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Verwirrung um neue EU-Richtlinie

Altkleider müssen im Container entsorgt werden - doch was passiert mit kaputter Kleidung?

  • Veröffentlicht: 27.01.2025
  • 10:59 Uhr
  • Clarissa Yigit
Die Altkleidercontainer in Deutschland sind oftmals überfüllt. Anders sieht es in der restlichen EU aus. Dort werden nur rund 22 Prozent der getragenen Kleidung in speziellen Sammelsystemen entsorgt. (Symbolbild)
Die Altkleidercontainer in Deutschland sind oftmals überfüllt. Anders sieht es in der restlichen EU aus. Dort werden nur rund 22 Prozent der getragenen Kleidung in speziellen Sammelsystemen entsorgt. (Symbolbild)© Eberhard Spaeth / Adobe Stock

Seit dem 1. Januar 2025 dürfen in Europa keine Textilien mehr über die Restmülltonne entsorgt werden. Für Deutschland gilt allerdings eine Ausnahme.

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Inhalt

Seit Januar 2025 gibt es eine neue EU-Richtlinie, die besagt, dass Alttextilien nicht mehr im Restmüll entsorgt werden dürfen. Auch dann nicht, wenn diese kaputt sind - eigentlich.

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Diese Kleidungsstücke gehören nicht in den Altkleidercontainer

Bereits 64 Prozent der Textilabfälle werden in Deutschland bereits über öffentliche Container entsorgt, schreibt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (VZ). Diese würden dann in aufwendigen Prozessen sortiert und geprüft, ob eine Wiederverwendung als Secondhand-Bekleidung oder Recycling für das jeweilige Kleidungsstück infrage kommt. So wird bereits jetzt schon eine Wiederverwendungs- und Verwertungsquote von mehr als 90 Prozent erreicht.

Um aber weiterhin dieses ohnehin schon aufwändige Sortierverfahren und Recyceln der Textilien über die Entsorgungsbetriebe gewährleisten zu können, sollten daher "stark zerschlissene, verdreckte oder anderweitig kontaminierte Textilien weiterhin über die Restmülltonne entsorgt werden", erklärt der Verband kommunaler Unternehmen (VKU). Denn oftmals wird immer noch vieles von Hand sortiert, so die "Tagesschau".

Zudem werden die Alttextilien in vielen Fällen von gemeinnützigen Organisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz oder der Arbeiterwohlfahrt (AWO) gesammelt. "Viele sammelnde Organisationen sind gemeinnützig und haben keine Möglichkeit, Alttextilien zu recyceln. Sie sind darauf angewiesen, dass die gespendeten Altkleider noch tragbar sind", meint Markus Böck von der Deutschen Kleiderstiftung.

Daher ändert sich also in Deutschland - trotz der neuen Richtlinie - nichts. Unbrauchbare Kleidung gehört weiterhin in den Restmüll und brauchbare Kleidung weiterhin in die Altkleidercontainer.

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So sieht es in der EU aus

Im Vergleich zu Deutschland landeten in der EU allerdings im Schnitt nur rund 22 Prozent der Alttextilien in speziellen Sammelsystemen, berichtet die "Tagesschau". Laut Europäischer Umweltagentur werden in Lettland sogar nur knapp fünf Prozent und in Spanien rund zwölf Prozent der Alttextilien in Containern gespendet. Der Rest wurde bisher verbrannt oder deponiert.

Mit der neuen Richtlinie soll nun EU-weit das Textilrecycling angekurbelt und so Millionen Tonnen Kleidung und Stoffe ein zweites Leben gegeben werden.

Nachteile des Textil-Recyclings

Laut der EU-Umweltagentur war der Textilsektor im Jahr 2020 die drittgrößte Quelle für Wasserverschmutzung und Flächenverbrauch. Auch ist die Menge minderwertiger Textilien durch "Fast Fashion" (also schnell und trendbezogen designte Produktion von Kollektionen zu niedrigen Preisen) in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Daher habe die Menge der verkauften und aussortierten Kleidungsstücke auch enorm zugenommen.

Zudem stellen für die recycelnden Unternehmen Mischfasern ein großes Problem dar (etwa Baumwolle gemischt mit Polyester), da sich diese kaum trennen lassen und somit auch nicht recycelt werden können.

Bis frühestens 2027/2028 sollen zudem geeignete Recyclingverfahren für kaputte Altkleider entwickelt werden, so der VKU.

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Kleidercontainer: Welcher ist der richtige?

Wer seine getragenen Klamotten in einem Altkleidercontainer entsorgen möchte, sollte auf das "FairWertung"-Logo achten. Hierbei handelt es sich um einen Zusammenschluss gemeinnütziger Altkleidersammler:innen in Deutschland.

Am "BVSE-Qualitätssiegel Alttextilsammlung" sind hingegen seriöse gewerbliche Sammler:innen zu erkennen, schreibt "Utopia". Zudem haben auch einige Kommunen eigene Sammelcontainer für Altkleider.

Bei Containern, die keine klaren Angaben auf ihren Behältern machen oder aber eine deutsche Adresse und Telefonnummer fehlt, ist Vorsicht geboten. Hierbei könnte es sich um unseriöse Sammler:innen handeln. Bei diesen ist oftmals unklar, was mit den eingeworfenen Kleidungsstücken passiert. Es ist durchaus möglich, dass die Sammelstellen mit der eingeworfenen Kleidung Profit machen wollen und diese somit nicht die Bedürftigen erreicht. Auch ist unklar, was mit Kleidung passiert, die nicht weiterverwendet werden kann.

  • Verwendete Quellen:
  • ARD-"Brisant": "ALTKLEIDER-ENTSORGUNG AB 2025: WAS VERBRAUCHER JETZT WISSEN MÜSSEN"
  • Utopia: "Kaputte Kleidung: So entsorgst du sie ab 2025 richtig"
  • VZ: "Altkleider im Restmüll verboten? Textilien richtig entsorgen"
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