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Newsticker zum Hurrikan "Milton"

Hurrikan "Milton" schlägt mit voller Wucht an Floridas Westküste ein

  • News-Ticker
  • Aktualisiert: 10.10.2024
  • 07:14 Uhr
  • Emre Bölükbasi

Eigentlich ist Florida für sonniges Wetter bekannt, aber jetzt wappnet sich der US-Bundesstaat für den Hurrikan "Milton". Werden die Tornados eine Schneise der Verwüstung hinterlassen? Alle Entwicklungen im Newsticker.

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Mehrere Menschen bereits tot

Im Zusammenhang mit Hurrikan "Milton" gibt es Medienberichten zufolge erste bestätigte Todesfälle im US-Bundesstaat Florida. Ein Tornado, der bereits vor der Ankunft des Sturms im St. Lucy County an der Ostküste Floridas wütete, tötete mehrere Menschen, wie US-Medien unter Berufung auf den örtlichen Sheriff Keith Pearson berichteten.

Nach Angaben von Floridas Gouverneur Ron DeSantis wurden am Mittwoch mindestens 19 bestätigte Tornados gezählt. Es seien auch Schäden gemeldet worden.

 
Infolge von Hurrikan "Milton" sind fast 2 Millionen Menschen in Florida jetzt vom Stromnetz abgeschnitten.
Infolge von Hurrikan "Milton" sind fast 2 Millionen Menschen in Florida jetzt vom Stromnetz abgeschnitten. © Julio Cortez/AP/dpa

Rund zwei Millionen Menschen in Florida ohne Strom

Mehr als 1,9 Millionen Menschen im US-Bundesstaat Florida sind Medienberichten zufolge wegen des Hurrikans "Milton" ohne Strom. Der Fernsehsender ABC berichtete von mehr als 1.904.000 Kund:innen ohne Strom, nachdem der Sturm auf Land getroffen war. Die Zahl der Betroffenen stieg innerhalb weniger Stunden stark an.

Angesichts der Größe des Sturms gibt das US-Hurrikanzentrum dringliche Warnungen aus.

 

Hurrikan "Milton" schlägt mit voller Wucht an Floridas Westküste ein

Hurrikan "Milton" hat die Westküste Floridas erreicht und traf mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 Kilometern pro Stunde auf Land, wie das US-Hurrikanzentrum berichtete. Kurz bevor der Sturm auf die Küste traf, wurde er von der höchsten Kategorie 5 zunächst auf Stufe 4 und schließlich auf Stufe 3 herabgestuft. Aufgrund seiner enormen Ausmaße blieben die Warnungen jedoch weiterhin äußerst ernst. US-Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas bezeichnete die Situation in einem Interview mit CNN als eine "Frage von Leben und Tod".

Besonders stark betroffen ist die Region um Tampa, die bereits vor dem Eintreffen von "Milton" als Hochrisikogebiet galt. Der Hurrikan soll nun von der Golfküste Floridas aus weiter über den Bundesstaat hinweg in Richtung Atlantik ziehen. Auch im Landesinneren wird mit schweren Schäden gerechnet. Noch vor dem Auftreffen des Sturms wurden Teile Floridas bereits von Tornados heimgesucht, und die Wasserstände stiegen rapide an, da die starken Winde Meerwasser ins Landesinnere drückten.

Hurrikan "Milton" trifft an Floridas Westküste auf Land.
Hurrikan "Milton" trifft an Floridas Westküste auf Land.© Rebecca Blackwell/AP/dpa
 

Großzügige Geste: Taylor Swift spendet 5 Millionen Dollar für Hurrikan-Opfer

Popstar Taylor Swift (34) hat fünf Millionen US-Dollar (ca. 4,5 Millionen Euro) gespendet, um die Opfer der jüngsten Hurrikans in den USA zu unterstützen. Die Hilfsorganisation "Feeding America" erklärte in den sozialen Medien, dass sie der Sängerin "unglaublich dankbar" für ihre großzügige Spende zur Versorgung der Opfer der Hurrikans "Helene" und "Milton" seien. Das Geld werde in die Bereitstellung von Lebensmitteln, anderen Hilfsgütern sowie in den Wiederaufbau betroffener Gemeinden investiert.

Swift hat bereits mehrfach nach Naturkatastrophen in den USA finanzielle Hilfe geleistet. Im vergangenen Dezember spendete sie eine Million US-Dollar für den Wiederaufbau von Gemeinden in Tennessee, die von schweren Wirbelstürmen verwüstet worden waren.

US-Musikerin Taylor Swift.
US-Musikerin Taylor Swift.© Jordan Strauss/AP/dpa
 

Biden warnt vor "Jahrhundertsturm"

US-Präsident Joe Biden hat kurz vor dem Eintreffen des Hurrikans "Milton" an der Westküste Floridas nochmals deutlich vor der Stärke des Sturms gewarnt. "Es sieht aus wie der Sturm des Jahrhunderts", sagte Biden bei einem Treffen mit Vertretern wichtiger Behörden, etwa dem Heimatschutzminister und der Chefin der Katastrophenschutzbehörde Fema. Auch Bidens Stellvertreterin und Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Kamala Harris, nahm an der Unterrichtung teil, die live ins Fernsehen übertragen wurde.

 

"Milton" wird zur Bewährungsprobe im US-Wahlkampf

Politiker:innen müssen sich daran messen lassen, wie sie in Not- und Katastrophensituationen reagieren. Bei wohl keinem anderen Ereignis ist die Handlungs- und Durchsetzungsfähigkeit einer Regierung für die Menschen im Land so unmittelbar spürbar. Nicht nur die Menschen in Florida schauen genau hin, was die Regierung jetzt tut. Auch in anderen Landesteilen ist der Sturm und die Antwort der US-Regierung darauf das beherrschende Thema in den Nachrichten.

Gerade in jenen Bundesstaaten, in denen vor wenigen Tagen noch Sturm "Helene" wütete, immense Zerstörung hinterließ und weit mehr als 200 Tote forderte, ist das Gefühl der Hilflosigkeit und Verzweiflung nach wie vor sehr präsent. Manche dieser Bundesstaaten, etwa Georgia und North Carolina, gehören zu den politisch besonders umkämpften Swing States. Dort können nur wenige Stimmen einen großen Unterschied machen.

In weniger als einem Monat, am 5. November, finden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Demokrat Biden tritt zwar selbst nicht mehr an, dafür aber seine Stellvertreterin Kamala Harris. Sie wird wegen ihrer Rolle als Vize für die Politik der aktuellen Regierung mitverantwortlich gemacht. Harris' republikanischer Kontrahent Donald Trump kritisierte die beiden bereits nach "Helene" dafür, nicht ausreichend reagiert zu haben.

Evakuierungen: Mexiko und Florida bereiten sich auf Hurrikan "Milton" vor

 

Hurrikan "Milton" befeuert Verbreitung von Falschnachrichten

Während sich die Menschen im Südosten der USA auf den herannahenden Hurrikan "Milton" vorbereiten, nimmt die politische Diskussion um den Umgang mit Falschnachrichten und Verschwörungstheorien zu. Zwar sei es nicht ungewöhnlich, dass Naturkatastrophen Gerüchte befeuerten, zitierten US-Medien die Chefin der US-Katastrophenschutzbehörde Fema, Deanne Criswell. Mit dem aktuellen Ausmaß habe sie aber nicht gerechnet: "Es ist das Schlimmste, was ich je erlebt habe".

:newstime

Menschen in den betroffenen Gebieten würden durch kursierende Gerüchte davon abgehalten, Hilfe zu suchen. Deshalb hat die Behörde eine Webseite eingerichtet, auf der Falschnachrichten widerlegt werden - zum Beispiel die Behauptung, die Katastrophenschutzbehörde verhindere in Florida Evakuierungen. "Das ist ein schädliches Gerücht, das Leben in Gefahr bringen kann", heißt es auf der Seite, "wenn Sie zur Evakuierung aufgefordert werden, tun sie das sofort".

 

Florida im Visier des nächsten Hurrikans

In Sorge vor schwerer Zerstörung wappnet sich der US-Bundesstaat Florida für den herannahenden Hurrikan "Milton". Derzeit in der höchsten Hurrikan-Kategorie 5 eingestuft, soll der Sturm nach Berechnungen des US-Wetterdienstes am späten Mittwochabend (9. Oktober) an Floridas Westküste auf Land treffen. Laut dem Hurrikanzentrum sollen sich die Wetterbedingungen in der Region um die Küstenmetropole Tampa bereits im Laufe des Tages erheblich verschlechtern.

Nach Einschätzung von Expert:innen dürfte "Milton" sich zwar etwas abschwächen, bevor er Land erreicht, doch vor allem seine enorme Ausdehnung birgt erhebliches Zerstörungspotenzial. Lebensgefährliche Sturmfluten an der Küste, Sturmböen und heftige Regenfälle seien zu erwarten. Auch war die Entstehung mehrerer Tornados im Zentrum und Süden der Halbinsel Floridas sind demnach wahrscheinlich.

Sorge bereiteten den Behörden bisher nicht geräumte Trümmer, die Sturm "Helene" bei seinem Durchzug vor nicht einmal zwei Wochen hinterlassen hatte. Befürchtet wird, dass herumliegender Schrott in bereits verwüsteten Gebieten sich mit dem nächsten Sturm in tödliche Geschosse verwandeln könnte.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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