Immobilienkauf zu Eigennutzung
Hauskauf ohne Grunderwerbsteuer? Lindner will's möglich machen
- Veröffentlicht: 05.07.2023
- 10:52 Uhr
- Stefan Kendzia
Wohneigentum in Deutschland ist Luxusgut. Denn der Traum von den eigenen vier Wänden ist immer teurer als gedacht. Zu den reinen Kaufkosten kommen noch obligatorische wie flexible Nebenkosten dazu - so auch die Grunderwerbsteuer, an die Finanzminister Christian Lindner nun Hand anlegen möchte.
Das Wichtigste in Kürze
Immobilienkauf in Deutschland ist eine teure Angelegenheit.
Allein die Grunderwerbsteuer schlägt je nach Bundesland mit 3,5-6,5 Prozent vom Kaufpreis zu.
Lindner möchte diese Last für Selbstnutzer sinken oder sogar ganz entfallen lassen.
Dass die Anschaffung von Immobilien wie Häuser oder Eigentumswohnungen in Deutschland kein Schnäppchen-Thema ist, dürfte bekannt sein. Denn neben den reinen Kaufkosten kommen zusätzliche Ausgaben hinzu, die richtig ins Geld gehen. In der Regel belaufen sich diese auf 10 bis 15 Prozent des Kaufpreises und sind von verschiedenen Faktoren - wie zum Beispiel dem Standort - abhängig.
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Finanzielle Entlastung aber nur bei Selbstnutzung
Wer von den eigenen vier Wänden träumt und sich diesen Traum erfüllen will, muss in Deutschland tief in die Tasche greifen. Allein die Grunderwerbsteuer schlägt je nach Bundesland mit 3,5 bis 6,5 Prozent vom Kaufpreis zu. Diese Mehrkosten könnten nun laut "FAZ" für Selbstnutzer sinken oder sogar entfallen. Die Idee, die aus dem Finanzministerium kommt, könnte künftige Immobilienkäufer deutlich entlasten - und den Bundesländern soll erlaubt werden, den Immobilienerwerb besser zu stellen. Und das bis hin zur völligen Steuerbefreiung. Einzige Bedingung: Der Kauf soll ausschließlich zur eigenen Nutzung dienen.
Auf der FDP Online-Seite wurde Lindner unlängst zitiert: "Wenn es nach mir geht, sollte die Grunderwerbsteuer für selbstgenutzten Wohnraum in den Ländern auf null gesenkt werden." Leider hätten sich die Länder darauf noch nicht verständigen können - Lindner sieht darin eine "Untätigkeit der Länder", für die er "kein Verständnis" habe. Allerdings muss man sehen, dass die Grunderwerbsteuer den Ländern rund 17 Milliarden Euro in ihre Kasse spült. Von daher ist im geltenden Finanzausgleich jede Erhöhung der Grunderwerbsteuer für die Landeskasse mehr als attraktiv.
Die Neuregelung wäre revolutionär
Die Grunderwerbsteuer - ob ermäßigt oder sogar völlig erlassen - könnte einmal oder mehrmals angeboten werden, sie könnte auf einen bestimmten Betrag begrenzt werden oder unbegrenzt gelten. "Bei einem ermäßigten Steuersatz von null Prozent bis zu einer bestimmten Bemessungsgrundlage kann ein Land zudem die Wirkung eines Freibetrags erreichen", heißt es laut "FAZ".
Ob diese Neuregelung tatsächlich kommen wird, ist derzeit noch unklar - sie wäre allerdings eine Revolution für Käufer und auch für den Immobilienmarkt. Denn der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen hat als Lösung für den derzeitigen Wohnungsbau-Einbruch eine zeitweise Aussetzung der Grunderwerbssteuer gefordert. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) geht laut "NTV" weiter und unterstützt Lindners Vorstoß bei der Abschaffung der Steuer auf selbstgenutztes Wohneigentum.
- Verwendete Quellen:
- Frankfurter Allgemeine: "Lindner will Hauskauf ohne Grunderwerbsteuer ermöglichen"