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Nach Hurrikan "Milton" in Florida weiterhin Millionen Menschen ohne Strom
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- Aktualisiert: 11.10.2024
- 09:27 Uhr
- Emre Bölükbasi
Zwar treten die schlimmsten Befürchtungen nicht ein - doch Hurrikan "Milton" hinterlässt trotzdem beträchtliche Verwüstung. Es drohen weiter Überschwemmungen. Alle Entwicklungen im Newsticker.
Ryan Reynolds und Blake Lively spenden für Hurrikan-Opfer
Deadpool-Darsteller Ryan Reynolds (47) und dessen Frau Blake Lively (37) haben für die Opfer der Hurrikans "Helene" und "Milton" eine Million Dollar (rund 914.000 Euro) gespendet. "Ihre langjährige Unterstützung von Feeding America in Krisenzeiten hat unserem Netzwerk vor Ort vor, während und nach Katastrophen geholfen", erklärte die Leiterin von Feeding America, Claire Babineaux-Fontenot am Donnerstag (Ortszeit) auf Instagram. Die Organisation versorgt Bedürftige in den USA mit Essen.
Route der Zerstörung
Millionen Menschen weiter ohne Strom
Nach dem Durchzug von Hurrikan "Milton" sind im US-Bundesstaat Florida weiterhin mehrere Millionen Menschen ohne Strom. In der Nacht zu Freitag waren immer noch rund 2,6 Millionen Menschen von Stromausfällen betroffen, wie aus Daten der US-Website PowerOutage hervorging. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit "Milton" stieg derweil nach Zählungen des US-Senders CBS auf mindestens 16. Knapp 1000 Menschen hätten die Einsatzkräfte bislang im Sturmgebiet gerettet, zitierte der Sender CNN Floridas Gouverneur Ron DeSantis.
Mindestens vier Tote
In etlichen betroffenen Gebieten herrschte am Donnerstag (10. Oktober) noch Unklarheit über mögliche Todesopfer. Rettungskräfte arbeiteten unter Hochdruck daran, sich einen Überblick zu verschaffen und Hilfsmaßnahmen einzuleiten, hieß es. Der Sheriff von Hillsborough County, Chad Chronister, appellierte an die Bewohner:innen, Geduld zu haben. "Es sind so viele Bäume und Strommasten umgestürzt, dass wir uns buchstäblich einen Weg zu den Betroffenen bahnen müssen", sagte er im Gespräch mit dem Sender CNN und warnte davor, eigenständig zu handeln: "Es ist zu gefährlich."
Fest steht aber: Durch einen Tornado in Verbindung mit "Milton" kamen im St. Lucie County an der Ostküste Floridas mindestens vier Menschen ums Leben, unter anderem auch in einer Wohnwagensiedlung für Senior:innen, wie der US-Sender CBS unter Berufung auf einen Behördensprecher berichtet.
In der Stadt Palm Beach an der Westküste retteten Einsatzkräfte mehrere Menschen aus eingestürzten Gebäuden oder Autos, die der Wind umgeworfen hatte. Mehrere Menschen seien mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, teilte die örtliche Feuerwehr mit.
Hurrikan wieder über dem Meer
Hurrikan "Milton" befindet sich nach seinem Zug quer durch den US-Bundesstaat Florida wieder über dem Meer. Der Sturm sei am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) etwa 15 Kilometer nordöstlich von Cape Canaveral, teilte das US-Hurrikanzentrum mit. Dennoch brachten seine Ausläufer noch immer Windböen in Hurrikan-Stärke und starke Regenfälle im Osten Floridas.
Im Video: Hurrikan "Milton" erreicht amerikanisches Festland
Mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von etwa 140 Kilometern pro Stunde war "Milton" noch immer ein Hurrikan der Stufe 1 von 5. Im weiteren Tagesverlauf werde er sich allmählich abschwächen und Richtung Nordosten bewegen, hieß es. Den Voraussagen zufolge werde er nördlich an den Bahamas vorbeiziehen.
Zehntausende in Notunterkünfte geflohen
Mehr als 70.000 Menschen haben im US-Bundesstaat Florida Schutz vor Hurrikan "Milton" in Notunterkünften gesucht. Das sagte die Chefin der US-Katastrophenschutzbehörde Fema, Deanne Criswell, dem britischen Sender BBC Radio 4. Vor der Ankunft des Sturms hätten 31 Bezirke Evakuierungen angeordnet.
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Menschen in Seniorensiedlung durch Tornado getötet
In einer Wohnwagensiedlung für Senior:innen sind nach Angaben eines örtlichen Sheriffs im US-Bundesstaat Florida mehrere Menschen durch einen Tornado in Verbindung mit Hurrikan "Milton" ums Leben gekommen. Der Sheriff des St. Lucie County, Keith Pearson, machte im Gespräch mit dem Sender CNN keine genauen Angaben zu der Zahl der Toten. "Ich kann Ihnen sagen, dass es mehr als eine Person ist, die ihr Leben verloren hat und die wir bereits geborgen haben."
In der Wohnwagensiedlung seien etwa 200 Einsatzkräfte auf der Suche nach Menschen, die noch in der Anlage eingeschlossen seien. Der Tornado habe eine "Schneise der Verwüstung" hinterlassen, hieß es. Auch Hunderte Häuser seien in dem County etwa 150 Kilometer südöstlich von Orlando "völlig zerstört" worden.
Nach Angaben von Floridas Gouverneur Ron DeSantis waren in dem Bundesstaat am Mittwoch mindestens 19 bestätigte Tornados gezählt worden.
Im Video: "Hurricane Hunter" fliegen mitten durch tödlichen Sturm
"Milton" schwächt sich auf Stufe 1 ab - Sturzfluten drohen
Hurrikan "Milton" hat sich zwar auf Stufe 1 abgeschwächt, das US-Hurrikanzentrum warnt jedoch weiterhin vor Starkregen, zerstörerischen Winden und Sturzflutgefahr im Bundesstaat Florida. "Milton" werde in den kommenden Stunden mit einer Maximalgeschwindigkeit von rund 150 Kilometern pro Stunde über Florida hinwegziehen, und sich über dem Atlantik weiter abschwächen, sagte die US-Behörde.
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Außerdem werde im Norden und Zentrum Floridas zwischen 200 und 350 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, vereinzelt sogar bis zu 450 Liter Regen, erwartet. Die Behörden warnen vor hohen Sturmwellen an der Küste. In den Städten Tampa, St. Petersburg und Sarasota sei es zu Sturzfluten gekommen, berichtet der US-Sender CNN.
Mehrere Menschen bereits tot
Im Zusammenhang mit Hurrikan "Milton" gibt es Medienberichten zufolge erste bestätigte Todesfälle im US-Bundesstaat Florida. Ein Tornado, der bereits vor der Ankunft des Sturms im St. Lucy County an der Ostküste Floridas wütete, tötete mehrere Menschen, wie US-Medien unter Berufung auf den örtlichen Sheriff Keith Pearson berichteten.
Nach Angaben von Floridas Gouverneur Ron DeSantis wurden am Mittwoch mindestens 19 bestätigte Tornados gezählt. Es seien auch Schäden gemeldet worden.
Rund zwei Millionen Menschen in Florida ohne Strom
Mehr als 1,9 Millionen Menschen im US-Bundesstaat Florida sind Medienberichten zufolge wegen des Hurrikans "Milton" ohne Strom. Der Fernsehsender ABC berichtete von mehr als 1.904.000 Kund:innen ohne Strom, nachdem der Sturm auf Land getroffen war. Die Zahl der Betroffenen stieg innerhalb weniger Stunden stark an.
Angesichts der Größe des Sturms gibt das US-Hurrikanzentrum dringliche Warnungen aus.
Hurrikan "Milton" schlägt mit voller Wucht an Floridas Westküste ein
Hurrikan "Milton" hat die Westküste Floridas erreicht und traf mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 Kilometern pro Stunde auf Land, wie das US-Hurrikanzentrum berichtete. Kurz bevor der Sturm auf die Küste traf, wurde er von der höchsten Kategorie 5 zunächst auf Stufe 4 und schließlich auf Stufe 3 herabgestuft. Aufgrund seiner enormen Ausmaße blieben die Warnungen jedoch weiterhin äußerst ernst. US-Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas bezeichnete die Situation in einem Interview mit CNN als eine "Frage von Leben und Tod".
Besonders stark betroffen ist die Region um Tampa, die bereits vor dem Eintreffen von "Milton" als Hochrisikogebiet galt. Der Hurrikan soll nun von der Golfküste Floridas aus weiter über den Bundesstaat hinweg in Richtung Atlantik ziehen. Auch im Landesinneren wird mit schweren Schäden gerechnet. Noch vor dem Auftreffen des Sturms wurden Teile Floridas bereits von Tornados heimgesucht, und die Wasserstände stiegen rapide an, da die starken Winde Meerwasser ins Landesinnere drückten.
Großzügige Geste: Taylor Swift spendet 5 Millionen Dollar für Hurrikan-Opfer
Popstar Taylor Swift (34) hat fünf Millionen US-Dollar (ca. 4,5 Millionen Euro) gespendet, um die Opfer der jüngsten Hurrikans in den USA zu unterstützen. Die Hilfsorganisation "Feeding America" erklärte in den sozialen Medien, dass sie der Sängerin "unglaublich dankbar" für ihre großzügige Spende zur Versorgung der Opfer der Hurrikans "Helene" und "Milton" seien. Das Geld werde in die Bereitstellung von Lebensmitteln, anderen Hilfsgütern sowie in den Wiederaufbau betroffener Gemeinden investiert.
Swift hat bereits mehrfach nach Naturkatastrophen in den USA finanzielle Hilfe geleistet. Im vergangenen Dezember spendete sie eine Million US-Dollar für den Wiederaufbau von Gemeinden in Tennessee, die von schweren Wirbelstürmen verwüstet worden waren.
Biden warnt vor "Jahrhundertsturm"
US-Präsident Joe Biden hat kurz vor dem Eintreffen des Hurrikans "Milton" an der Westküste Floridas nochmals deutlich vor der Stärke des Sturms gewarnt. "Es sieht aus wie der Sturm des Jahrhunderts", sagte Biden bei einem Treffen mit Vertretern wichtiger Behörden, etwa dem Heimatschutzminister und der Chefin der Katastrophenschutzbehörde Fema. Auch Bidens Stellvertreterin und Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Kamala Harris, nahm an der Unterrichtung teil, die live im Fernsehen übertragen wurde.
"Milton" wird zur Bewährungsprobe im US-Wahlkampf
Politiker:innen müssen sich daran messen lassen, wie sie in Not- und Katastrophensituationen reagieren. Bei wohl keinem anderen Ereignis ist die Handlungs- und Durchsetzungsfähigkeit einer Regierung für die Menschen im Land so unmittelbar spürbar. Nicht nur die Menschen in Florida schauen genau hin, was die Regierung jetzt tut. Auch in anderen Landesteilen ist der Sturm und die Antwort der US-Regierung darauf das beherrschende Thema in den Nachrichten.
Gerade in jenen Bundesstaaten, in denen vor wenigen Tagen noch Sturm "Helene" wütete, immense Zerstörung hinterließ und weit mehr als 200 Tote forderte, ist das Gefühl der Hilflosigkeit und Verzweiflung nach wie vor sehr präsent. Manche dieser Bundesstaaten, etwa Georgia und North Carolina, gehören zu den politisch besonders umkämpften Swing States. Dort können nur wenige Stimmen einen großen Unterschied machen.
In weniger als einem Monat, am 5. November, finden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Demokrat Biden tritt zwar selbst nicht mehr an, dafür aber seine Stellvertreterin Kamala Harris. Sie wird wegen ihrer Rolle als Vize für die Politik der aktuellen Regierung mitverantwortlich gemacht. Harris' republikanischer Kontrahent Donald Trump kritisierte die beiden bereits nach "Helene" dafür, nicht ausreichend reagiert zu haben.
Evakuierungen: Mexiko und Florida bereiten sich auf Hurrikan "Milton" vor
Hurrikan "Milton" befeuert Verbreitung von Falschnachrichten
Während sich die Menschen im Südosten der USA auf den herannahenden Hurrikan "Milton" vorbereiten, nimmt die politische Diskussion um den Umgang mit Falschnachrichten und Verschwörungstheorien zu. Zwar sei es nicht ungewöhnlich, dass Naturkatastrophen Gerüchte befeuerten, zitierten US-Medien die Chefin der US-Katastrophenschutzbehörde Fema, Deanne Criswell. Mit dem aktuellen Ausmaß habe sie aber nicht gerechnet: "Es ist das Schlimmste, was ich je erlebt habe".
Menschen in den betroffenen Gebieten würden durch kursierende Gerüchte davon abgehalten, Hilfe zu suchen. Deshalb hat die Behörde eine Webseite eingerichtet, auf der Falschnachrichten widerlegt werden - zum Beispiel die Behauptung, die Katastrophenschutzbehörde verhindere in Florida Evakuierungen. "Das ist ein schädliches Gerücht, das Leben in Gefahr bringen kann", heißt es auf der Seite, "wenn Sie zur Evakuierung aufgefordert werden, tun sie das sofort".
Florida im Visier des nächsten Hurrikans
In Sorge vor schwerer Zerstörung wappnet sich der US-Bundesstaat Florida für den herannahenden Hurrikan "Milton". Derzeit in der höchsten Hurrikan-Kategorie 5 eingestuft, soll der Sturm nach Berechnungen des US-Wetterdienstes am späten Mittwochabend (9. Oktober) an Floridas Westküste auf Land treffen. Laut dem Hurrikanzentrum sollen sich die Wetterbedingungen in der Region um die Küstenmetropole Tampa bereits im Laufe des Tages erheblich verschlechtern.
Nach Einschätzung von Expert:innen dürfte "Milton" sich zwar etwas abschwächen, bevor er Land erreicht, doch vor allem seine enorme Ausdehnung birgt erhebliches Zerstörungspotenzial. Lebensgefährliche Sturmfluten an der Küste, Sturmböen und heftige Regenfälle seien zu erwarten. Auch war die Entstehung mehrerer Tornados im Zentrum und Süden der Halbinsel Floridas sind demnach wahrscheinlich.
Sorge bereiteten den Behörden bisher nicht geräumte Trümmer, die Sturm "Helene" bei seinem Durchzug vor nicht einmal zwei Wochen hinterlassen hatte. Befürchtet wird, dass herumliegender Schrott in bereits verwüsteten Gebieten sich mit dem nächsten Sturm in tödliche Geschosse verwandeln könnte.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa