scholz über Merz: "Das wird ja nicht die einzige Sache sein, wo er sich so verhält. Er hat es schon oft gezeigt und wird es auch noch im Wahlkampf oft zeigen. Die Bürger werden sich ihren Reim darauf machen." Daraufhin reagierte Merz in derselben Sendung empört.

Ich verbitte mir das, dass der Herr Bundeskanzler mich in dieser Art und Weise hier persönlich bezeichnet und angreift. Aber das ist offensichtlich ein Muster, das wir jetzt sehen.

Friedrich Merz

Im Video: Hitzige Debatte nach der Vertrauensfrage

Merz attackierte Scholz bereits am Wochende

Als Beispiel führte Merz an, dass Scholz am Nachmittag im Bundestag auch FDP-Chef Christian Lindner "die sittliche Reife" für ein Regierungsamt abgesprochen habe. "Er redet ständig über Respekt. Aber in dem Augenblick, wo jemand anderer Meinung ist als er, hört sein Respekt eben auf. Ich werde mich auf dieses Niveau nicht begeben", sagte Merz. "Ich erwarte diesen Respekt im Umgang miteinander, damit unsere Demokratie am Ende des Tages nicht noch mehr Schaden nimmt, als sie jetzt schon Schaden genommen hat unter der Regierung, die gerade auseinandergebrochen ist."

Allerdings hatte Merz schon am Wochenende Scholz persönlich attackiert und geschrieben, Scholz sei in der EU isoliert. "Man muss es leider so sagen: Die Mehrzahl der europäischen Staats- und Regierungschefs hat einfach keine Lust mehr, den deutschen Bundeskanzler zu treffen, der entweder stundenlang schweigend dasitzt oder belehrend die Welt erklärt."

Misstrauische Blicke: Scholz und Merz sind längst im Wahlkampfmodus.
Misstrauische Blicke: Scholz und Merz sind längst im Wahlkampfmodus.© Michael Kappeler/dpa
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"Oppositionsführer ist für den Kanzler nicht der 'Fritze'"

Erst am Donnerstag hatten Scholz, Merz und Robert Habeck - die Kanzlerkandidaten von SPD, Union und Grünen -  betont, einen fairen und respektvollen Wahlkampf führen zu wollen. In der Sendung von Joko und Klaas auf Pro7 machten sie deutlich, dass es das Wesen der Demokratie sei, um die besten Lösungen zu ringen, ohne sich gegenseitig herabzusetzen oder zu verletzen.

Auch vom früheren CDU-Kanzlerkandidaten und NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet gab es Kritik. "Bei allem Verständnis für Scholz'schen Frust am Tag seines Scheiterns: Den Namen des Wettbewerbers ins Lächerliche zu ziehen, ist inakzeptabel. Der Oppositionsführer ist für den Kanzler nicht der 'Fritze'", schrieb er auf X. Das zerstöre jeden Respekt unter Demokraten. Das CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn, Ex-Gesundheitsminister, schrieb auf X: "S in SPD steht für stillos."

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  • 16:40 Uhr
  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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