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Neue Einheit zur Landesverteidigung

Bundeswehr rüstet auf: Neue Armee-Division für den Heimatschutz

  • Aktualisiert: 11.01.2025
  • 08:22 Uhr
  • Kira Born
Der neue Großverband der Bundeswehr soll Infrastruktur schützen und bei Krisen helfen.
Der neue Großverband der Bundeswehr soll Infrastruktur schützen und bei Krisen helfen.© Focke Strangmann/dpa

Die Bundeswehr formiert eine neue Heimatschutzdivision, um Infrastruktur und militärische Einrichtungen in Deutschland besser zu sichern.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bundeswehr stellt eine neue Heimatschutzdivision auf, bestehend aus Reservist:innen und aktiven Soldat:innen.

  • Die Heimatschutzkräfte sollen im Spannungs- und Verteidigungsfall sowie bei Unglücksfällen und Pandemien eingesetzt werden.

  • Die Aufstellung der Heimatschutzdivision ist Teil einer neuen Struktur, die auf die veränderte Bedrohungslage reagiert, mit Plänen zur Wiedereinführung des Wehrdiensts zur Unterstützung.

Division für den militärischen Heimatschutz: Das Deutsche Heer stellt für die Sicherung von Infrastruktur und militärisch wichtigen Einrichtungen in Deutschland einen vierten Großverband auf.

Die künftige Heimatschutzdivision werde aus Reservist:innen und aktiven Soldat:innen bestehen und einer einheitlichen Führung unterstellt, sagte ein Sprecher des Heeres der Deutschen Presse-Agentur am Samstag (11. Januar). Sie werde also teilaktiv sein.

Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

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Fokus auch auf Heimatschutz: Neustrukturierung der Bundeswehr durch Pistorius

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte der Bundeswehr im vergangenen Jahr eine neue Struktur verordnet. Er wies dabei auf die veränderte Bedrohungslage und die Notwendigkeit hin, in einem Verteidigungskrieg militärisch bestehen zu können. Die Heimatschutzkräfte der Bundeswehr werden in der neuen Struktur zum 1. April dem Heer unterstellt und sollen weiter ausgebaut werden.

Das Heer verfügt bisher über drei Divisionen - jeweils etwa 20.000 Personen. Es sind dies die 1. und die 10. Panzerdivision sowie die Division Schnelle Kräfte (DSK), in der die leichte und hochbewegliche Infanterie zusammengefasst ist. Für den Heimatschutz kommt nun der vierte Großverband dazu.

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Aufgaben der Bundeswehr-Heimatschützer sind vielfältig

Im Spannungs- und Verteidigungsfall oder auch bei einer krisenhaften Entwicklung sollen Heimatschutzkräfte Häfen, Bahnanlagen und Güterumschlagplätze schützen, auch Pipelines, Straßen für den Truppenaufmarsch, Brücken, Verkehrsknotenpunkte und digitale Infrastruktur. Sie sollen damit auch die Rolle Deutschlands als Operationsbasis und Drehscheibe der NATO absichern.

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Im Frieden können die Heimatschützer bei der Amtshilfe – schweren Unglücksfällen, Terrorlagen oder Pandemien - eingesetzt werden. Im vergangenen Jahr gab es verstärkt Übungen.

"Die Heimatschutzkräfte sind für den Einsatz zu Schutz- und Sicherungsaufgaben sowie für Objektschutz – also Szenarien der Landes- und Bündnisverteidigung – vorgesehen. In einem solchen Szenario würden sie eingesetzt, weil reguläre Einheiten der Bundeswehr mit anderen Aufträgen gebunden wären", schreibt die Bundeswehr.

Die aktive Truppe könnte im Bündnisgebiet gebraucht werden

Die Planungen beruhen dabei auch auf der Annahme, die bestehenden Divisionen könnten unter Führung der NATO zur Abschreckung oder auch zur Abwehr eines möglichen Aggressors an die Außengrenze der NATO verlegt werden, also womöglich nach Polen, Litauen oder Estland. Heimatschützer sollen dann in Deutschland bereitstehen.

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Nach den bisherigen Planungen stellt die Bundeswehr ihr sechstes Heimatschutzregiment vor dem Sommer auf. Insgesamt stehen dann rund 6.000 Personen bereit - zunächst noch viel zu wenig für die Aufgabe. Die sechs Regimenter werden in einem ersten Schritt in der Heimatschutzdivision zusammengefasst, die aufwachsen soll.

Der Schritt leitet auch eine andere Aufstellung der Reserve ein, auf die in der Verteidigungsplanung ("Operationsplan Deutschland") zentrale Aufgaben zukommen. Militärplaner:innen halten mindestens eine hohe fünfstellige Zahl an Heimatschützer:innen für nötig.

Wehrdienst soll Männer und Frauen für den Heimatschutz stellen 

Die Militärplaner:innen setzen dabei auch auf die von Pistorius angestoßene Wiedereinführung eines Wehrdiensts. Der Plan liegt mit dem Scheitern der Ampel-Koalition erstmal auf Eis, Vorbereitungen laufen aber weiter.

CDU/CSU haben wiederholt erklärt, dass sie mehr wollen als das von Pistorius vorgelegte Wehrdienst-Modell, zu dem eine Auskunftspflicht junger Männer gehört und eine Wiedereinführung der sogenannten Wehrerfassung. Gegen mehr Pflicht im Dienst gab es in der Ampel-Koalition Widerstand aus allen drei Parteien, vor allem aber aus der FDP.

Über die Führung des neuen Großverbandes wurde nach dpa-Informationen bereits entschieden. Die Aufstellung der Heimatschutzdivision - militärtypisch als "HSchDiv" abgekürzt - soll demnach Mitte März erfolgen.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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