Insolvente Warenhauskette
Galeria Karstadt Kaufhof: Voraussichtliche Übernahme durch US-Investor Richard Baker
- Aktualisiert: 10.04.2024
- 13:00 Uhr
- Joachim Vonderthann
Es ist die dritte Insolvenz für die Warenhauskette in dreieinhalb Jahren. Jetzt könnte ein alter Bekannter den Zuschlag für die noch 92 Filialen erhalten.
Das Wichtigste in Kürze
Die insolventen Galeria-Kaufhäuser haben einem Bericht zufolge einen Käufer gefunden.
Ein US-Investor soll den Zuschlag für die Übernahme erhalten haben.
Wie viele der aktuell noch 92 Filialen überleben werden, ist jedoch völlig offen.
Die Entscheidung im Bieterkampf um die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof ist offenbar gefallen. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtet, soll der US-Investor NRDC Equity Partners den Zuschlag für den Betrieb der noch 92 Warenhäuser bekommen. Am Montagabend (8. April) habe Stefan Denkhaus, der Insolvenzverwalter von Galeria, den Gläubigerausschuss informiert. Die Verträge seien jedoch noch nicht unterschrieben. Der Sprecher des Insolvenzverwalters wollte sich dazu auf Nachfrage des Blatts nicht äußern. Auch ein Sprecher von Galeria Karstadt Kaufhof wollte den Vorgang demnach nicht kommentieren.
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Galeria-Käufer ist ein alter Bekannter
Die Verträge über den Kauf von Galeria sollen am heutigen Dienstag unterzeichnet werden. Die formelle endgültige Entscheidung trifft dann die Gläubigerversammlung Anfang Mai. NRDC ist die Investmentgesellschaft des Unternehmers Richard Baker, dem auch die Mehrheit an den Warenhausunternehmen Hudson Bay Company (HBC) und Saks Fifth Avenue gehört.
Baker war über HBC bereits vier Jahre lang Eigentümer von Kaufhof. 2019 aber hatte er die deutsche Warenhaustochter an die Signa Gruppe weitergereicht. Danach hatte Signa Karstadt und Kaufhof fusioniert. Zum Konsortium, das Galeria übernehmen will, soll zudem der ehemalige Chef des Kosmetikunternehmens Coty, Bernd Beetz, gehören. Beetz war von 2018 bis 2019 Aufsichtsratschef von Kaufhof.
Wie viele Filialen werden überleben?
Galeria hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Essen gestellt. Am Montag vor einer Woche hatte das Gericht das Insolvenzverfahren eröffnet. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren.
Aktuell gibt es noch 92 Filialen. Wie viele es künftig sein werden, ist noch offen. Nach Angaben von Insolvenzverwalter Denkhaus soll es um eine Übernahme von mindestens "60 plus X" Filialen gehen. "Wie groß dieses X ist, wissen wir heute noch nicht", hatte er zuletzt gesagt. Aktuell beschäftigt der bislang zur Signa-Gruppe gehörende Konzern rund 12.800 Menschen. Als entscheidend für den Erhalt der jeweiligen Filialen gilt die Höhe der Miete.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur Reuters
- Nachrichtenagentur Reuters