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Berlin

Bronze für Deutschlands Basketballer: Erste Medaille seit 2005

  • Veröffentlicht: 18.09.2022
  • 19:29 Uhr
  • dpa
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© dpa

Nach der Enttäuschung im Halbfinale kann die deutsche Mannschaft zumindest noch ihr Medaillenziel erfüllen. Das Spiel war zunächst von Fehlern geprägt.

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  • Das Medaillenziel ist erfüllt: Deutschlands Basketballer gewinnen bei der Heim-EM Bronze und beenden in Berlin eine lange Durststrecke. 
  • Im Spiel um Platz drei sind die Polen lange keine Hürde. 
  • Am Ende wird es doch noch eng, Schröder und Co. behalten aber die Nerven.

Ziel erreicht, Sommer gekrönt: Deutschlands Basketballer haben bei der Heim-EM die Bronzemedaille erobert und damit eine 17 Jahre lange Flaute beendet. Das Team um Kapitän Dennis Schröder entschied am Sonntag in Berlin das Spiel um Platz drei gegen Außenseiter Polen mit 82:69 (36:23) für sich und steht damit erstmals seit der erfolgreichen Dirk-Nowitzki-Ära wieder bei einem Großereignis auf dem Podium. Anführer Schröder steuerte diesmal 26 Punkte dabei. Letztmals Edelmetall hatte es 2005 in Serbien gegeben, als Nowitzki und Co. Silber gewannen.

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Das neunte deutsche EM-Spiel in 18 Tagen war über weite Strecken von Kampf und Krampf geprägt. Vor offiziell 12.913 Zuschauern, darunter auch der in diesem Sommer aussortierte Kapitän Robin Benzing, wirkten vor allem die Polen ausgezehrt und überspielt. Deutschland hatte anfangs trotzdem Mühe und kam erst kurz vor der Halbzeit richtig in Schwung. 

Anders als bei den Basketball-Festabenden gegen Griechenland (107:96) im Viertelfinale und Spanien (91:96) im Halbfinale wirkte die Stimmung auch in der Arena diesmal etwas gedämpfter. Dabei war in den vergangenen Tagen ein Stück Basketball-Euphorie in Deutschland aufgekommen - auch, weil RTL ab dem Viertelfinale alle drei deutschen Spiele im Free-TV übertrug. 

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Schröder trug die deutsche Mannschaft ins Halbfinale

Der Medaillencoup in seinem ersten Turnier ist Bundestrainer Gordon Herbert hoch anzurechnen. Der 63-Jährige hatte seit dem Amtsantritt vor einem Jahr mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen: Die WM-Quali bestritt er mit einem B-Team, auch für die Heim-EM fehlten feste Bestandteile wie Maxi Kleber, Moritz Wagner oder Isaiah Hartenstein. Doch Schröder trug das funktionierende Kollektiv bis ins Halbfinale und damit weiter als die NBA-Stars Nikola Jokic (Serbien), Luka Doncic (Slowenien) und Giannis Antetokounmpo (Griechenland) ihre zu Beginn deutlich höher gehandelten Teams.

Um fröhlich und stolz aus der EM zu gehen, musste aber auch das kleine Finale gewonnen werden. "Ich hoffe, dass sich die Jungs heute belohnen", sagte Ingo Weiss als Präsident des Deutschen Basketball Bundes (DBB) vor der Partie. Chefcoach Herbert setzte wieder auf das gleiche Personal, das am Freitagabend noch knapp gegen Spanien verloren hatte. "Wichtig war nicht nur die physische Erholung, sondern auch die mentale", sagte Herbert bei RTL. Die Niederlage im Halbfinale hatte er sich auch selbst angelastet.

Schwerer Start gegen Polen

Das Spiel gegen Polen war zunächst von vielen Unkonzentriertheiten und Fehlern geprägt. Sinnbildlich stand ein freier Dunk von NBA-Profi Daniel Theis, der den Ball nicht in den Korb, sondern leichtfertig auf den Ring setzte. Auch der zuvor im Turnier so starke Kapitän Schröder brauchte etwas Anlaufzeit, war aber mit zwölf Zählern zur Halbzeit schon wieder Deutschlands Top-Werfer. 

Sein Vorgänger Benzing saß in Reihe eins und klatschte bei guten Aktionen immer wieder. "Die Jungs haben mich alle begrüßt vor dem Spiel, da kam Pipi in meine Augen", sagte der 33-Jährige bei Magentasport. Die im August vorgenommene Aussortierung verlief nicht friedlich, doch pünktlich zum Medaillenspiel war Benzing wieder da - zumindest als Zuschauer und Fan. Er sei natürlich enttäuscht gewesen, habe aber alle Spiele geguckt, fügte Benzing an.

Johannes Voigtmann sagte nach einer durchwachsenen Halbzeit, die trotzdem mit 13 Punkten Vorsprung endete: "Defensiv profitieren wir davon, dass die Polen auch nicht viel treffen. Aber insgesamt ist die Defensive in Ordnung." Theis stellte klar, dass es viel ums Mentale gehe. Die erschöpften Polen hatten wie beim 54:95 gegen Frankreich im Halbfinale zunächst nicht viel zuzusetzen. Doch dann leistete sich das Herbert-Team einen krassen Einbruch, Polen glich zum 59:59 aus. Dann fielen aber endlich die deutschen Dreipunktwürfe und die Medaillenparty für Schröder und Co. konnte beginnen.

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