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Schweizer Kreditinstitut unter Druck

Banken-Beben: Credit Suisse braucht Milliarden von Nationalbank

  • Aktualisiert: 16.03.2023
  • 10:52 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Das Wichtigste in Kürze

  • Die angeschlagene Schweizer Großbank Credit Suisse benötigt die Hilfe der Nationalbank.

  • Das Kreditinstitut will sich bis zu 50 Milliarden Franken leihen.

  • Bundesfinanzminister Lindner hält den deutschen Bankensektor für nicht gefährdet.

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Der Kollaps mehrerer US-Banken hat die ohnehin angeschlagene Credit Suisse voll getroffen. Die Schweizer Großbank muss sich Milliardenhilfen von der Nationalbank holen. Bundesfinanzminister Lindner sieht für Deutschlands Banken keine Gefahr.

Die angeschlagene Großbank Credit Suisse muss nach dem finanziellen Rettungsanker greifen: Das Kreditinstitut will sich bis zu 50 Milliarden Franken (rund 50,7 Milliarden Euro) von der Schweizer Nationalbank (SNB) leihen. Das teilte die Credit Suisse am Donnerstagmorgen (16. März) in einer Ad-hoc-Mitteilung mit.

Credit Suisse will sich Milliarden leihen

Damit würden "entschlossene Maßnahmen zur präventiven Stärkung" der Liquidität ergriffen. Diese zusätzliche Liquidität würde das Kerngeschäft und die Kunden der Credit Suisse unterstützen, hieß es weiter. Die geplante Anleihe sei "vollständig durch erstklassige Vermögenswerte gesichert". Die Aktien der Bank waren am Mittwoch in Zürich zeitweise um über 30 Prozent auf ein Rekordtief gesunken.

Zuvor hatten die SNB und Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma mitgeteilt, der Credit Suisse bei Bedarf Liquidität zur Verfügung zu stellen. Es gebe aktuell zudem keine Hinweise auf eine direkte Ansteckungsgefahr für Schweizer Institute aufgrund der Probleme der US-Banken, hieß es weiter.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) versuchte derweil, Sorgen vor einem Übergreifen der Bankenkrise auf Deutschland zu zerstreuen und verwies auf die Stabilität des deutschen Kreditwesens. "Die Bundesregierung ist mit allen Beteiligten in einem ständigen und intensiven Austausch", sagte der FDP-Chef am Mittwochabend in der ARD-Sendung "Maischberger".

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Lindner: Deutscher Bankensektor stabil

Lindner weiter: "Wir haben mit der Bafin eine leistungsfähige Finanzaufsicht, und wir haben die Bundesbank, die ebenfalls eine stabilitätspolitische Tradition hat. Wir können deshalb sehr klar sagen: das deutsche Kreditwesen - private Banken, Sparkassen, genossenschaftliche Institute - ist stabil. Und dafür sorgen wir auch weiter."

Credit Suisse hatte bereits am Mittwoch versucht, die Bankkunden zu beruhigen. Es handle sich um eine "sehr gut kapitalisierte Bank", betonte der Chef der Credit Suisse Schweiz, André Helfenstein, im Schweizer Sender "Blick TV". Der Kurseinbruch gehe darauf zurück, dass die Bankentitel wegen der Probleme von US-Regionalbanken unter Druck stünden.

US-Bankenpleiten lösten Krise aus

Der Kollaps mehrerer regionaler US-Banken hatte zuletzt Unsicherheit im Bankensektor ausgelöst. Bei der ohnehin angeschlagenen Credit Suisse schlug dies am Mittwoch besonders deutlich nieder. Die Aktien der Bank sackten in Zürich zeitweise um über 30 Prozent auf ein Rekordtief von 1,56 Franken (1,59 Euro) ab und schlossen zum Handelsende mit einem Rückgang um über 24 Prozent.

Ebenfalls bereits am Mittwoch hatte der Chairman der saudischen National Bank, Ammar Abdul Wahed Al Khudairy, in einem Interview des Fernsehsenders Bloomberg TV zusätzliche Unterstützung kategorisch ausgeschlossen. Die Bank ist Großaktionär der Credit Suisse, die im vergangenen Jahr einen Verlust von 7,3 Milliarden Franken und massive Abzüge von Kundenvermögen in Höhe von 123 Milliarden vermeldet hat.

Die Bank war 1856 gegründet worden. Sie hat eigenen Angaben zufolge mehr als 50.000 Angestellte.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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