Sicherheitskosten explodieren
Angst vor Terror: Erste Städte sagen Volksfeste ab
- Veröffentlicht: 20.03.2025
- 14:14 Uhr
- Momir Takac
Viele Veranstalter und Kommunen sind nicht mehr in der Lage, die Kosten für die verschärften Sicherheitsvorkehrungen zu stemmen.
Das Wichtigste in Kürze
Nach den jüngsten Anschlägen in Deutschland sind die Sicherheitsvorkehrungen massiv verstärkt worden.
Veranstalter und Kommunen können oft nicht mehr die hohen Kosten stemmen.
Jetzt werden immer mehr Veranstaltungen abgesagt.
Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg und dem Attentat in München, wo ein Mann mit seinem Auto in eine Verdi-Demonstration raste, gelten in Deutschland verschärfte Sicherheitsauflagen. Das ist mit deutlichen Mehrkosten verbunden. Erste Veranstalter von Festen kapitulieren.
Zuletzt waren wegen Sicherheitsbedenken bereits zahlreiche Karnevalsveranstaltungen abgesagt worden. Wegen der hohen Zusatzkosten, die bis in den sechsstelligen Bereich gehen können, ziehen immer mehr Kommunen und Veranstalter die Reißleine.
Flohmärkte und Volksfeste fallen hohen Kosten für Sicherheitsvorkehrungen zum Opfer
So entfällt etwa kurzfristig die Kirmes im nordrhein-westfälischen Lage (21.-23.3.). Die Sicherheit könne "zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ausreichend sichergestellt werden", heißt es auf der Seite der Stadt. "Schweren Herzens habe ich mich daher zu einer Absage der traditionellen Frühjahrskirmes in Lage entschlossen", wird Veranstalter Adolf Steuer zitiert. Für eine adäquate Absicherung hätten 30 Lkw herangeschafft werden müssen. Dies sei "nur schwerlich möglich".
In Berlin fällt in diesem Jahr das Bölschefest in Friedrichshagen ins Wasser. Auch hier spielen laut "Berliner Kurier" Sicherheitsbedenken eine Rolle. Sorge vor einem Anschlag hat die Freiwillige Feuerwehr in Berlin-Frohnau. Sie prüft daher eine Absage des Osterfeuers am Zeltinger Platz, meldete der "Tagesspiegel".
Veranstaltungen werden wegen Terror-Angst abgesagt
In Marburg hätte am 20. April das Kirschblütenfest steigen sollen. Auch das fällt aus. Als Gründe seien "Zusatzkosten für die erhöhten Sicherheitsauflagen" sowie eine "abstrakte Terrorgefahr" genannt worden, berichtete "Hessenschau".
Doch auch Flohmärkte sind laut "Bild" betroffen, etwa in Rheinfelden (Baden-Württemberg) oder Schongau (Bayern). Im Norden Deutschlands werden die Walpurgisnacht (30. April) in Dallgow-Döberitz (Brandenburg), "Wismar blüht auf" (12. April) in Mecklenburg-Vorpommern, sowie das "Pfingstochsenfest" in Elmshorn (Schleswig-Holstein) gestrichen.
- Verwendete Quellen:
- Hessenschau
- Bild.de
- Homepage von Lage
- "Tagesspiegel"
- "Berliner Kurier"