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Umwelt

Dramatischer Bericht: 2023 wurde eine Waldfläche zerstört, die fast so groß wie Lettland ist

  • Veröffentlicht: 08.10.2024
  • 09:34 Uhr
  • Christina Strobl

Die globale Waldvernichtung soll bis 2030 ein Ende haben. Das beschlossen insgesamt 140 Nationen bei der UN-Klimakonferenz vor drei Jahren. Wie weit die Welt dabei jedoch zurückliegt, zeigt ein neuer Bericht.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Bericht zeigt das Ausmaß der Zerstörung von globalen Waldflächen im vergangenen Jahr.

  • Demnach wurde eine Fläche von 6,37 Millionen Hektar abgeholzt, was etwa der Größe von Lettland entspricht.

  • Hauptsächlich Landwirtschaft, Straßenbau, Brände und kommerzielles Holzfällen trieben die Zerstörung an.

Wälder auf der ganzen Welt werden vernichtet, um Platz für uns Menschen zu schaffen. Ob als Nutzfläche für die Landwirtschaft, um unserem Verbrauch an Fleisch und anderen Lebensmitteln gerecht zu werden, oder auch nur um mehr Raum für den Kommerz zu schaffen.

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2023: 6,37 Millionen Hektar Wald abgeholzt

Ein Bericht zeigt nun, dass alleine im Jahr 2023 eine Fläche Wald zerstört wurde, die beinahe so groß ist wie der baltische Staat Lettland. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag (8. Oktober) unter Berufung auf den Waldzustandsbericht, der von Forschungsorganisationen und zivilen Verbänden gemeinsam veröffentlicht wurde. Demnach wurden im vergangenen Jahr 6,37 Millionen Hektar Wald vernichtet.

Wie aus dem Bericht hervorgeht, liegt die Welt damit bei ihren Zielen zum Schutz von Wäldern weit zurück. Die globale Waldzerstörung lag 2023 demnach 45 Prozent über dem Wert, der erforderlich wäre, um die Entwaldung bis 2030 zu beenden. Dazu hatten sich auf der UN-Klimakonferenz 2021 in Glasgow mehr als 140 Länder verpflichtet.

Noch gibt es Hoffnung

Weiter zeigt der Report, dass fast 96 Prozent der gesamten Entwaldung 2023 in tropischen Regionen stattgefunden hat. Und fast alle diese Regionen hätten die Ziele für das Jahr verfehlt: Afrika, Asien, Lateinamerika und die Karibik. Von den tropischen Regionen hätte nur Ozeanien sein Jahresziel erreicht.

"Wir sind nur noch sechs Jahre von einer kritischen globalen Frist zur Beendigung der Entwaldung entfernt, und die Wälder werden weiterhin in alarmierendem Ausmaß abgeholzt, degradiert und in Brand gesetzt", sagte Ivan Palmegiani von der Organisation Climate Focus, einer der Hauptautoren des Berichts. Eine Kurskorrektur sei aber immer noch möglich. Vor allem müssten die Industrieländer ihren exzessiven Konsum überdenken und die Waldländer unterstützen, so Palmegiani.

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Brasilien hat sich verbessert

Manche Länder sind auch beim Abholzen Spitzenreiter: Dem Bericht zufolge seien die größten Waldflächen in Brasilien, Indonesien, Bolivien und der Demokratischen Republik Kongo verloren gegangen.

Obwohl Brasilien das Land mit der größten Abholzung weltweit sei, habe es nach der Amtsübernahme von Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva Fortschritte gemacht, heißt es jedoch. Denn die Entwaldung im brasilianischen Amazonasgebiet ging 2023 im Vergleich zu 2022 um 62 Prozent zurück.

Im Video: Alarm in deutschen Wäldern - Vier von fünf Bäumen sind krank

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Cem Özdemir legt Inventur der deutschen Wälder vor

Die Auswertung Forest Declaration Assessment, die auch mit Mitteln des Bundes gefördert wird, zeigt, wie weit sich ein Land oder eine Region vom erklärten Ziel der "Null-Abholzung" befindet. Dazu wurden bis 2030 jährliche Zwischenziele formuliert und diese mit den tatsächlichen Abholzungsraten verglichen.

Wie die Zustände in den deutschen Wäldern sind, wird Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) an diesem Dienstag bekannt geben. Die Inventur soll Informationen zu Wuchs und Schäden an den Bäumen sowie den verschiedenen Baumarten in Deutschland geben. So sollen grundlegende Daten gewonnen werden, die dabei helfen, die Wälder zu schützen, die wirtschaftliche Nutzung und die Anpassung an veränderte Klimabedingungen zu regeln.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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