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Schock in der Türkei

Fünf Tote bei Anschlag in Ankara: Täter gehören zur PKK

  • Aktualisiert: 24.10.2024
  • 17:46 Uhr
  • Emre Bölükbasi

In Ankara wird ein türkischer Rüstungshersteller angegriffen. Die Regierung spricht von einem Anschlag und fliegt Luftangriffe in Syrien und im Irak. Erst danach werden Details über die Täter bekannt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch gab es in der türkischen Metropole Ankara einen Terroranschlag. Drahtzieher soll die Terrororganisation PKK sein.

  • Fünf Personen wurden bei dem Anschlag getötet, mindestens 22 Personen wurden verletzt.

  • In Folge des Anschlags hat die Türkei Ziele der PKK in Nordsyrien und Nordirak angegriffen.

Nach dem Anschlag in Ankara sind die getöteten mutmaßlichen Attentäter:innen nach offiziellen Angaben als Mitglieder der Terrororganisation PKK identifiziert worden. "Beide Attentäter sind PKK-Mitglieder", teilte Innenminister Ali Yerlikaya auf der Plattform X mit. Yerlikaya schrieb von einem Mann und einer Frau. Die PKK hat den Anschlag bisher nicht für sich reklamiert.

Auf dem Gelände eines der bedeutendsten türkischen Rüstungsunternehmens in Ankara gab es am Mittwoch (23. Oktober) einen Terroranschlag. Dabei kamen fünf Personen ums Leben, insgesamt 22 Menschen wurden verletzt. Auch die beiden mutmaßlichen Angreifer:innen seien getötet worden, sagte Innenminister Ali Yerlikaya.

Angriffe auf Syrien und Irak

Nach dem Anschlag hat die Türkei Ziele in Nordsyrien und im Nordirak aus der Luft angegriffen. Man habe 47 "PKK-Ziele" angegriffen, teilte das türkische Verteidigungsministerium mit. "Unsere Luftangriffe werden auf entschlossene Weise fortgesetzt", hieß es weiter. Die türkische Regierung hatte wenige Stunden davor den Anschlag mit der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in Verbindung gebracht. Laut Verteidigungsminister Yasar Güler sind dabei zahlreiche "Terroristen neutralisiert" worden.

Die Türkei geht regelmäßig gegen die PKK mit Hauptquartier in den nordirakischen Kandilbergen vor, ebenso gegen die syrische Kurdenmiliz YPG im Norden Syriens, die sie als Ableger der PKK betrachtet.

Im Video: Verbindung zur PKK? Erste Festnahme nach Bombenanschlag in Istanbul

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Anschlag auf "Augapfel" der türkischen Verteidigungsindustrie

Das Unternehmen Türkische Luft- und Raumfahrt (Tusas) ist eine Tochtergesellschaft der staatlichen Agentur für Verteidigungsindustrie. Die Firma ist unter anderem ein bedeutender Produzent von Kampfflugzeugen und Drohnen. Tusas hat unter anderem die Prototypen des türkischen Kampfflugzeuges Kaan mitentwickelt. Yerlikaya nannte die Firma einen "Augapfel" der heimischen Verteidigungsindustrie. In der türkischen Metropole Istanbul findet in dieser Woche eine Verteidigungs-, Luft- und Raumfahrtmesse statt, an der rund 1.000 inländische und internationale Unternehmen teilnehmen.

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NATO-Generalsekretär Mark Rutte, die USA und die Europäische Union sowie der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der sich derzeit bei einem Gipfeltreffen der BRICS-Staaten im russischen Kasan aufhält, verurteilten den Anschlag.

Ankaras Oberbürgermeister Mansur Yavas zeigte sich nach dem Vorfall schockiert. "Ich bin zutiefst traurig über den Schusswechsel und den Terroranschlag, der in der Tusas-Einrichtung in Ankara stattgefunden hat", schrieb er auf X.

Justizminister Yilmaz Tunc gab bekannt, dass die Ermittlungen zu dem Vorfall bereits aufgenommen worden seien. Acht Staatsanwälte und ein stellvertretender Generalstaatsanwalt seien mit den Ermittlungen beauftragt worden.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur Reuters
  • X: Yilmaz Tunc
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