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"Nicht harmlos"

Cybersicherheit: BSI-Chefin warnt vor Entwicklung durch KI

  • Veröffentlicht: 04.07.2024
  • 17:02 Uhr
  • Babette Büchner

Immer mehr Kreativität und immer häufiger Einsatz von KI: Die Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik spricht von täglich Hunderten Cyberangriffen auf Regierungsnetze. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik berichtet im "Stern"-Interview von ungezielten Massenangriffen aus dem Internet auf Regierungsnetze.

  • Um Fake-Videos zu erkennen, fordert sie, eine digitale Signatur einzuführen.

  • Vor den Landtagswahlen im Herbst rüsten sich die Sicherheitsbehörden gegen Versuche der Einflussnahme durch Desinformations-Kampagnen.

Im Schnitt werden täglich 775 E-Mails mit Schadprogrammen abgefangen: Jeden Tag registriert das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Hunderte Cyberangriffe auf Regierungsnetze. Das sagte BSI-Präsidentin Claudia Plattner dem "Stern". Es werden dabei nicht nur Mails abgefangen. Täglich werde auch der Zugriff auf im Schnitt 370 Webseiten gesperrt, die ebenfalls Schadprogramme enthielten. Auf die Regierungsnetze gebe es täglich überwiegend ungezielte Massenangriffe aus dem Internet, zitiert "ntv.de".

Auch der vermehrte Einsatz von KI besorgt Plattner. Schon im Juni hatte der Präsident des Bundeskriminalamtes Holger Münch bei einer Cyber-Sicherheits-Konferenz am Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam gewarnt: "KI kann noch mal einen Anstieg an Cyberkriminalität hervorrufen."

Im Video: McDonald's will künftig auf KI setzen

So fordert Plattner im Interview mit dem "Stern" eine Art digitale Signatur im Internet. Damit könnten beispielsweise Social-Media-Beiträge des Kanzlers von kursierenden Fakes klar unterschieden werden. Möglich wäre demnach ein kleiner grüner Haken in der Ecke eines Videos, welcher das Material als authentisch markiert. "Nichts davon ist harmlos. Wir leben in einer Welt, in der wir immer weniger darauf vertrauen können, was wir hören und was wir sehen. Künstliche Intelligenz befeuert diese Entwicklung, die mir Sorge macht."

Plattner zufolge, müssten vor allem die Betreiber von Internetbrowsern, sozialen Netzwerken und Handy-Betriebssystemen die technische Grundlage für solch digitale Signaturen schaffen. Von politischer Seite müsste dazu der gesetzliche Rahmen gesteckt werden.

Einflussversuche auf Wahlen verhindern

Bei den bevorstehenden Landtagswahlen im Herbst wollen sich die Sicherheitsbehörden gegen Versuche der Einflussnahme durch Desinformations-Kampagnen rüsten. Es gebe dazu Arbeitsgruppen mehrerer Behörden, sagte BSI-Präsidentin Plattner. Störungen durch Falschinformationen müssten einkalkuliert werden, sagte der Vizepräsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Sinan Selen. Es komme darauf an, dass die Sicherheitsbehörden vernetzt und schnell reagierten. "Dafür haben wir auch in Bezug auf die Landtagswahlen entsprechende Vorsorge getroffen", sagte Selen.

Und auch hier kommt KI zum Einsatz. Am meisten erschreckt habe sie der vermeintliche Anruf des US-Präsidenten Joe Biden bei Wähler:innen, nicht wählen zu gehen, sagt Plattner im "Stern"-Interview. "Das ist ein ganz bewusster Einflussversuch auf Wahlen."

  • Verwendete Quellen:
  • stern.de: Expertin über Hackerangriffe auf die EM und wie man sich vorm "Enkeltrick" schützt
  • Nachrichtenagentur dpa
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