Ostafrika-Besuch
Annalena Baerbock ausgebremst: Ihr Flugzeug bekommt keine Überfluggenehmigung
- Veröffentlicht: 25.01.2024
- 09:10 Uhr
- Joachim Vonderthann
Hintergrund der Reise der deutschen Außenministerin ist der blutige Konflikt im Sudan. Doch beim Start kommt es zu Verzögerungen, der Zeitplan gerät in Gefahr.
Das Wichtigste in Kürze
Bundesaußenministerin Baerbock will in Ostafrika nach Lösungen für den Konflikt im Sudan suchen.
Der blutige Konflikt hat bereits 7,5 Millionen Menschen in die Flucht getrieben.
Doch Baerbocks diplomatische Mission startet mit einer ungewollten Übernachtung.
Zentrales Thema auf der Ostafrika-Reise von Außenministerin Annalena Baerbock ist die Suche nach Verhandlungslösungen für den von blutigen Machtkämpfen erschütterten Sudan.
Geplant war der Start des Ostafrika-Besuchs von Baerbock in Dschibuti am Mittwoch (24. Januar). Doch wegen einer fehlenden Überfluggenehmigung von Eritrea musste die Delegation der Grünen-Politikerin einen ungewollten Stopp in Dschidda (Saudi-Arabien) samt Übernachtung einlegen. "Die Reise wird nach dem Tankstopp in Dschidda morgen mit dem Programmteil Kenia fortgesetzt", hieß es am Mittwochabend aus Delegationskreisen.
Verzögerung stört Baerbocks Reisepläne
Wegen der Verzögerung musste der Besuch in Dschibuti gestrichen werden. Am Donnerstag (25. Januar) startete die Reise stattdessen nun in Kenia. Zum Auftakt war ein Treffen mit dem kenianischen Präsidenten William Samoei Ruto vorgesehen.
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In Kenia waren ursprünglich der Besuch eines Ausbildungszentrums, ein Treffen mit der UN-Sonderbeauftragten für das Horn von Afrika und Gespräche mit Vertreter:innen der sudanischen Zivilgesellschaft geplant. Mit Gesprächspartner:innen in der Region wollte die deutsche Außenministerin Wege finden, die verfeindeten Parteien im Sudan zu erneuten Verhandlungen zu bringen. Ob diese Programmpunkte stattfinden können, ist durch die Verzögerung jedoch unklar.
Lösung für Machtkampf im Sudan gesucht
Baerbock hatte schon zum Auftakt ihrer Ostafrika-Reise angesichts des Machtkampfs im Sudan verstärkte Anstrengungen für eine Verhandlungslösung gefordert. Mit ihren Gesprächspartner:innen in der Region wolle sie Möglichkeiten ausloten, die im Sudan verfeindeten beiden Generale "endlich an den Verhandlungstisch zu bekommen, damit sie die Menschen im Sudan nicht weiter in den Abgrund reißen und die Region nicht weiter destabilisieren".
Seit Mitte April 2023 tobt im Sudan ein Machtkampf zwischen dem De-facto-Staatschef Abdel Fattah al-Burhan und dessen ehemaligem Vize Mohamed Hamdan Daglo. Die Kämpfe zwischen der sudanesischen Armee und der Miliz Rapid Support Forces (RSF) belasten besonders die Zivilbevölkerung. Fast 7,5 Millionen Menschen sind laut UN-Angaben bereits geflohen.
Afrika-Staaten haben entscheidende Rolle
Bei den internationalen Vermittlungsbemühungen komme den Staaten der Region sowie der Regionalorganisation IGAD und der Afrikanischen Union eine zentrale Rolle zu, sagte Baerbock. Der IGAD gehören außer Dschibuti Eritrea, Äthiopien, Somalia, Kenia, Sudan, Südsudan und Uganda an. Sudan hat seine Mitgliedschaft ausgesetzt. Die Gruppe bemüht sich um direkte Gespräche für eine Feuerpause im Sudan.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa