Germania
Bündnis Sahra Wagenknecht: Dieser Kandidat plante Auftritt bei rechter Burschenschaft
- Veröffentlicht: 17.05.2024
- 16:38 Uhr
- Lara Teichmanis
Michael von der Schulenburg, Kandidat des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) für die kommende Europawahl am 9. Juni, sagte seinen geplanten Auftritt am 22. Mai bei der ultrarechten Burschenschaft Germania in Gießen ab.
Themenabend im Germanenhaus
Ursprünglich sollte der "burschenschaftliche" Abend im "Germanenhaus" unter dem Thema "Die EU zwischen Aufrüstung und Diplomatie" stattfinden. Nach einer Anfrage des "Spiegel" platzte der Termin jedoch.
Laut Bericht hat Schulenburg den Termin "in Unkenntnis der ideologischen Ausrichtung" zugesagt und ihn nun wieder abgesagt. Der 75-jährige Ex-UNO-Diplomat tritt als Parteiloser auf Platz 3 der BSW-Kandidatenliste für die Europawahl an.
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Kritik am Bündnis-Sahra-Wagenknecht
Ein Großteil der Partei BWS von Sahra Wagenknecht ist aus der Partei Die Linke entstanden, die sich in der Vergangenheit klar gegen rechte Gruppen stellte. Katina Schubert, Vizevorsitzende der Linken, kritisierte die Partei dafür, dass es sich nicht klar genug von rechten Gruppierungen abgrenzt und offenbar mit diesen paktieren wolle. "Dass das BSW keine linke Partei ist, haben sie ja früh klargemacht. Jetzt zeigt sich, wie offen die Flanke nach ganz Rechtsaußen ist", sagt Linkenvize Katina Schubert laut dem Bericht.
Dass das BSW keine linke Partei ist, haben sie ja früh klargemacht.
Katina Schubert, Vizevorsitzende Die Linke
Bereits zuvor gab es Kritik an Sahra Wagenknecht. Sie habe sich nicht ausreichend von rechten Themen distanziert, insbesondere beim von ihr organisierten "Aufstand für Frieden". Bei dem Event trat Schulenburg als Redner auf.
Rechte Burschenschaft Germania
Die Germania ist behördlich bekannt und soll Verbindungen zur AfD und zur Werteunion haben. Ein Mitglied der Burschenschaft war mutmaßlich an einem versuchten Brandanschlag auf ein linkes Kulturzentrum beteiligt und wurde daraufhin aus der Verbindung ausgeschlossen.
In den letzten Jahren traten bei Veranstaltungen der Germania unter anderem der umstrittene Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen und der rechte Publizist Roland Tichy auf.
- Verwendete Quellen: